Kreditkartenarten: Prepaidkarte, Debitkarte & Co.

Die Vielfalt an Kreditkartenarten ist groß, es gibt in diesem Bereich verschiedene Angebote zu ganz unterschiedlichen Konditionen. Ursache dafür ist, dass die Nutzer sehr verschiedene Ansprüche haben – und ebenso verschiedene Voraussetzungen mitbringen. Es ist daher wichtig, sich vor einem Vertragsabschluss genau zu informieren, möchte man ein wirklich passendes Angebot finden. Im Allgemeinen unterscheidet man die Karten vor allem nach der Art der Abrechnung, aber auch Zusatzleistungen können bei der Wahl entscheidend sein.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Eine Kreditkarte erhalten Sie im Normalfall von Ihrer Bank. Diese ist aber in der Regel nur Lizenznehmer bei einem der vier großen Kreditkarten-Unternehmen, die die Verwaltung und Abrechnung übernehmen. Diese vier sind: Visa, Mastercard, American Express und Diners Club.

    Die verschiedenen Abrechnungssysteme

    Eine Unterscheidung der Kreditkartenarten lässt sich anhand der Abrechnungssysteme treffen. Dabei gibt es vor allem vier Hauptkategorien, zu denen sich die Karten zusammenfassen lassen.

    ChargekarteRevolvingkarteDebitkartePrepaidkarte
    Geeignet für: Personen mit guter Bonität, die die Karte häufig nutzen Geeignet für: Personen mit guter Bonität, die die Karte häufig nutzen und Wert auf große Flexibilität legen Geeignet für: Personen mit normaler Bonität und regulärem Girokonto Geeignet für: Gelegenheitsnutzer, sicherheitsbewusste Personen, Schüler, Studenten, Personen mit negativem Schufa-Eintrag oder ohne Girokonto
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    Chargekarte

    Die am häufigsten in Deutschland verwendete Form der Kreditkarte ist die Chargekarte. Bei dieser erhält der Inhaber einmal im Monat eine Abrechnung über die mit der Karte bezahlten Waren und Leistungen. Die Einkäufe müssen also jeden Monat vollständig zurückgezahlt werden. Im Anschluss muss er den dann fälligen Abrechnungsbetrag zahlen. Der Kunde erhält also einen Zahlungsaufschub, der im Prinzip nichts anderes ist als ein kurzfristiges, zinsloses Darlehen.

    Um eine Überschuldung zu verhindern, wird bei dieser Karte ein monatliches Kreditlimit festgelegt. Bei einigen Karten lässt sich durch eine Überweisung auf das Kreditkartenkonto ein positiver Saldo erzielen, wodurch sich der Verfügungsrahmen erhöht. Auch Guthabenzinsen können in diesem Fall möglich sein. Hier finden Sie die besten Angebote für Chargekarten.

    Revolvingkarte

    Eine weitere Form der Kreditkarte ist die Revolvingkarte. Sie erlaubt es dem Karteninhaber, den monatlich fälligen Gesamtbetrag auch in Raten zu zahlen. Die Höhe der Rate kann ein vereinbarter Festbetrag oder ein festgelegter Prozentsatz des Umsatzes sein.

    Da das Kreditkartenkonto in diesem Fall einen negativen Saldo aufweist, fallen hier auch Zinsen an. Der Zinssatz für den Revolvingkredit wird von der Bank festgelegt und fällt in der Regel recht hoch aus. Zudem gewährt die Bank den Kredit nur innerhalb eines festgelegten Rahmens, der von der Bonität des Kunden abhängt.

    Auch bei der Revolvingkarte kann der Inhaber in der Regel durch eine Überweisung das Konto ausgleichen. Insgesamt lässt sich eine Revolvingkarte etwas flexibler einsetzen als eine Chargekarte, allerdings können auch hohe Kosten durch die Zinsen entstehen, wenn der Kreditrahmen regelmäßig voll ausgenutzt wird. Eine Revolvingkarte sollte daher die Möglichkeit bieten, den Saldo des Kartenkontos zum Monatsende immer vollständig auszugleichen. Die besten Angebote für Revolvingkarten finden Sie hier.

    Die Hanseatic Bank GenialCard gilt aktuell als beste Revolving Kreditkarte in Deutschland. Diese ist dauerhaft ohne Jahresgebühr verfügbar und ermöglicht weltweit gebührenloses Bezahlen und Abheben von Bargeld.

    Ein Beispiel zur Revolvingkarte

    Ein Karteninhaber tätigt mit seiner Revolvingkarte innerhalb eines Monats Umsätze von insgesamt 1.000 Euro. Die Abrechnung erfolgt zum Ersten des nächsten Monats. Er hat eine Rate in Höhe von 20 Prozent des Umsatzes vereinbart. Das bedeutet, er zahlt nach der Abrechnung statt des Gesamtbetrages nur 200 Euro und das Kreditkartenkonto weist einen negativen Saldo von 800 Euro auf, für den Zinsen fällig werden. Unabhängig davon profitiert der Karteninhaber aber vom zinslosen Darlehen, das sich durch den Zahlungsaufschub zwischen Einkauf und Abrechnung ergibt.

    Debitkarte

    Neben den „echten“ Kreditkarten gibt es auch noch weitere Karten, die von den Kreditkartengesellschaften ausgegeben werden, bei denen es sich aber nicht um Kreditkarten im klassischen Sinn handelt: Die Debitkarte und die Prepaid-Kreditkarte.

    Bei der Debitkarte werden die Umsätze der Karte sofort vom mit der Karte verknüpften Girokonto abgebucht – der Vorteil des zinslosen Darlehens durch die aufgeschobene Zahlung entfällt also hier. Neben der bargeldlosen Zahlung kann eine Debitkarte auch genutzt werden, um Bargeld am Automaten abzuheben. Die bekannteste Debitkarte in Deutschland ist sicherlich die EC-Karte, die allerdings nicht von einer der vier großen Kreditkartengesellschaften ausgegeben wird. Hier finden Sie verschiedene Debitkarten im Vergleich.

    Prepaidkarte

    Mit der Maestro Kreditkarte von Mastercard und V Pay von Visa existieren aber auch zwei in Deutschland verbreitete Alternativen zur EC-Karte. Während die Maestro Card weltweit von vielen Unternehmen und Händlern akzeptiert wird, ist das als technisch etwas sicherer geltende V Pay im Wesentlichen auf Europa beschränkt.

    Bei Prepaid-Kreditkarten entfällt der Vorteil des zinslosen Darlehens ebenfalls, dafür bieten sie die klassischen Vorteile regulärer Kreditkarten, wie weltweite Akzeptanz oder die Möglichkeit, Online-Einkäufe bei ausländischen Anbietern mit der Karte zu bezahlen.

    Um eine Prepaidkarte nutzen zu können, muss zuvor ein Guthaben auf die Karte geladen werden. Dementsprechend steht auch nur immer so viel Geld zur Verfügung, wie vorher eingezahlt wurde – ein Überziehen ist nicht möglich. Prepaidkarten eigenen sich sehr gut für Jugendliche oder für Personen mit geringer Bonität, denn so haben auch sie die Möglichkeit, ohne Schufa eine Kreditkarte zu erhalten. Da kein Kreditrahmen eingeräumt wird, ist auch ein negativer Schufa-Eintrag kein Problem, denn es findet keine Bonitätsprüfung statt.

    Auf die Gebühren achten

    Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Kreditkarte sind die Gebühren. Hierzu zählen nicht nur die Zinsen, die bei Inanspruchnahme des Kreditrahmens anfallen, sondern auch andere Kosten, wie beispielsweise Jahresbeitrag, Gebühren für die Nutzung der Karte im Ausland und Ähnliches. Deshalb ist es wichtig, die Angebote genau zu vergleichen. Wer zum Beispiel häufig im Ausland unterwegs ist, wird von einer Karte ohne Grundgebühr kaum profitieren, wenn die Auslandsgebühren dafür umso höher sind.

    Typische Kreditkarten-Gebühren

    Typische Gebühren für Kreditkarten sind:

    • Aktivierungsgebühr
    • Jährliche Grundgebühr
    • Gebühr für Bargeldabhebungen
    • Gebühren für die Nutzung im Ausland
    • Aufladegebühr bei Prepaidkarten

    Kreditkarten für Studenten

    Neben den regulären Kreditkartenangeboten gibt es auch solche, die sich ausschließlich an Studenten richten und daher eine Immatrikulation an einer Hochschule voraussetzen. Die Konditionen für Studenten-Kreditkarten sind oft besonders günstig, denn die Anbieter versuchen so, Kunden langfristig an ihr Unternehmen zu binden. Schließlich stehen bei angehenden Akademikern die Chancen gut, dass sie in einigen Jahren ein überdurchschnittlich hohes Einkommen erzielen und so für viel Umsatz sorgen werden.

    Kreditkarten für Studenten werden oft in Verbindung mit einem kostenlosen Girokonto angeboten. Meist handelt es sich bei den Karten um kostenlose oder günstige Prepaidkarten oder Chargekarten mit einem niedrigen Kreditrahmen. Bei der Auswahl sollten unbedingt alle Konditionen geprüft werden – bei manchen Angeboten werden beispielsweise keine Zinsen auf ein Guthaben gezahlt, bei anderen fallen hohe Gebühren für die Nutzung der Karte im Ausland an. Letzteres kann vor allem bei einem Studienaufenthalt oder einem Praktikum im Ausland zu hohen Kosten führen.

    VIP-Kreditkarten und Sonderkarten

    Neben den Standard-Kreditkarten geben viele Banken auch Gold- und Platinkarten sowie exklusive Sonderkarten aus. Zielgruppe für diese Karten sind besonders anspruchsvolle und prestigebewusste Kunden. Um eine solche Karte zu erhalten, muss meist ein gewisser Mindestumsatz gegeben sein, zudem ist eine ausgezeichnete Bonität Pflicht.

    Die Gebühren fallen bei diesen Karten deutlich höher aus als bei normalen Kreditkarten, allerdings haben die Kunden hier auch häufig Anspruch auf eine weltweite VIP-Betreuung mit exklusivem Service in Hotels oder an Flughäfen, wie beispielsweise mit der Lufthansa Miles & More Kreditkarte. Auch umfangreiche Zusatzleistungen und Versicherungspakete sind inbegriffen.

    Kreditkarten mit Zusatzleistungen

    Aber nicht nur VIP-und Sonderkarten, sondern auch reguläre Kreditkarten bieten mitunter Zusatzleistungen wie Bonusprogramme oder Versicherungspakete. Da diese Leistungen nicht für jeden Kunden sinnvoll sind, sollte man genau prüfen, ob die Leistungen auch wirklich den höheren Preis – in Form von Gebühren oder Mindestumsätzen – rechtfertigen. Durch ein Bonusprogramm sammelt der Kunde bei der Verwendung der Karte Punkte, die er gegen Rabatte oder Prämien eintauschen kann.

    Bei Angeboten mit Versicherungspaket sind Kreditkarten mit Reiserücktrittsversicherungen oder Auslandskrankenversicherungen am gängigsten. Für diese Versicherungen fallen keine zusätzlichen Kosten an, allerdings muss bei der Kreditkarte im Normalfall ein gewisser Mindestumsatz erreicht werden. Da die Versicherung an die Karte gebunden ist, lässt sich der Versicherungsvertrag nicht separat ändern. Bei diesen Versicherungsangeboten ist es wichtig, die Bedingungen genau zu prüfen. Welche Rücktrittsgründe gelten, wie hoch ist die Selbstbeteiligung und ist auch ein Reiseabbruch versichert? Dies sind einige der Fragen, die vor Abschluss der Versicherung geklärt sein sollten.

    Wann gilt der Versicherungsschutz?

    Prüfen Sie unbedingt, ob der Versicherungsschutz nur gilt, wenn die gesamte Reise mit der Kreditkarte bezahlt wurde. Das Amtsgericht München hat entschieden, dass die Versicherung die Leistung verweigern darf, wenn dies der Fall sein sollte, der Preis aber nicht vollständig mit der Kreditkarte gezahlt wurde (Az. 242C 14853/13).

    Die virtuelle Kreditkarte

    Da bei der virtuellen Kreditkarte keine physische Karte existiert, erhält der Kunde lediglich die notwendigen Kreditkartendaten. Mit diesen kann er beispielsweise Online-Einkäufe tätigen, was insbesondere für Einkäufe im Ausland nützlich ist, da hier oft ausschließlich Kreditkarten akzeptiert werden. Virtuelle Kreditkarten funktionieren meist nach dem Prinzip der Prepaidkarten, die Verwaltung erfolgt über ein Online-Portal.

    Virtuelle Prepaid Kreditkarten
    • Monese
    • Vivid Money
    • Revolut
    • Curve
    • Bunq Easy Bank
    • Klarna

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