So finden Sie die richtige Anlageform

Es gibt heute viele verschiedene Möglichkeiten für Verbraucher, die sie zur Geldanlage nutzen können. Für welche Anlageform Sie sich letztlich entscheiden, hängt von Ihren persönlichen Wünschen sowie von Ihrer Bereitschaft ab, Risiken einzugehen. Hier erfahren Sie, welche gängigen Anlageformen es gibt und worauf Sie achten sollten.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: March 15, 2024

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Konservative Anlageformen

    Unter einer konservativen Geld- oder Vermögensanlage wird eine Anlageform (Video zu Anlageformen ansehen) verstanden, die über ein geringes Ausfall- oder Verlustrisiko verfügt. Diese Form der Geldanlage bietet zum Beispiel die Sicherheit, dass das langfristig ersparte Vermögen sich nicht plötzlich verringert, sondern dass es mindestens erhalten bleibt. Der Vermögensaufbau soll also möglichst risikoarm und nachhaltig erfolgen.

    Bausparen

    Bausparen ist im eigentlichen Sinn keine Geldanlage, da der Bausparvertrag meist zweckgebunden genutzt werden muss. Das angesparte und attraktiv verzinste Geld wird dann für eine Baufinanzierung oder Renovierungen verwendet.

    Entscheiden sich Anleger jedoch dafür, das Darlehen nicht in Anspruch zu nehmen, zahlen manche Banken eine Prämie. Allerdings müssen sich Anleger an strikte Regeln halten, um die Prämie zu bekommen.

    Berücksichtigt werden müssen zudem Gebühren, die beim Abschluss eines Bausparvertrags fällig werden.

    Einbußen bis zur Fälligkeit

    Die Laufzeit des Bausparvertrags beträgt meist mehrere Jahre. Bis zur Fälligkeit des Vertrags können Anleger das Geld nur mit Einbußen nutzen, wodurch die Liquidität eingeschränkt wird.

    Sparplan

    Sparpläne können auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Der Grundgedanke dahinter ist, sich mit regelmäßigen monatlichen Zahlungen ein kleines Vermögen anzulegen.

    Anleger können klassischerweise auf das Sparbuch setzen, auf welches sie ihr Geld überweisen. Allerdings weist diese Anlageform nur eine sehr kleine Rendite auf, auch wenn das Sparbuch zu den Klassikern und zu den beliebtesten Formen der Geldanlage in Deutschland gehört.

    Heute werden Sparpläne meist mit Investitionen in Aktien oder Fonds verknüpft, wobei ein Teil der monatlichen Sparsumme fest verzinst wird und der andere Teil in Wertpapiere, Aktien oder Fonds angelegt wird. Der Vorteil dabei besteht in einer Minimierung des Risikos bei gleichzeitig höheren Erträgen.

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    Festgeld

    Beim Festgeld legen Verbraucher eine feste Summe über einen längeren Zeitraum zu einer vertraglich vereinbarten festen Verzinsung an. Die Einzahlung des Festgelds erfolgt in einem Einmalbetrag. Deshalb eignet sich diese Form der Geldanlage meist, wenn Verbraucher eine größere Summe an Kapital frei verfügbar haben.

    Konservativ ist diese Form der Geldanlage, weil sie keine Flexibilität verspricht und eine fixe Verzinsung bietet. Festgeld gilt als sicherer Geldanlage, wenn es von Banken genutzt wird, die zur Einlagensicherung gehören.

    Tagesgeld

    Das Tagesgeld wird in der Regel als Ergänzung zu einem Festgeldkonto oder Aktiendepot genutzt. Anleger haben damit die Möglichkeit, frei gewordenes Kapital verzinst zu „parken“, bis sie es erneut anlegen.

    Die Verzinsung ist in der Regel gering, dafür profitieren Anleger von täglicher Verfügbarkeit. Im Gegensatz zum Girokonto gibt es hier überhaupt eine Verzinsung.

    Immobilien

    Immobilien können als konservative Anlageform betrachtet werden, da sie eine stabile Geldanlage versprechen. Voraussetzung dafür sind die Lage und der Zustand der Immobilie sowie die allgemein positive Marktentwicklung. Ähnlich wie Edelmetalle gelten Immobilien zumindest hierzulande als relativ krisenresistent. 

    Gold/Edelmetalle

    Gold und andere Edelmetalle gelten vor allem in Krisenzeiten als sichere und stabile Anlageform. Empfehlenswert ist es, Gold vor allem als langfristige Geldanlage zu nutzen.

    Vor- und Nachteile konservativer Anlagen

    Vorteile Nachteile
    • Sichere Geldanlage
    • Oftmals geringe Rendite
    • Geldanlage meist ohne Vorkenntnisse möglich
    • Bei höherer Rendite meist langfristige Bindung
    • Anlageformen für alle Anleger geeignet
    • Geringere Liquidität
    • Hohe Verfügbarkeit bei allen Banken
    • Langsames Vermögenswachstum

    Renditestarke Anlageformen

    Als renditestarke Anlageformen werden diejenigen Geldanlagen bezeichnet, die eine hohe Verzinsung, hohe Ausschüttungen oder Dividenden bieten. Üblicherweise sind renditestarke Anlageformen mit einem höheren Risiko für Anleger verbunden.

    Aktien

    Aktien gelten als Beteiligungswerte an Unternehmen und sind somit Finanzinstrumente, die dem Aktionär einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft verschaffen. Dem Aktien-Inhaber werden hierbei Vermögens- sowie Mitspracherechte gesichert. 

    Aktien gelten als riskante Anlageform, da die Rendite immer von Marktschwankungen und der jeweiligen Unternehmensentwicklung abhängt. Wer jedoch durchdacht in Aktien investiert, kann hohe Renditen erzielen. Allerdings gibt es keine Garantie auf Gewinne.

    Anleihen

    Anleihen gelten unter den renditestarken Anlageformen immer noch als sehr sicher, da sie eine bestimmte Verzinsung über mehrere Jahre hinweg garantieren. Anleihen sind Wertpapiere und werden üblicherweise an der Börse gehandelt. Für den Kauf einer Anleihe bekommt der Käufer Geld, sozusagen einen Kredit. Mittels der Anleihe wird bestätigt, dass der Käufer ein Recht auf die Rückzahlung des gezahlten Geldes und zuzügliche Zinsen hat.

    Bei Staatsanleihen wie Unternehmensanleihen sollten Anleger jedoch ganz genau auf die Bonität achten.

    Fonds

    Fonds und Investmentfonds sind Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden. Verwaltet werden Fonds von Fondsgesellschaften, die das Kapital der Anleger auf mehrere Anlagebereiche verteilen. Im Vergleich zur Geldanlage in einzelne Aktien bietet die Streuung bei Fondsanlagen eine höhere Sicherheit. Allerdings hängt die Höhe der Rendite von der Zusammenstellung der Fonds und somit von der Arbeit der jeweiligen Fondsmanager ab. Um die Rendite bei Fonds zu ermitteln, müssen Anleger unbedingt die Verwaltungsgebühren berücksichtigen.

    ETFs

    Bei dieser Anlageform (ETF, engl. für Exchange-traded fund, dt. börsengehandelter Fonds) handelt es sich um Fonds, die an der Börse gehandelt werden. Bei allen Fonds, ob herkömmlich oder bei als ETFs bezeichneten Fonds, zahlt eine Summe von Anlegern in einen gemeinsamen Anlagetopf ein. Anleger setzen dabei in der Regel auf ein passives Fondsmanagement. Dabei werden die Fonds anhand von Benchmarks zusammengestellt. Die Verwaltungskosten sind durch die passive Verwaltung in der Regel günstiger.

    Sachwerte

    Immobilien, Kunstwerke, Oldtimer, Schmuck oder auch hochwertige Designerkleidung können von Anlegern für die Geldanlage genutzt werden. Ob damit eine hohe Rendite erzielt wird, bleibt oftmals unsicher, da es für die Wertsteigerung keine festen Regeln oder Richtwerte gibt. Risikoscheue Anleger sollten sich bei Sachwerten genau überlegen, worin sie investieren.

    Derivate und strukturierte Finanzprodukte

    Derivate wie Zertifikate oder Optionen können Anlegern sehr hohe Gewinne einbringen. Allerdings sind ebenso hohe Verluste möglich. Voraussetzung für langfristigen Erfolg mit dieser Anlageform ist eine profunde Sach- und Marktkenntnis.

    Grundsätzlich gibt es nicht die beste Anlageform. Stattdessen sollten Anleger auf einen durchdachten Mix verschiedener Anlageformen setzen. Für welche Methode sie sich entscheiden, hängt immer von der eigenen Risikobereitschaft sowie dem verfügbaren Kapital ab.

    Wer ohnehin schon 500.000 Euro besitzt, wird es eher verschmerzen, wenn er 30.000 Euro beim Spekulieren an der Börse verliert. Wer hingegen viele Jahre gespart hat, um sich ein Vermögen von 100.000 Euro aufzubauen, wird vorsichtiger agieren und stattdessen Sicherheit bei der Geldanlage bervorzugen.

    Entscheidungshilfe Magisches Dreieck

    Das sogenannte „magische Dreieck der Geldanlage“ beschreibt die drei wichtigsten Aspekte der Geldanlage: Rendite, Sicherheit und Liquidität/Verfügbarkeit. Die beste Anlageform sollte bei maximaler Sicherheit und permanenter Verfügbarkeit eine hohe Rendite bringen.

    In der Realität müssen Anleger jedoch immer bei einem der drei Eckpunkte Abstriche machen und letztlich abwägen, welcher Aspekt ihnen wichtiger ist. Denn je stärker ein Bestandteil des magischen Dreiecks fokussiert wird, desto schwächer wird ein anderer. Es gibt keine Möglichkeit, dass alle drei Ecken genau gleich hoch gewichtet werden.

    Beispiel: Wenn Sie sich für eine sehr renditestarke Geldanlage entscheiden, leidet entweder die Sicherheit oder die Verfügbarkeit darunter. Soll zusätzlich die Sicherheit eine große Rolle spielen, werden Sie auf Liquidität verzichten müssen. So ist es zum Beispiel möglich, dass Sie mit Fonds eine hohe Rendite im Vergleich zu anderen Anlageformen erzielen können und zugleich von einer sicheren Geldanlage profitieren. Dahingegen müssen Sie mit längeren Laufzeiten rechnen, innerhalb derer Ihr Kapital gebunden und somit nicht verfügbar ist.

    Seriosität von Analgeprodukten überprüfen

    Mithilfe des magischen Dreiecks können Sie übrigens auch die Seriosität von Anlageprodukten überprüfen. Sollten Anbieter zum Beispiel eine überdurchschnittlich hohe Rendite bei gleichzeitig sehr hoher Sicherheit versprechen, sollten Sie genau hinschauen. In diesem Fall kann es sich um ein unseriöses Angebot handeln.

    Die drei Aspekte des magischen Dreiecks der Geldanlage

    Magisches Dreieck der Geldanlage

    Rendite

    Unter der Rendite einer Vermögens- oder Geldanlage werden deren Erträge zusammengefasst. Dabei kann es sich um Dividenden aus Aktien, Zinsen aus Wertpapieren oder um Wertsteigerungen bei Devisen handeln. Darüber hinaus können auch weitere Ausschüttungen zur Rendite gezählt werden. Wenn eine Geldanlage hohe Erträge einbringt, müssen Anleger andererseits mit hohen Wertschwankungen oder Verlusten rechnen. Darüber hinaus sind auch mögliche Gebühren bei der Geldanlage zu berücksichtigen, die die Rendite schmälern können.

    Sicherheit

    Anleger können die Sicherheit ihrer Geldanlage durch eine möglichst breite Diversifikation erhöhen. Dabei legen sie ihr Geld auf verschiedene Arten an, zum Beispiel in Wertpapiere, Fonds sowie Festgeld. Sicherheit bieten zudem verschiedene Mechanismen wie die Europäische Einlagensicherung. Hierbei verpflichten sich Banken, die Einlagen der Kunden bis zu einer gewissen Höhe, meist 100.000 Euro, im Falle ihrer Insolvenz abzusichern. Manche Banken erhöhen dieses Sicherheitsnetz durch eigene Mechanismen, wie zum Beispiel die Sparkassengruppe oder die Genossenschaftsbanken. Sicherheit können Verbraucher außerdem dadurch erzielen, dass sie in stabile Werte zur Geldanlage investieren. So kann zum Beispiel der Kauf von Gold eine hohe Sicherheit bieten. Ähnliches gilt für Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität.

    Liquidität

    Liquidität wird auch als Verfügbarkeit bezeichnet. Dies sind die Geldmittel, die einem Unternehmen bereitstehen, um dessen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dazu wird zum Beispiel das Bargeld in einer Kasse oder das Guthaben auf einem Geschäftsgirokonto gezählt. Üblicherweise ist das Kapital, das angelegt wird, für einen gewissen Zeitraum gebunden. Je kürzer diese Phase, desto liquider ist die Geldanlage. Meist reduziert sich die Rendite in gleichem Maße wie die Liquidität steigt. So bringt zum Beispiel das Tagesgeld mit täglicher Verfügbarkeit in der Regel am wenigsten Zinsertrag.

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