Statistiken aus der Welt der Autos

Deutschland als das Mutterland des Automobils zu bezeichnen, ist angesichts der geschichtlichen Entwicklung sicher nicht vermessen. Und tatsächlich, auch heute noch hat der Automobilsektor inklusive der Zuliefererbetriebe einen enormen Anteil an der deutschen Wirtschaftskraft. Gleich mehrere Markenhersteller von Weltruf kommen aus Deutschland, ihr Anteil im Heimatland ist immer noch relativ hoch.

Elisabeth Schwarzbauer

Autorin für Versicherungsthemen


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Elisabeth Schwarzbauer

Elisabeth Schwarzbauer

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Elisabeth ist studierte Physikerin, verantwortet bei uns die Versicherungsthemen und hilft Ihnen Ihr bestes Angebot zu finden. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Ihrer Familie oder mit einem Buch auf der Terrasse (wenn es das Wetter ermöglicht).

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Inhaltsverzeichnis
     

    Deutsche Automarken dominieren den Markt

    Die Anzahl der Neuzulassungen von PKWs in Deutschland ist zuletzt um 2,9 Prozent gestiegen, auf insgesamt 3.036.773 Fahrzeuge im Jahr 2014. Damit hat sich der allgemeine Trend auf einem hohen Niveau eingependelt und stabilisiert, wenngleich die Zulassungszahlen früherer Jahre teils deutlich darüber liegen. Der Trend hin zum Gebrauchtwagen betrifft also weitestgehend alle Marken und Typklassen. Autos neuerer Produktion sind demnach auch länger haltbar, sie wechseln häufiger den Besitzer und setzen die technischen Standards bei Ausstattungsmerkmalen. Die Komfortfunktionen, die es früher nur in Oberklassewagen gab, sind heute in Mittelklassewagen branchenweit Standard. Die fünf beliebtesten Automarken in Deutschland sind aktuell: Volkswagen, Mercedes, Audi, BMW und Opel.

    Beliebteste Automarken in Deutschland 2014

    Quelle: KBA (Neuzulassungen von Pkw nach Marken in Deutschland 2014)

    Mit diesen finden sich fast ausschließlich „einheimische“ Marken in der Spitzengruppe. Mag Opel bereits seit Jahrzehnten zum amerikanischen General Motors Konzern gehören, so blieb die Marke mit ihrer technischen Basis doch in der Verantwortung der deutschen Leitung.

    Mit einem Anteil von 21,6 Prozent der Neuzulassungen im Jahr 2014 führt Volkswagen die Liste mit deutlichem Vorsprung an. Die beliebtesten Automarken sind damit seit Jahren dieselben, nur an der Rangliste ändert sich hin und wieder etwas. Das lässt sich nicht zuletzt auf die große Modellbandbreite zurückführen, die vom komfortablen Kleinwagen bis hin zur technisch aufgerüsteten Oberklasse reicht. Ausländische Marken sind zwar weiterhin unterdurchschnittlich vertreten, ihr Anteil am Gesamtmarkt bleibt jedoch stabil oder wächst phasenweise. Wenn Sie sich heute für ein ausländisches Fabrikat entscheiden müssten, würde Ihre Wahl am ehesten auf ein Auto des amerikanischen Herstellers Ford fallen. Im Jahresvergleich 2014 wurden nur geringfügig weniger Fahrzeuge gegenüber Opel zugelassen, der Trend hält seit Längerem an.

    Mit weitem Abstand auf dem letzten Platz gelegen, firmiert Lancia. Die italienische Marke setzt nicht einmal 1.500 neuzugelassene Fahrzeuge pro Jahr in Deutschland ab, was im europäischen Vergleich ein Novum darstellt. Der deutsche Automobilmarkt gilt als der größte europäische Fahrzeugmarkt, wenngleich auch ausländische Marken es schwer haben, dauerhaft Fuß zu fassen.

    Toyota und Volkswagen kämpfen um die Vorherrschaft

    Wenn Sie den weltweiten Automarkt betrachten, werden Sie relativ schnell feststellen, dass hier andere Markenhersteller den Ton angeben. Seit Jahren überbieten sich Toyota und Volkswagen, wenn es darum geht, die meisten Fahrzeuge pro Jahr zu verkaufen. Toyota konnte 2014 insgesamt 10,23 Millionen Fahrzeuge absetzen, während Volkswagen mit 10,14 Millionen erstmals die Zehn-Millionen-Marke durchbrechen konnte. Die Stellung von Toyota ist auf dem japanischen Heimatmarkt enorm, der relative Anteil ist vergleichbar mit dem von Volkswagen in Deutschland. Da aber in Japan von einem Absatzrückgang ausgegangen wird, dürfte VW nach Analystenmeinung in diesem Jahr erstmals zum weltgrößten Automobilhersteller aufsteigen.

    Dicht gefolgt wird das Duo jedoch vom amerikanischen Giganten General Motors, der mit 9,9 Millionen verkaufter Autos die magische Grenze knapp verpasste. GM hat ein ähnlich breites Portfolio an verschiedenen Marken, Absatzmärkten und Zielgruppen. Dem Unternehmen kommt der Umstand zugute, dass die Bedürfnisse und Anforderungen an Autos sich zwischen Europa und Nordamerika deutlich unterscheiden. Ein Grund, weshalb VW seit längerem nur marginale Zuwächse am amerikanischen Automarkt verbuchen kann. Und ebenso ein Indiz dafür, dass der Heimatmarkt für viele Hersteller weiterhin den größten Stellenwert einnimmt. (Quelle: Handelsblatt, weltweiter Autoabsatz)

    „Made in Germany“ ist weltweit stark nachgefragt

      Mittlerweile produzieren die deutschen Premium-Hersteller nicht mehr nur für den deutschen oder europäischen Markt, sondern vor allem für Übersee: Praktisch jedes zehnte verkaufte Fahrzeug in den USA stammt von einem deutschen Hersteller.

    Die Zuwachsraten steigen seit Jahren konsequent an, teilweise im zweistelligen Prozentbereich. Mittlerweile werden annähernd 1,5 Millionen Autos deutscher Hersteller in den USA verkauft. Die Zusammensetzung dieser Verkaufszahlen ist interessant, denn VW ist praktisch der einzige Hersteller für den breiten „Massenmarkt“. Der Wolfsburger Weltkonzern bietet also für jede Zielgruppe das passende Modell an und kann bis zur Oberklasse alles aufbieten. Unter den Automarken weltweit ist VW damit einer der wenigen Hersteller, die auf nahezu jedem Markt eine ausreichend breite Zielgruppe ansprechen können.

    Der Rest stammt von Mercedes-Benz, Audi und BMW, die überwiegend Oberklassewagen produzieren. Damit gewinnen deutsche Marken zunehmend an Identifikationssymbolik, denn auch in Europa erfüllt das Auto immer mehr Repräsentationszwecke und ist Statussymbol zugleich. BMW ist hierbei, anders als in Deutschland, der unangefochtene Erstplatzierte in der Premiumklasse. Analysten führen das darauf zurück, dass deutsche Autohersteller sich zunehmend den Bedürfnissen des jeweiligen Marktes unterwerfen und beispielsweise vor Ort produzieren. VW produziert beispielsweise seit mehreren Jahren eine spezielle US-Version des „Passat“ genau dort, wo dieser auch verkauft wird.

    Deutsche mögen es schwarz

    Die Farbe Schwarz ist seit Jahren die am häufigsten gewählte Farbe, auch Weiß liegt seit Jahren im Trend. Wurden 2006 noch weniger als zwei Prozent aller Autos weiß lackiert, liegt der Anteil mittlerweile bei fast 20 Prozent. Die Kombination aus Silber und Grau ist weiterhin bei Fahrzeugen der Mittel- und Kompaktklasse beliebt. Sie liegt fast mit Schwarz gleichauf. Dass Autofarben nur bedingt etwas mit dem Geschlecht des Halters zu tun haben, beweist der Niedergang der Farbe Rot. 
    (Quelle: KBA)

    Die beliebteste Autofarbe in Deutschland

    Das sind die beliebtesten Autofarben in Deutschland:

    1. Schwarz
    2. Silber/Grau
    3. Weiß
    4. Blau
    5. Rot

    1991 wurden 28,4 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge in dieser Farbe lackiert, und damit mehr als Schwarz oder Silber-Grau.

    Heute liegt der Anteil lediglich bei sechs Prozent, etwas häufiger wird Blau gewählt. Diese Farbe hatte Anfang der 1990er ebenso einen immensen Beliebtheitsgrad, musste mit der Zeit aber den neutralen Farben weichen. Dieser Umstand lässt sich zum Teil auf die wachsende Bedeutung des Gebrauchtwagenmarktes zurückführen. Aus eigener Erfahrung wissen Sie, dass das Fahrzeug möglichst die Wünsche und Bedürfnisse der breiten Masse erfüllen sollte. Je stärker die Nachfrage nach einem Modell, desto höher der mögliche Wiederverkaufswert. Und da heutzutage selbst Fahrzeuge der Mittelklasse einen entsprechenden fünfstelligen Betrag veranschlagen, achten Käufer entsprechend auf die Verwertbarkeit. Denn je nach Modell liegt der durchschnittliche Wertverlust innerhalb der ersten drei Jahre, bezogen auf den Listenpreis, bei bis zu 40 Prozent.

    Die beliebteste Autofarbe weltweit

    Das sind die beliebtesten Autofarben weltweit:

    1. Weiß
    2. Schwarz
    3. Silber
    4. Grau
    5. Rot

    Global nehmen Autolackierungen in Weiß den ersten Platz ein, dicht gefolgt von Schwarz und Silber/Grau.

    Die beliebtesten Farben sind demnach denen der Deutschen ähnlich. Rot nimmt allerdings im weltweiten Vergleich nur den fünften Platz ein, besonders beliebt ist die Farbe in Mexiko und Nordamerika, wo 12% der Autos in dieser Farbe lackiert sind. (Quelle: Heise)

    Wodurch werden die meisten Verkehrsunfälle verursacht?

    Viel ist in den letzten Jahren geschehen, wenn es um die Sicherheitsaspekte moderner PKW geht. Eine Vielzahl an Sensoren, Frühwarnsystemen und ähnlichem wurden angefertigt, die genau den unmittelbaren Bereich im Blickfeld behalten, um Unfällen vorzubeugen. Dennoch hängt ein Großteil der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle weiterhin mit Selbstüberschätzung, mangelnder Fahrpraxis und Drogenkonsum zusammen. Die Autounfälle-Statistik wird daher häufig als Argument für neue Sicherheitsvorkehrungen oder Beschränkungen herangezogen.

    Polizeilich erfasste Unfälle im Straßenverkehr 2014

    Quelle: Statistisches Bundesamt

    2014 wurden insgesamt 2,4 Millionen Verkehrsunfälle verzeichnet, wovon über 90 Prozent reine Sachschadenunfälle waren. Nur ein marginaler Teil dieser Unfälle lässt sich auf den Einfluss berauschender Mittel zurückführen. Insgesamt ist die Entwicklung rückläufig. Dennoch stieg zuletzt die Zahl der Unfälle, bei denen unmittelbar auch Menschen verletzt wurden.

    Im Durchschnitt geschehen täglich über 800 Unfälle mit Personenschaden, wobei mehr als 2/3 hiervon sich innerhalb geschlossener Ortschaften ereignen. Relativ gesehen enden davon jedoch die wenigsten tödlich. Das Risiko ist hierbei insbesondere auf ortsunabhängigen Straßen groß, also Landstraßen und Kraftfahrstraßen, ausgenommen Autobahnen.

     

    Häufigste Gründe für Verkehrsunfälle (verschuldet vom Fahrer):

    FehlverhaltenUnfälleVeränderung zum Vorjahr
    Insgesamt 361.935 + 3,3
    darunter Alkoholeinfluss 13.011 - 2,4
    Nicht angepasste Geschwindigkeit 45.888 - 5,8
    Abstand 49.522 + 8,3
    Vorfahrt, Vorrang 53.947 + 5,7
    Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahrten 58.178 + 4,9

    Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2015

    Die häufigsten Gründe für Autopannen

    Die häufigsten Pannenursachen

    Quelle: repräsentative Umfrage von FinanceScout24, Sep 2015 (n = 1.043)

    FinanceScout24 wollte im September 2015 von über 1.000 Internetnutzern wissen, was ihre häufigste Pannenursache war. Bei den meisten Befragten (36 Prozent) kam es durch einen geplatzen Reifen zur Autopanne und bei 34 Prozent war die Autobatterie leer. Bei 19 Prozent der Befragten war die Elektrik defekt und 18 Prozent hatten einen Motorschaden. Die restlichen Pannen wurden vor allem durch eine defekte Lichtmaschine und beschädigte Kabel verursacht. Hier finden Sie die ausführlichen Ergebnisse der repräsentativen Umfrage.

    Der ADAC veröffentlich jedes Jahr eine Pannenstatistik. Demnach war der VW Sharan, Baujahr 2006, im letzten Jahr das Fahrzeug mit der höchsten Pannenanfälligkeit. Die Pannenkennzahl liegt mit 75,6 weit über dem Durchschnitt. Als zuverlässigstes Fahrzeug gilt der BMW X1 der Baujahre 2011 und 2012, das auf weniger als eine Panne je 1.000 Fahrzeuge kommt. Im Bereich der Kleinstwagen konnten Modelle wie der Citroen C1 (EZ 2010), der Toyota Aygo (EZ 2010 und 2011) oder der Opel Agila (EZ 2008 und 2009) überzeugen. In der Mittelklasse führt der BMW X3 (EZ 2012) das Feld an, dicht gefolgt vom Audi A4 (EZ 2012) und dem 3er BMW (EZ 2012). Deutliche Verbesserungen wurden beim Ford S-MAX (EZ 2012), der im Vergleich zu vorherigen Jahren wesentlich weniger pannenanfällig war.

    Im Bereich der oberen Mittelklasse können Audi und BMW mit jüngeren Modellen punkten. Der Audi A6 (EZ 2012) sowie der 5er BMW (EZ 2012) schneiden sehr gut ab, gefolgt von der Mercedes M-Klasse (EZ 2012). Deutlich wird hier vor allem die höhere durchschnittliche Laufleistung, die bei 39.000 Jahreslaufleistung bei der Mercedes E-Klasse liegt. Die Pannenstatistik weist erst ab Erstzulassung 2012 eine vertretbare Pannenanfälligkeit auf. Dennoch liegt der Wert deutlich über jenen der direkten Vergleichsmodelle von Audi und BMW. Ein hoher Anteil an Taxen, die vornehmlich auf Mittelklasse von Mercedes-Benz setzen, scheint sich hierbei bemerkbar zu machen.

    Die wertbeständigsten Auto-Marken

    PlatzMarke
    1 Porsche
    2 Land Rover
    3 Dacia
    4 Jeep
    5 Mini
    6 Audi
    7 BMW
    8 Skoda
    9 Suzuki
    10 Subaru

    Quelle: Schwacke-Liste 2014 Wertverlust

    In Berlin werden statistisch die meisten Autos gestohlen

    Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft veröffentlicht regelmäßig Statistiken zu Versicherungsfällen in der Kfz-Versicherung. Der letzten Veröffentlichung zufolge wurden 2013 insgesamt über 18.800 kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen. Absolut gesehen führt VW auch diese Hitliste an, nahezu 1/3 aller gestohlenen Fahrzeuge stammen vom Wolfsburger Konzern. Audi und BMW folgen jeweils mit etwa 2.800 gestohlenen Fahrzeugen. Bezogen auf Audi liegen die dokumentierten Fälle damit um ¼ höher gegenüber dem Vorjahr. Mercedes auf Rang 4 wird ebenso verstärkt gestohlen, wohingegen Skoda auf Rang 5 um 1/8 weniger häufig entwendet wird. Betrachten wir die Statistik anhand der Diebstahlfälle je 1.000 kaskoversicherter PKW: Dort sticht Land Rover mit 3,1 deutlich heraus. Fahrzeuge dieser Marke sind Teil des beliebten SUV-Segments und haben eine hohe Wertstabilität. Daraus lässt sich ableiten, weshalb derartige Modelle deutlich häufiger gestohlen werden als andere.

    Wie verteilt sich diese Statistik auf die einzelnen Bundesländer? Auch hier lässt sich ein starkes Gefälle ausmachen, wobei ein Land besonders hervorsticht: Berlin. 2013 wurden hier insgesamt 3.213 kaskoversicherte PKW gestohlen, nur Nordrhein-Westfalen weist mit 3.870 gestohlenen Fahrzeugen einen höheren absoluten Wert auf. Allerdings leben in NRW auch etwa sechsmal so viele Menschen, sodass Berlin auch in puncto Autodiebstählen die unangefochtene „Hauptstadt“ darstellt. Ein Erklärungsansatz könnte die hohe Dichte an Modellen der Oberklasse sein, bedingt durch Ministerien, Botschaften und dergleichen.

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