Crowdinvesting: Gemeinsam investieren

Crowdinvesting stellt eine Investitionsform dar, bei der viele kleine Investoren Startups und andere Projekte unterstützen, zumeist organisiert über entsprechende Online-Plattformen. Im Gegenzug erhalten die Investoren eine Beteiligung am Unternehmen. Dementsprechend spielt die Rendite eine wichtige Rolle. Wo liegen die Chancen, was sind die Risiken?

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Startups, Immobilien, Kampagnen oder Gemeinnütziges – für eine finanzielle Unterstützung suchen viele finanzschwache Unternehmen und Projekte den Kontakt zu bankunabhängigen Geldquellen. Eine stark wachsende alternative Investitionsform ist dabei das Crowdinvesting. Die Idee: Viele Menschen (eine „Crowd“) spenden kleinere Geldbeträge, um in der Summe einen entscheidenden Beitrag zur Realisierung des entsprechenden Projekts zu leisten. Entweder kann das Crowdinvesting dann als alleinige oder aber als ergänzende Finanzierungsmethode genutzt werden.

    Crowdinvesting als deutsche Wortschöpfung

    Gebräuchlich ist die Bezeichnung Crowdinvesting allein im deutschsprachigen Raum, weltweit hingegen hat sich die äquivalente Bezeichnung „equity-based Crowdfunding“ etabliert.

    Grund für den boomenden Trend ist, dass sich Investoren bereits mit kleinen Geldbeträgen beteiligen können und sich – je nach Branche – eine vergleichsweise niedrige Chance auf Rendite sichern können. Unternehmen hingegen können einerseits von einem bankenunabhängigen Kapital und andererseits vom Feedback der Anleger profitieren. Viele Mikroinvestoren sprechen schließlich für eine vielversprechende Geschäftsidee. Die „Crowd“ kann zudem als Marketingfaktor zur Bekanntheitssteigerung der Marke dienen.

    Demensprechend wird Crowdinvesting in sämtlichen Wirtschaftsbereichen eingesetzt, darunter bei:

    • Startups
    • Mittelständischen Unternehmen
    • Immobilien
    • Im Kulturbereich (Film, Musik etc.)
    • Projekten von erneuerbaren Energien

    Wann ist Crowdinvesting für mich geeignet?

    Je nachdem in welcher Situation Sie Crowdinvesting nutzen möchten, kann die neuartige Investmentform für Sie mehr oder weniger geeignet sein. Wir erläutern Ihnen die notwendigen Voraussetzungen.

    Unternehmerseite

    Angesichts des immer größer werdenden Aufwands, der einer Bankfinanzierung vorausgeht, gestaltet sich das Crowdinvesting für Unternehmen als reizvolle Alternative. Nach Möglichkeit sollte es jedoch lediglich als Alternative und nicht als Ersatz für etwaige Ratenkredite eingesetzt werden. Schließlich basiert das Investitionsinstrument auf Freiwilligkeit. Das Erreichen des angestrebten Spendenbetrags ist keinesfalls sicher.

    Potentielle Anleger werden schließlich tendenziell eher von wirtschaftlich gesunden Unternehmen überzeugt, die interessante Wachstumspläne umsetzen wollen, beispielsweise mit der Entwicklung nachhaltiger Produkte in den Bereichen Energie und Umwelt oder durch besonders innovative Geschäftsideen.

    Investorenseite

    Für Investoren hingegen ist die Anlage renditeorientiert, bietet allerdings kaum Sicherheiten. Ausfälle lassen sich hingegen durch die kleinen Spendenbeträge verkraften. Etwaige Verluste sollten private Anleger also stets einkalkulieren können, wenn sie sich für Crowdinvesting entscheiden.

    Abgesehen von der möglichen Rendite geht die Finanzierungsform mit einer sozialen Komponente einher. Als Investoren kommen hier all jene in Frage, die gerne innovative Projekte und erfolgsversprechende Ideen unterstützen, um damit einen Beitrag zur Wirtschaft, Umwelt etc. zu leisten.

    Voraussetzungen für Unternehmen Voraussetzungen für Investoren
    • Wirtschaftlich gesunde Ausgangssituation
    • Wachstumspläne
    • Massenfähige Geschäftsidee, die sich von der Konkurrenz abhebt und potenzielle Mikroinvestoren überzeugen kann
    • Beweise, dass das Konzept funktionsfähig ist
    • Leidenschaft und Marketing-Erfahrung sowie Finanzierungsmittel, um Konzept aktiv zu bewerben
    • Finanzielle Mittel, um Investmentphase überbrücken zu können
    • Ausreichend Eigenkapital, um möglichen Totalverlust verkraften zu können
    • Glaube an den Erfolg der Geschäftsidee bzw. des Konzepts
    • Innere Überzeugung, um in erfolgsversprechende Ideen zu investieren
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    Wie laufen Crowdinvesting-Projekte ab?

    Die sogenannte Schwarmfinanzierung wird in der Regel durch eine Online-Plattform realisiert, die die Kommunikation und Finanzierungsabwicklung zwischen Unternehmen und Geldgebern ermöglicht. In der Regel wird vorab ein Zielbetrag festgelegt, der durch das Investment erreicht werden soll. Die Abwicklung, das Funding, erfolgt in der Regel über spezielle Crowdinvesting-Plattformen, zu denen beispielsweise Kickstarter, Exporo, Engel & Völkers Digital Invest oder Bergfürst zählen.

    Das sind die gängigen Beteiligungsformen

    Entscheidet sich ein Unternehmen für den Schritt zum Crowdinvesting, sollte die passende Plattform hinsichtlich einer geeigneten Beteiligungsform ausgesucht werden. Gängig sind vorrangig Mezzanine-Finanzierungsmodelle durch:

    1. Partiarisches Darlehen (mit Nachrang)
    2. Atypische stille Beteiligung
    3. Genussrechte

    Mit einer Eigenkapitalbeteiligung, beispielsweise über Aktien, erwerben Anleger Unternehmensanteile. Allerdings haben nur wenige junge Unternehmen die hierfür benötigte Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Entsprechend wenig verbreitet ist diese Form der Finanzierung beim Crowdinvesting. Die gängigen alternativen Finanzierungsformen kennzeichnen sich wie folgt:

    Partiarische Darlehen sind die übliche Finanzierungsmethode des Crowdinvestings. Ihnen liegt die Idee einer erfolgsorientierten Verzinsung zugrunde. Dem Darlehensgeber wird demnach ein Zins gewährt, der abhängig ist vom Gewinn des Unternehmens. Kennzeichnend ist ebenso der Nachrang des Zins- und Rückzahlungsanspruchs im Falle der Insolvenz. Andere Gläubiger können den Mikroinvestoren vorgezogen werden, beispielsweise bei Kapitalrückzahlungen nach Insolvenz.

    Prospektpflicht

    Das partiarische Darlehen war bis Juli 2015 an keine Prospektpflicht gekoppelt. Dies änderte sich mit der Reform des Kleinanlegerschutzgesetzes. Partiarische Darlehen bleiben jedoch von der Prospektpflicht weiterhin ausgenommen, sofern der Verkaufspreis ausgegebener Vermögensanlagen nicht mehr als 2,5 Millionen Euro beträgt und die zu erwerbenden Anteile maximal 10.000 Euro pro Anleger umfassen. Durch dieses Privileg hat sich das partiarische Darlehen beim Crowdinvesting etabliert.

    Atypische stille Beteiligungen sind durch Gewinnbeteiligungen der Anleger gekennzeichnet, die dem Unternehmen Kapital bereitstellen, dafür jedoch nicht als Gesellschafter nach außen in Erscheinung treten. Die Verlustbeteiligung kann vertraglich ausgeschlossen werden, die Gewinnbeteiligung hingegen ist zwingend.

    Typische vs. atypische stille Beteiligung

    Bei einer typischen stillen Beteiligung nehmen Investoren in der Regel lediglich am Gewinn des Unternehmens teil, bei der atypischen stillen Beteiligung profitieren sie zusätzlich auch von der Wertsteigerung der Firma. Ebenso sind hier auch gesellschaftsrechtliche Mitbestimmungsrechte vereinbar.

    Genussrechte ermöglichen dem Investor eine Gewinnbeteiligung, allerdings ohne dabei ein Mitsprache- und Stimmrecht zu haben. Eine Zweckgemeinschaft wie bei der stillen Beteiligung muss hier nicht vorliegen.

    Wie hoch sollte der Kapitalbedarf sein?

    Der Kapitalbedarf gestaltet sich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, beginnt allerdings oftmals ab 50.000 Euro. Einige Crowdinvesting-Plattformen legen allerdings in ihren Richtlinien Mindestbeträge fest, die 100.000 Euro und mehr betragen können.

    Wie hoch ist die Mindestinvestitionssumme?

    Generell zeichnet sich Crowdinvesting durch die Spende von Kleinbeträgen aus, je nach Investing-Plattform liegen die Mindestgrenzen zwischen 50 und 200 Euro. In einigen Fällen können Investitionen jedoch auch erst ab Beträgen im vierstelligen Bereich möglich sein.

    Wie lang ist die Beteiligungsdauer?

    Auch die Mindestlaufzeit variiert zwischen den jeweiligen Unternehmen. Schließlich hängt sie maßgeblich von der individuellen Finanzplanung und dem Geschäftsmodell ab. Bei Startups kann sie bei bis zu acht Jahren liegen. Bei Immobilien sind es gewöhnlich zwei bis drei Jahre.

    Oft eingeschränkte Kündigungsmöglichkeit

    Crowdinvestoren besitzen zumeist keine Kündigungsmöglichkeit wie bei Zinsanleihen. Ihr investiertes Kapital sitzt deshalb in der Regel beim jeweiligen Unternehmen, unabhängig von dessen wirtschaftlicher Entwicklung.

    Unterschied zwischen Crowdinvesting und Crowdfunding

    Crowdinvesting ist eine Form des Crowdfunding, bei der die „Crowd“ finanziell am Erfolg des Unternehmens beteiligt wird. In dieser Gegenleistung liegt auch der entscheidende Unterschied zwischen beiden Arten der Schwarminvestition: Investoren beim Crowdfunding unterstützen eher kulturelle, soziale oder technologische Projekte. Sie erhalten dafür oftmals keine monetäre, sondern vielmehr eine sachliche Gegenleistung in Form einer persönlichen Danksagung, des entwickelten Produkts oder aber eines Rabatts auf ebendieses.

    Die Vor- und Nachteile von Crowdinvesting auf einen Blick:

    Vorteile Nachteile
    • Jederzeit möglich, d.h. auch bereits in der Gründungsphase
    • Keine Sicherheitsleistungen oder Kapitalstruktur notwendig
    • Marketing- und Vertriebsvorteil durch steigende Marken-Bekanntheit
    • Test des Marktpotentials durch Spendenfeedback
    • Zeitverlust, falls Investitionsziel verfehlt wird
    • Mitunter langwieriger Prozess bis Investitionssumme erreicht ist
    • Hoher administrativer Aufwand, um Investoren zu gewinnen
    • Langfristige Pflichten gegenüber Investoren

    Selber eine Kampagne starten

    Wenn Sie eine Crowdinvesting Kampagne starten oder unterstützen wollen, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über die existierenden Plattformen machen. Je nach Portal sind beispielsweise nur Unternehmen einer bestimmten Branche zugelassen und auch die Teilnahmekriterien können sich stark unterscheiden. Insgesamt lassen sich im deutschsprachigen Raum mehr als 40 große Plattformen finden. Zu den fünf bekanntesten Portalen zählen folgende mit entsprechenden Eigenschaften:

    Plattform Seedmatch.de Bergfürst.com Companisto.com Innovestment.de Fundsters.de
    Fokus Startups Startups, Immobilien Startups Startups Startups
    Mindest­investition 250 Euro 10 Euro 250 Euro 250 Euro 1 Euro
    Investitions­phase 60 Tage - - 60 Tage 30-60 Tage
    Beteiligung Partiarisches Nachrang­darlehen Partiarisches Nachrang­darlehen, Aktien, Genussscheine Partiarisches Nachrang­darlehen, Eigenkapital-Beteiligungen Partiarisches Nachrang­darlehen (A)typische stille Beteiligung
    Kosten für Unternehmen 5-10 Prozent Ca. 8 Prozent 10 Prozent 5 Prozent von realisierter Investitions­summe; 1 Prozent von maximaler Investitions­summe vorab 9 Prozent

    Stand: Mai 2016; Alle Angaben ohne Gewähr

    Darüber hinaus legen andere Plattformen ihren Fokus auf nachhaltige Projekte, die sich dem Bereich der erneuerbaren Energien widmen (zum Beispiel Econeers) oder unterstützen gezielt Unternehmen aus dem sozialen Sektor (beispielsweise tāmaota). Wieder andere Portale setzen ihren Schwerpunkt auf geografisch eingegrenzte Wirtschaftsräume, wie beispielsweise Geldwerk1 für das Ruhrgebiet.

    So wird eine Kampagne gestartet

    Crowdinvesting ist vor allem für solche Unternehmen sinnvoll, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium mit vergleichsweise geringem Kapitalbedarf befinden, der für gewöhnliche Venture-Capital-Geber nicht ausreicht. Es kann aber auch für Privatpersonen eine Alternative zum Privatkredit von der Bank sein.

    Die richtige Crowdinvesting-Plattform finden

    Abhängig vom Investitionsfokus, der Beteiligungsform und der Investitionshöhe gilt es zunächst, die unterschiedlichen Plattformen zu analysieren, um die für das Unternehmen oder das Projekt geeignete zu finden. Hilfreich für die Orientierung kann ein Blick auf die Liste der bereits geförderten Unternehmen sein. Anhand der Eigenschaften und Außendarstellungen anderer Unternehmen kann beispielsweise abgeschätzt werden, inwiefern Mikroinvestoren das eigene Vorhaben unterstützen würden, beziehungsweise wie sich das Interesse potenzieller Geldgeber wecken lässt.

    Unternehmensprüfung durch die Plattform

    Nach der Kontaktaufnahme mit einer Crowdinvesting-Plattform wird das Unternehmen in der Regel detailliert geprüft. Geschäftsmodell, Businessplan und wirtschaftliche Situation stehen dabei im Fokus. Für gewöhnlich werden nur wirtschaftlich gesunde Unternehmen zugelassen und solche, die dem Branchenprofil der Plattform entsprechen.  Auf Basis dessen entscheidet sich letztlich, ob das Geschäftsmodell die Ansprüche der Plattform erfüllt und als Finanzierungsprojekt in das Portal aufgenommen wird.

    Präsentation auf dem Portal

    Wird der Investorensuche stattgegeben, muss sich das Unternehmen entsprechend transparent auf dem angelegten Investmentprofil des Portals präsentieren. Eine detaillierte Projekt- und Unternehmensbeschreibung (beispielsweise mit kurzem Video) sowie der genaue Businessplan sollen schließlich möglichst viele Investoren überzeugen, um das festgelegte Investitionsziel zu erreichen.

    Für Geldgeber gestalten sich die Zugangsbarrieren hingegen vergleichsweise niedrig. Mikroinvestoren müssen zumeist lediglich ein festgelegtes Mindestalter vorweisen und gegebenenfalls eine Mindestsumme aufbringen können.

    Die Investmentphase

    Anschließend fällt der Startschuss für die Investmentphase. Interessierte Investoren werden sich womöglich mit detaillierten Fragen zu Ihrem Vorhaben an Sie als Unternehmer wenden. Seien Sie auf diese Nachfragen eingestellt und nutzen Sie die Kommunikation mit der „Crowd“, um alle offenen Fragen zu klären, Feedback einzuholen und Ihre Marken-Bekanntheit durch eine positive Außendarstellung zu steigern.  

    Ende der Investmentphase

    Wurde die Finanzierungssumme erreicht, kommt es zunächst zur vertraglichen Abwicklung mit der Plattform. Das gesammelte Kapital wird an Sie ausgezahlt, Anteilseigner erhalten ihre entsprechende Beteiligung. Die Umsetzung Ihres Vorhabens wird nun stetig von den Investoren begleitet. Halten Sie Ihre Spender über die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Laufenden und pflegen Sie weiterhin einen engen Austausch mit den Geldgebern, um Ihr Projekt durch deren Feedback zu optimieren.

    Investitionsziel nicht erreicht?

    Sollte es misslingen, dass Investitionsziel innerhalb der Investitionsphase zu erreichen, wird das gesammelte Geld üblicherweise vollständig an die Investoren zurücküberwiesen. Allerdings kann es hier je nach Beteiligungsform der Plattform zu unterschiedlichen Regelungen kommen.

    Rendite und Risiko für Anleger

    Crowdinvesting bietet Anlegern verschiedene Renditechancen, birgt hingegen auch unterschiedliche Risiken. Vor allem bei dem gegenwärtigen Niedrigzinsniveau kann sich eine solche Geldanlage jedoch auszahlen und Gewinne von fünf Prozent und mehr pro Jahr generieren – eine attraktive Alternative zum Fest- oder Tagesgeld. Allerdings gilt es, die Entscheidung für eine Investition auf einer entsprechenden Plattform genauestens abzuwägen und die vertraglichen Details hinreichend zu prüfen.

    Risiken für Investoren

    Je nach Beteiligungsform ist die Investition auf entsprechenden Plattformen unterschiedlich stark risikobehaftet. Wird das Investitionsziel nicht erreicht, erhalten Anleger in der Regel ihr Geld zurück. Je nach Beteiligungsform droht bei einer späteren Insolvenz des Startups der vollständige Verlust des Investments. 

    Die vertraglichen Laufzeiten liegen bei etwa vier bis sechs Jahren. Bei einem nachrangigen Darlehen und dem finanziellen Aus innerhalb der Laufzeit müssen sich Mikroanleger oftmals hinten anstellen, andere Gläubiger werden zuerst ausgezahlt und die Auszahlung des investierten Kapitals ist dadurch keinesfalls sicher. Auf eine Rendite hingegen muss mitunter ebenso mehrere Jahre gewartet werden.

    Außerdem verfügt die „Crowd“ durch eine stille Beteiligung nicht zwangsläufig über ein Mitspracherecht bei unternehmerischen Entscheidungen. Über das eingesetzte Kapital kann dementsprechend nicht mehr verfügt werden. Anleger haben dem wirtschaftlichen Geschick des Startups zu vertrauen.

    Crowdinvesting absichern

    Um das Risiko als Anleger möglichst gering zu halten, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

    1. Seriösität und vertragliche Konditionen der Plattformen prüfen
    2. Einzelne Projekte und Geschäftsmodelle auf Seriösität, Chancen und Risiken prüfen
    3. Investitionskapital gemäß der eigenen Risikopräferenz festlegen
    4. Totalverlust einkalkulieren
    5. Risikostreuung durch Investitionen in verschiedene Projekte
    6. Nur investieren, wenn Initiatoren vertrauenswürdig und Projekt erfolgsversprechend erscheint
    7. Entscheidung unabhängig vom bisherigen Erfolg der Investmentphase treffen

    Vorzeitiger Ausstieg als Investor

    Ein vorzeitiger Ausstieg als Investor ist in der Regel nicht ohne Weiteres möglich. Denn anders als beim Aktienhandel müssen Anleger sich an die vertraglichen Laufzeiten halten. Somit ist ein Ausstieg mit Vertragsbruch häufig verlustbehaftet. Etwaige Konditionen bei einem vorzeitigen Ausstieg sollten unbedingt in Erfahrung gebracht werden, bevor Sie Geld investieren.

    Crowdinvesting ist dementsprechend eine gleichermaßen chancen- wie auch risikoreiche Form der Geldanlage. Sie eignet sich vor allem für wachstumsorientiere Investoren, die über ein umfassendes wirtschaftliches Know-how verfügen und Unternehmen aus eigener Überzeugung unterstützen – mit einem Kapital, dessen Verlust im äußersten Fall verkraftbar ist.

    Ranking der besten Crowdinvesting-Plattformen

    Die folgende Tabelle führt die erfolgreichsten Crowdinvesting-Plattformen nach den Kriterien Anbieter und Kosten auf:

    1. Kickstarter 

    Größte und bekannteste Crowdfunding Plattform

    • 5% der Einnahmen
    • 3-5% Bearbeitungsgebühr
    2. Indiegogo  Zweitgrößte Plattform für Crowdfunding

    5% der Einnahmen

    3. Crowdfunder  Die meisten Projekte vergeben Anteile oder Aktien für das gesponserte Projekt
    • Kostenlos
    • Starter ($299/Monat)
    • Premium ($499/Monat)
    4. Experiment  Wissenschaftliche Projekte
    • 8% der Einnahmen
    • 3-5% Bearbeitungsgebühr
    5. Patreon  Technische Produkte
    • 5% per Transaktion
    6. Crowdsupply  Ungewöhnliche und innovative Produkte
    • 5% der Kampagnen Einnahmen, exklusive Gebühren
    • Guided Plan - 5-10%
    • Custom Plan - 10-15%
    7. Gofundme  Persönliches Fundraising

    Kostenlos

    8. Chuffed  Mittelgroẞe Projekte

    3% (Zahlung durch Spender)

    9. WeFunder  Überwiegend Crowdfunding Projekte

    Individuelle Gebühren

    10. SeedInvest  Hohes Wachstum, Startups und Unternehmen

    7.5% Platzierungsgebühr (Wenn das Ziel erreicht wird)

    Quelle: Marketing-Faktor.de (Stand: 2022)

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