Tipps für lange Autofahrten mit Kindern

Elisabeth Schwarzbauer

Autorin für Versicherungsthemen


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Elisabeth Schwarzbauer

Elisabeth Schwarzbauer

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Elisabeth ist studierte Physikerin, verantwortet bei uns die Versicherungsthemen und hilft Ihnen Ihr bestes Angebot zu finden. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Ihrer Familie oder mit einem Buch auf der Terrasse (wenn es das Wetter ermöglicht).

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Inhaltsverzeichnis
     

    Die besten Tipps

    • Teilen Sie Ihre Autofahrt in kleinere Etappen ein, 500 Kilometer gelten dabei als Tageshöchstwert.
    • Mit Baby sollte alle zwei Stunden eine Pause eingelegt werden und bei größeren Kindern sind alle drei Stunden.
    • Bringen Sie einen Sonnenschutz an die hinteren Fenster an. 
    • Nehmen Sie Spiele, Bücher, Hörbücher und Filme zur Unterhaltung mit.
    • Informieren Sie sich vorab über besonders kinderfreundliche oder familientaugliche Raststätten auf Ihrer Route.
    • Checklisten und Packlisten helfen bei der Vorbereitung.

    Die wichtigsten Informationen

    Zahlreiche Urlaubsorte können von Deutschland aus problemlos mit dem Auto erreicht werden. Doch bereits für Erwachsene sind längere Autofahrten ermüdend – Kinder hingegen erleben diese Reisen noch viel intensiver. Damit der Urlaub mit dem Kind gelingt, sind eine ausführliche Vorbereitung und die richtige Planung nötig.

    Welche Herausforderungen bringt das Autofahren mit Kindern?

    Im Auto können Kinder sich nicht wie üblich verhalten, da sie über eine längere Zeit in der gleichen Position stillsitzen müssen. Dadurch ergeben sich zahlreiche Herausforderungen, die sich der Nachwuchs gemeinsam mit den Eltern stellen muss:

    • Die Position im Auto
      Angeschnallt im Kindersitz, ist die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, was den Drang nach Bewegung deutlich verstärkt. Doch nicht nur das ist eine Herausforderung für die Kinder – sie finden in dieser Position auch keine optimale Schlafhaltung. Das führt dazu, dass die Kleinen ggf. übermüdet sind oder sich durch die falsche Haltung unwohl fühlen. Nehmen Sie auf jeden Fall bequeme Kissen und Decken mit, damit die Schlafqualität etwas erhöht werden kann.
    • Die Bewegungen des Fahrzeugs
      Üblicherweise sind Kinder nicht daran gewöhnt, über mehrere Stunden im Fahrzeug zu sitzen. Hinzu kommt, dass ständig abgebremst und wieder beschleunigt werden muss. Für den Nachwuchs sind diese Bewegungen überaus anstrengend. Teilweise entwickeln die Kleinen eine Übelkeit und Kopfschmerzen, da sie den scheinbaren Stillstand des Autos nicht mit den Bewegungen in Kurven oder an Ampeln verbinden können. Zudem sollten Sie aus Sicherheitsgründen nicht zu schnell unterwegs sein.
    • Die fehlende Unterhaltung
      Viele Spiele – etwa Brettspiele, Holzklötze und Steckspiele – fallen bei einer Autofahrt weg. Den Nachwuchs müssen Sie dennoch über den gesamten Zeitraum unterhalten. Hierfür dienen Bücher, Tablets oder auch Hörbücher. Denn Langeweile sorgt dafür, dass sich das Unwohlsein in der immer gleichen Position noch verstärkt.

    Damit die gesamte Familie also sicher, stressfrei und schnell den Zielort erreicht, sollten Sie die Reise vorab unbedingt ausführlich planen. Auch ist eine geeignete Vorbereitung unabdingbar, da Kinder an feste Rhythmen gewöhnt sind und diese so wenig wie möglich durcheinander gebracht werden sollten. Andernfalls kann das zu einem erhöhten Stresspegel führen – sowohl bei Ihrem Kind als auch bei Ihnen, da sich der Nachwuchs so öfters beschwert.

    Wie viele Pausen sind sinnvoll?

    Der ADAC empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 500 Kilometer zu fahren, um sowohl die Anstrengung für die Eltern als auch für die Kinder so gering wie möglich zu halten. Wichtig sind vor allem regelmäßige Pausen– der Nachwuchs kann sich dabei ein wenig austoben und die ganze Familie stärkt sich bei einem leckeren Picknick. Pausen sollten Sie mindestens alle zwei Stunden einlegen und dabei etwa eine halbe Stunde rasten. Außerdem sollten die Pausen dann begonnen werden, wenn der Nachwuchs munter ist – dadurch passen sich die Eltern bestmöglich an den Schlafrhythmus der Kleinen an.

    Ab wann dürfen Kinder vorn sitzen?

    Beim Autofahren mit dem Baby wird empfohlen, die Babyschale entgegen der Fahrtrichtung anzubringen – der Kopf sollte also in Fahrtrichtung zeigen. Dabei kann er sowohl auf dem Beifahrersitz als auch auf der Rückbank montiert werden, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. Generell sind Kinder auf der Rückbank jedoch am besten geschützt, da sich hier die sichersten Plätze befinden. Eine Regelung für einen vorgeschriebenen Platz im Fahrzeug gibt es allerdings nicht.

    Airbag ausschalten

    Ist der Kindersitz auf dem Beifahrersitz angebracht, muss der Airbag unbedingt ausgeschaltet werden.

    Entscheidend sind hierfür Größe und Alter des Kindes. Dabei gilt:

    • Kinder unter 12 Jahren und unter einer Körpergröße von 150 cm müssen auf einem geeigneten Kindersitz sitzen.
    • Kinder unter 12 Jahren, aber mit einer Körpergröße von über 150 cm dürfen ohne Kindersitz fahren.
    • Kinder über 12 Jahren, aber mit einer Körpergröße von unter 150 cm dürfen ohne Kindersitz fahren. Allerdings ist es für die Sicherheit des Kindes ratsam, einen Kindersitz mitzuführen.

    Erforderlich ist auch, dass der geeignete Kindersitz verwendet wird – diese sind in fünf Gewichtsklassen eingestuft. Für Babys im Auto müssen Sie hingegen auf spezielle Babyschalen zurückgreifen. Bei der Wahl des passenden Kindersitzes sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das gewünschte Modell der gesetzlichen Norm ECE-R44 oder ECE-R129 (ab 2014) entspricht.

    Wie vermeide ich, dass dem Kind schlecht wird?

    Besonders Kinder sind anfällig für die Reisekrankheit, da bei ihnen der Gleichgewichtssinn nicht vollständig ausgebildet ist. Symptome der Krankheit sind üblicherweise Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Medikamente sollten Sie Ihrem Nachwuchs nur im Notfall geben, eventuell können größere Kinder Kaugummis gegen die Übelkeit kauen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, dem Unwohlsein vorzubeugen:

    • Die Kinder sollten während der Fahrt keine fettige Nahrung zu sich nehmen
    • Der Nachwuchs sollte weder lesen noch mit dem Handy spielen
    • Spucktüte und Wasser sollten griffbereit verstaut werden
    • Ausreichend Pausen und frische Luft sind nötig
    • Gegen Kopfschmerz und Schwindel hilft ein kühles Tuch auf der Stirn

    Ist der Zug eine sinnvolle Alternative zum Auto?

    Viele Eltern stellen sich vor Reisen mit dem Baby oder Kleinkind die Frage, welches Verkehrsmittel das sinnvollste ist. Zwar bietet das Auto der Familie die Möglichkeit, während der Reise ebenso wie im Urlaub unabhängig und stets mobil zu sein. Doch auch das Bahnfahren hält Vorteile bereit:

    • Die Familie kann an einem Tisch zusammensitzen
    • Die Eltern können sich ganz auf ihren Nachwuchs konzentrieren
    • Es sind spezielle Kinderabteile vorhanden
    • Es sind WCs mit Wickeltisch vorhanden
    • Züge bieten mehr Komfort und Bewegungsfreiheit

    Allerdings ist das Reisen mit dem Zug für Familien oftmals umständlich. Denn neben dem Nachwuchs müssen auch das Gepäck und der Kinderwagen in wenigen Minuten in den Waggon geschafft werden – besonders Alleinreisende haben es hierbei schwer. Beim Umsteigen müssen Sie dieses Prozedere außerdem mehrmals wiederholen. Haben Sie also einen Urlaub mit der Familie geplant, sollten Sie zuvor gründlich abwägen, welche Vorteile Ihnen am wichtigsten sind.

    Die richtige Versicherung bei einem Mietwagen

    Falls Sie in den Urlaub fliegen (oder mit dem Zug fahren) und sich vor Ort einen Mietwagen leihen, dann sollten Sie sich nicht auf Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung verlassen. Diese gilt meist nicht oder nur eingeschränkt für Mietwagen. Hier erfahren Sie, worauf Sie unbedingt achten sollten.

    Tipps zur richtigen Vorbereitung

    Natürlich soll der Urlaub mit dem Nachwuchs so stressfrei wie möglich absolviert werden – mit der richtigen Urlaubs-Checkliste ist eine gründliche Vorbereitung durchaus möglich. Besonders beim Urlaub mit dem Baby ist eine Checkliste ratsam, damit nichts Wichtiges vergessen wird:

    • Alle wichtigen Pläne anfertigen
      Überlegen Sie sich, ob Sie eine private Ferienwohnung mieten oder ein Hotelzimmer buchen möchten. Auch sollte geklärt werden, welches Verkehrsmittel genutzt wird. To-Do-Listen sind eine gute Möglichkeit, während der Planung den Überblick zu behalten.
    • Rechtzeitig alles buchen
      Nicht nur die Unterkunft sollte viele Wochen im Voraus gebucht werden. Wer mit dem Flugzeug oder dem Zug anreist, ist außerdem oftmals auf einen Mietwagen am Zielort angewiesen. Zudem muss in vielen Unterkünften ein Reisekinderbett vorab gebucht werden.
    • Was wird am Urlaubsort benötigt?
      Informieren Sie sich darüber, was Sie für Ihren Urlaub benötigen und welche Utensilien in der Unterkunft vorhanden sind. Gibt es vielleicht schon ein Babyphone und ein Reisekinderbett? Wie ist die Ausstattung in Ferienwohnungen?
    • Alle Dokumente beantragen
      Führerschein, Reisepässe für sich und das Kind, ein Kinderausweis, evtl. Visa für Zahlungen im Ausland. Auch Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung sind wichtig. Achten Sie darauf, dass alle Dokumente gültig sind.
    • Impfungen auffrischen
      Überprüfen Sie mithilfe der Impfpässe, welche Impfungen aufgefrischt werden müssen und welche Impfungen für das Urlaubsland benötigt werden.
    • Über Reisestrecke informieren
      Planen Sie mithilfe einer Reiseroute, wo Stopps gemacht werden können. Ratsam ist es, an familientauglichen Raststätten zu halten: Dort sind Spielplätze, Wickelräume und Picknicktische vorhanden.
    • Die Kleidung vorbereiten
      Alle nötigen Kleidungsstücke sollten gewaschen und sortiert werden. Ggf. müssen Sie Mützen, Strandutensilien oder Schuhe noch besorgen. Verschaffen Sie sich ebenfalls einen Überblick über Utensilien wie Reiseadapter, die Reiseapotheke, Spielzeuge für den Nachwuchs und ggf. Reiseführer. Beginnen Sie anschließend rechtzeitig mit dem Packen der Koffer.
    • Auto vorbereiten
      Bringen Sie den Kindersitz richtig an, tanken Sie das Auto voll, überprüfen Sie das Öl und befestigen Sie einen Sonnenschutz an den Fenstern.

    Tipps zum Packen des Koffers

    Damit Sie optimal auf das Verreisen mit Baby und Kind vorbereitet sind, gilt es außerdem, den Koffer richtig zu packen. Dabei sollten Sie keinesfalls alle Utensilien in einem Gepäck verstauen, sondern wichtige Dinge für die Fahrt griffbereit im Handgepäck unterbringen.

    Das sollte Ihr Handgepäck beinhalten

    • Reisedokumente
      Ausweise, ggf. Reisepässe, Tickets, Krankenkassenkarten, Impfausweise, wichtige Telefonnummern, ggf. Reisekrankenversicherung.
    • Spielzeug und Kuscheltier
      Bücher, CDs und ggf. DVDs, das liebste Kuscheltier, praktisches Spielzeug.
    • Proviant
      Ausreichend Wasser, Knabbereien, Obst und Gemüse. Bei Autofahrten mit dem Baby ggf. auch Milchpulver und heißes Wasser sowie Babybrei.
    • Mittel gegen Reiseübelkeit
      Spucktüte, Kaugummis, Medikamente, Tücher.
    • Wechselkleidung
      Besonders bei längeren Fahrten ein zweites Paar Kleidung, außerdem Pullover oder Jacke sowie eine Decke.
    • Wickeltasche
      Windeln, Waschlappen und Feuchttücher, Wickelauflage, Creme, Plastiktüten, Schnuller.
    • Ggf. Sonnencreme
      Führen Sie Ihre Reise im Sommer durch, sollten Sie in jedem Fall Sonnencreme mit entsprechendem UV-Schutz mitführen.

    Das sollte Ihr Koffer beinhalten

    • Ausreichend Windeln
      Ggf. auch Schwimmwindeln.
    • Ausreichend Nahrung
      Milchpulver, passende Fläschchen, Brei.
    • Ausreichend Kleidung
      Im besten Fall Kleidung für jedes Wetter einpacken, also auch Gummistiefel und Regenjacke sowie dicke Pullover und feste Schuhe. Mützen und Schals sind für den Frühling und Herbst ebenfalls sinnvoll.
    • Pflegemittel
      Duschgel, Shampoo, Feuchttücher, Zahnbürste und Zahncreme, Creme, Kamm, Kosmetik, Rasierer und Rasierschaum.
    • Reiseapotheke
      Medikamente, Fieberthermometer, Telefonnummern für den Notruf, Verbandsmaterial, Pflaster, Pinzette.
    • Schlafutensilien
      Schlafanzüge, Schmusekissen und Kuscheltier, Babyphone, evtl. Reisebett, Nachtlicht.
    • Kinderwagen
      Alternativ Kinderbuggy, Tragetuch.
    • Strandutensilien
      Bei Strandurlauben: Badekleidung, Schwimmflügel, Sonnenschutzmittel, Hüte, Handtücher, Decken, Strandtasche, ggf. Strandmuschel.

    Spiele und Tipps für lange Autofahrten

    Damit Sie die Reise für Ihre Kinder so unterhaltsam wie möglich gestalten können, sollten Sie passende Spiele für die Autofahrt mitnehmen. Lustige und kurzweilige Autofahrt-Spiele sind beispielsweise folgende:

    • Kinder-Auto-Spiele
      Es gibt zahlreiche Spiele, die während der Reise mit der gesamten Familie gespielt werden können. Darunter fallen beispielsweise Klassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder „Wer bin ich?“. Auch „Ich packe meinen Koffer und nehme mit...“ ist ein beliebter Zeitvertreib.
    • Bücher
      Babys und Kleinkindern können Sie während der Fahrt eine Geschichte vorlesen, wenn Sie als Beifahrer fungieren. Ältere Kinder haben oftmals Spaß daran, selber zu lesen. Malbücher und Rätselbücher sind ebenfalls beim Nachwuchs beliebte Varianten, die Langeweile zu bekämpfen.
    • Hörbücher
      Hörbücher sind die ideale Möglichkeit, die Kinder im Auto zu unterhalten. Der Nachwuchs wird durch spannende Geschichten oder interessante Hörspiele von der Fahrt abgelenkt und Sie können sich in dieser Zeit ein wenig erholen. Geschichten sind dabei stets sinnvoller als reine Musik, da sie das Kind in der Regel beruhigen.
    • DVDs/Minicomputer
      In vielen Autos ist es möglich, einen DVD-Player am Fahrer- sowie Beifahrersitz anzubringen. Nehmen Sie am besten Filme mit, die Ihr Nachwuchs noch nicht kennt, damit sich dieser ganz auf das Abgespielte konzentrieren kann. Ratsam sind dabei Kopfhörer, damit der Fahrer nicht abgelenkt wird. Auch Minicomputer oder Tablets sind eine hervorragende Alternative, um die Kinder während der Fahrt zu unterhalten.

    Doch nicht nur diese Tipps zum Autofahren gestalten die Reise unterhaltsamer – auch die Pausen können auf besondere Weise organisiert werden. Machen Sie währenddessen beispielsweise ein Picknick mit leckeren Knabbereien und einigen Süßigkeiten. Verbessert werden kann die Pause außerdem, indem an einem schönen Spielplatz oder einem kleinen Freizeitpark gehalten wird.

    Beginnen Sie Ihre Reise unbedingt rechtzeitig

    Nicht nur Stopps verlängern die Fahrt, auch Staus müssen eingeplant werden. Es ist übrigens ratsam, am späten Abend oder frühen Morgen loszufahren: So kann der Nachwuchs in den ersten Stunden der Reise ausreichend schlafen.

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