Versicherungen: Hauptsache, dem Auto passiert nichts

Als vor einigen Wochen Tornados über Deutschland hinwegzogen und von zahlreichen Eigenheimen nur noch baufällige Ruinen übrigließen, hat sich wohl so mancher Bundesbürger Gedanken darüber gemacht, ob sein eigenes Hab und Gut ausreichend versichert ist. FinanceScout24 nahm dies zum Anlass nachzufragen, welche Versicherungen die Deutschen besitzen. Das Motto scheint in Deutschland zu lauten: Hauptsache, dem Auto passiert nichts.

Elisabeth Schwarzbauer

Autorin für Versicherungsthemen


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Zuletzt aktualisiert: May 19, 2023

Author Elisabeth Schwarzbauer

Elisabeth Schwarzbauer

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Elisabeth ist studierte Physikerin, verantwortet bei uns die Versicherungsthemen und hilft Ihnen Ihr bestes Angebot zu finden. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Ihrer Familie oder mit einem Buch auf der Terrasse (wenn es das Wetter ermöglicht).

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Inhaltsverzeichnis
     

    Sachversicherung beliebt – Gesundheitsleistung genutzt

    Laut Branchenangaben besitzt jeder Deutsche sechs verschiedene Versicherungen und gibt dafür im Jahr rund 2.000 Euro an Beiträgen aus. Die Umfrageergebnisse von FinanceScout24 zeigen, dass das Geld der Deutschen dabei überwiegend in Sachversicherungen fließt.

    Die Versicherungs-Renner sind die Haftpflichtversicherung (83 Prozent) und die Kfz-Versicherung (70 Prozent). Immerhin glauben 40 Prozent der Deutschen, sie müssen sich mit einer Rechtschutzversicherung für juristische Auseinandersetzungen absichern, wogegen nur 18 Prozent mit einer Risikolebensversicherung für den Ruhestand vorsorgen und lediglich 9 Prozent eine private Pflegeversicherung für nötig halten.

    Welche Versicherungen haben Sie?

    „Da man sich mit dem persönlichen Risiko ungern befasst und bei Versicherungen eher an die Dinge des Alltags denkt, erklärt, warum die meisten Deutschen mehr Wert auf Sachversicherungen legen“, analysiert Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung (Real Estate Finance) an der IRE|BS International Real Estate Business School und Direktor am Center of Finance der Universität Regensburg.

    „Doch das ist eindeutig der falsche Ansatz, denn im Ernstfall fehlt die nötige finanzielle Absicherung. Eine gebrochene Scheibe oder das kaputte Handy ist leichter zu finanzieren, als eine unter Umständen nötige professionelle Rundum-Pflege im Alter“, so Professor Sebastian weiter.

    Dies zeigen auch die weiteren Umfrageergebnisse: Werden die tatsächlichen Versicherungsbesitzer befragt, welche Versicherung sie in Anspruch genommen haben, so liegen vor allem die Vorsorge- und Gesundheitsversicherungen vorne. Vor allem die Private Krankenversicherung und die Zahnzusatzversicherung werden genutzt. Hingegen liegt die am häufigsten abgeschlossene Haftpflichtversicherung nur auf Rang 6, wenn es darum geht ob die Versicherungsbesitzer ihre Police schon einmal nutzten.

    Weiter abgeschlagen sind letztlich Vorsorgeversicherungen: Die Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die Risikolebens- und private Pflegeversicherungen wurden nicht oder nahezu gar nicht in Anspruch genommen.

    Versicherungsbesitzer, die die jeweilige Versicherung schon in Anspruch nahmen

    Deutlich wird auf die Frage geantwortet, ob sich die Befragten ausreichend versichert fühlten: Drei von vier Umfrageteilnehmern bejahten dies, lediglich 11 Prozent fühlen sich ungenügend versichert.

    Versicherungsnehmer scheinen also nicht um das Ungleichgewicht zu wissen, welches zwischen abgeschlossenen und in Anspruch genommenen Versicherungen herrscht. Anders lässt es sich nicht erklären, dass zwar ein Sicherheitsgefühl besteht - schließlich sei man ausreichend versichert - auf der anderen Seite aber Sachversicherungen besonders häufig besessen werden, wenngleich Gesundheits- und Vorsorgeleistungen hauptsächlich in Anspruch genommen werden.

    Jeder Dritte nahm noch nie Versicherung in Anspruch

    Besonders auffallend ist, dass über ein Drittel der Befragten noch nie eine Versicherung in Anspruch genommen hat. Damit verwundert es nicht, dass sich die Deutschen ausreichend versichert fühlen – so selten wie sie Kontakt mit Ihrer Versicherung hatten, um eine Police in Anspruch zu nehmen.

    Von welcher Versicherung haben Sie bereits Versicherungs- leistungen in Anspruch genommen?

    Auch geschlechterbezogen ändert sich das Bild nicht: Zwar nehmen mit 34 Prozent mehr Männer eine Kfz-Versicherung in Anspruch als Frauen (29 Prozent), insgesamt nutzten aber ungefähr genauso viele Frauen wie Männer noch nie eine Versicherungsleistung (35 Prozent zu 34 Prozent).

     

    Details zur Erhebung

    Für die aktuelle Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Innofact AG vom 8. bis 12. Mai 2015 im Auftrag von FinanceScout24 1.040 Personen, bevölkerungsrepräsentativ hinsichtlich Alter (18 bis 65 Jahre) und Geschlecht quotiert. Mehrfachantworten waren möglich. 51 Prozent der Umfrageteilnehmer waren männlich, 49 Prozent weiblich.

    Geschlecht und Alter
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