10 Schätze, nach denen Schatzjäger fieberhaft suchen

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Von sagenumwogenen Nazi-Schätzen bis zum Rheingold aus dem Nibelungenlied: Viele Schätze gelten als verschollen. Ob es sich nur um Legenden handelt oder die Schätze wirklich existieren, weiß bei manchen niemand so genau. Lesen Sie hier alles über wertvolle Schätze, die noch auf ihren Entdecker warten.

Inhaltsverzeichnis

    Das legendäre Bernsteinzimmer

    Das legendäre Bernsteinzimmer

    Bei einem Besuch des nachgebildeten Bernsteinzimmers im Katharinenpalast in Sankt Petersburg wird schnell klar, warum Schatzsucher weltweit nach dem Original suchen. 1716 schenkte der preußische König Friedrich Wilhelm I. das Zimmer dem Zaren Peter dem Großen.

    Rund zwei Jahrhunderte verblieb es im Katharinenpalast, bis die deutsche Wehrmacht es 1941 fand. Innerhalb von nur 36 Stunden demontierten sie das Zimmer und verpackten es in 28 Kisten. Anschließend wurde es nach Königsberg transportiert und dort ausgestellt.

    Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fehlt von dem Bernsteinzimmer jede Spur. Über seinen Verbleib gibt es etliche Spekulationen und Behauptungen, zahlreiche Forscher machten sich bisher erfolglos auf die Suche. Immerhin kann seit 2003 die Rekonstruktion des Zimmers im Katharinenpalast bewundert werden.

    Kein Schatz im Stolpsee

    Kein Schatz im Stolpsee

    Im Jahr 1945 ließ der Reichsmarschall Hermann Göring angeblich 350 kg Gold und 100 kg Platin im Stolpsee in Neubrandenburg versenken. Er wollte die geraubten Reichtürmer so vor den anrückenden Sowjets verstecken. Insgesamt 18 Kisten sollen von KZ-Häftlingen im See versenkt worden sein, anschließend wurden sie erschossen.

    Bereits zu DDR-Zeiten wurde versucht, den Schatz zu heben. So gab der Stasi-Chef Erich Mielke 1981 in Auftrag, nach dem Schatz im See zu suchen – ohne Erfolg. Und auch eine 2013 durchgeführte Suchaktion brachte kein Gramm der Edelmetalle zum Vorschein.

    Einer weiteren Theorie nach wurde aber gar kein Gold versenkt. Stattdessen wollten die Nazis Dokumente aus dem KZ Ravensbrück verschwinden lassen. Aufgetaucht sind diese allerdings bisher ebenfalls nicht.

    Ein weiterer See ohne Schatz

    Ein weiterer See ohne Schatz

    Eine ganz ähnliche Legende rankt sich um den Toplitzsee in der Steiermark, wo von den Nazis eine geheime Marine-Versuchsstation betrieben wurde. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges flohen einige ranghohe Mitglieder des Nazi-Regimes in die Alpenregion, um dort sich und ihr Vermögen zu verstecken.

    Ernst Kaltenbrunner, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, war einer von ihnen. Nach seiner Verhaftung wurden rund 60 Kilogramm Gold in seinem Haus gefunden. So kamen zum Ende des Zweiten Weltkrieges vermehrt Gerüchte auf, dass in dem See einige Nazi-Reichtümer versenkt worden seien.

    Bei Suchaktionen zwischen 1959 und 1963 wurden tatsächlich einige Fundstücke aus dem See gefischt: Kisten mit Waffen und Munition sowie gefälschte Britische Pfund, mit denen die britische Wirtschaft geschwächt werden sollte. Im Jahr 2000 wurde eine weitere Kiste geborgen. In ihr befanden sich Kronkorken, die in den 1980er Jahren von fünf Stammtischbrüdern versenkt worden waren.

    Streit um einen 17-Milliarden-Dollar-Schatz

    Streit um 17-Milliarden-Dollar-Schatz

    Am 8. Juni 1708 kreuzte der spanische Dreimaster „San José“ an der Nordküste Kolumbiens auf und wurde dort vom englischen Admiral Charles Wagers überrascht, der die Spanier mit vier mächtigen Linienschiffen erwartete. Im Auftrag ihrer Majestät, der Queen, sollte er die iberischen Galeonen aufbringen, die teure Fracht umladen und dann den Dreimaster versenken. Das ging allerdings mächtig schief, denn eine Kanone landete in den Pulverfässern der San José, das Schiff explodierte und sank binnen Minuten in die Tiefe.

    Mit ihm gingen rund 578 Seeleute, 344 Tonnen Silber- und Goldmünzen und 200 Smaragde unter. Rund 300 Jahre später, Ende 2015, wollten kolumbianische Archäologen die Überreste des Schiffes gefunden haben. 17 Milliarden Dollar dürften die Münzen und Edelsteine schätzungsweise wert sein.

    Gefunden oder gar gehoben wurde davon bisher noch nichts. Dennoch streiten die kolumbianische und die spanische Regierung schon darum, wem der wertvolle Schatz gehört – bisher wird jedenfalls versucht, sich diplomatisch zu einigen.

    Zarengold

    Zarengold

    Seen scheinen beliebte Verstecke für Schätze zu sein – oder zumindest wird vermutet, dass sie es sind. Das gilt auch für den Baikalsee in Sibirien, der im Winter mit einer meterdicken Eisschicht bedeckt ist und dann als Verkehrsweg genutzt wird. Schlechte Voraussetzungen für die Schatzsucher, die in dem See rund 180 Tonnen Gold vermuten.

    Vor rund 90 Jahren soll das Gold in den Kriegswirren dorthin gelangt sein, als sich die Rotgardisten und die antikommunistischen „Weißen“ bekämpften. Letztere sollen mehr als 5000 Kisten und 1700 Säcke voll mit Gold aus dem Zarenbesitz in 40 Waggons verstaut haben, um die teure Fracht über den See zu transportieren.

    Die Waggons brachen ein und versanken mit dem Gold in der Tiefe. Bei einer Suchaktion wurden sogar Reste eines Eisenbahnwaggons gefunden, von dem Zarengold war allerdings nichts zu sehen.

    Die Schatzinsel

    Die Schatzinsel

    Mitten im Pazifischen Ozean liegt ein idyllisches, unbewohntes Eiland, das von einem dichten Urwald besiedelt ist: Die Kokos-Insel. Einer von drei Schätzen, die dort vermutet werden, ist der Kirchenschatz von Lima.

    Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu Kämpfen und Aufständen in den spanischen Kolonien in Mittel- und Südamerika. Reiche Familien sowie weltliche und kirchliche Würdenträger versuchten daher, ihre Besitztümer vor den Aufständischen zu retten.

    Angeblich vertrauten sie ihre Kisten mit Gold, Silber, Juwelen und einer mit Edelsteinen besetzten Madonna aus purem Gold aus der Kathedrale von Lima dem schottischen Kapitän William Thompson an. Der hatte aber gar nicht die Absicht, die Besitztümer in Sicherheit zu bringen. Stattdessen entledigte er sich seiner Bewacher, lief die Kokosinsel an und versteckte dort den Schatz.

    Allerdings enterten die Spanier kurz darauf das Schiff und töteten die Besatzung. Den Kapitän und seinen ersten Offizier brachten sie zur Insel zurück, um dort den Schatz zu bergen. Die beiden konnten entkommen, doch gelang es ihnen nie, den Schatz wieder zu bergen.

    Auch Schatzsucher fanden nie etwas auf der Insel, die inzwischen ein Naturschutzgebiet ist und nicht mehr durchsucht werden darf.

    Vergraben im Grunewald

    Vergraben im Grunewald

    Als „Gentleman-Ganoven“ und Meisterdiebe wurden die beiden Brüder Franz und Erich Sass in den zwanziger Jahren berühmt. Ihr wohl größter Coup war der Einbruch in die Disconto-Gesellschaft am Berliner Wittenbergplatz, bei dem sie Geld, Schmuck und Goldbarren im Wert von geschätzt zwei Millionen Reichsmark erbeutet haben sollen.

    Vom Keller des Nachbarhauses bauten sie einen Tunnel, der direkt in den Tresorraum führte, wo sie sich reichlich bedienten. 179 der 181 Schließfächer hatten sie aufgebrochen und geleert. Beweisen konnte ihnen die Berliner Polizei nie etwas, während der Machtergreifung Hitlers flohen die beiden nach Dänemark.

    Die Beute ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Angeblich sei einer der Brüder verdreckt und mit einer Schaufel aus dem Grunewald gekommen sein, soll eine Augenzeuge berichtet haben. Gefunden wurde dort allerdings nie etwas.

    Der verschollene Staatsschatz der Buren

    Der verschollene Staatsschatz der Buren

    Die Buren, Einwanderer aus den Niederlanden, gründeten Ende des 19. Jahrhunderts im von Großbritannien dominierten Südafrika die Republik Transvaal. Aufgrund der Bodenschätze, die sich auf ihrem Land befanden, sollten die burischen Farmer umgesiedelt werden, doch diese widersetzen sich den Briten. Allerdings hatten sie gegen die britische Übermacht keine Chance, und so war die Niederlage 1902 besiegelt. Den Staatsschatz sollten die Briten aber nicht in die Hände bekommen.

    Ein Teil wurde daher auf Schiffe verladen, die allerdings alle versanken. Den anderen Teil nahm der Buren-Regent Ohm Krüger auf seiner Flucht mit. Angeblich soll der Schatz erst auf Ochsenkarren ins Hinterland und später auf einen Sonderzug verladen worden sein. Dann aber verliert sich jede Spur des auf eine halbe Milliarde Euro geschätzten Schatzes.

    Vermutlich wurde er auf der Eisenbahnstrecke in mehreren Etappen versteckt; bis heute gilt das Gold der Buren als verschollen.

    Schatz der Tempelritter

    Schatz der Tempelritter

    1307 plante der hochverschuldete König Philipp IV. die Vernichtung des Templerordens, um sich an dessen riesigem Vermögen zu bereichern. Neben Ländereien zählten zu diesem Vermögen Goldmünzen, goldverziertes Mobiliar und Pfandbriefe.

    Im Zuge einer Verhaftungswelle wurden rund 550 der geschätzten 2000 Templer in ganz Frankreich gefasst, doch von dem Vermögen wurde dabei nur ein geringer Teil gefunden. Angeblich wurden die Schätze am Abend der Verhaftungswelle abtransportiert und auf 18 Schiffe mit unbekanntem Ziel verladen. Seitdem wurden zahlreiche Theorien aufgestellt, wo sich der Schatz befinden könnte.

    Eine geht davon aus, dass sich der Templerschatz auf Oak Island vor der nordamerikanischen Küste befindet, eine andere Theorie vermutet ihn in dem kleinen französischen Ort Renne Le Chateau, der immer wieder mit dem Templerorden in Verbindung gebracht wird. Bisher ist völlig offen, wie viel aus den Schatzkammern in Sicherheit gebracht werden konnte und wo sich dieser Schatz befindet.

    Der sagenumwobene Nibelungenschatz

    Der sagenumwobene Nibelungenschatz

    Um kaum einen Schatz ranken sich mehr Sagen und Legenden als um den sogenannten Nibelungenhort. 144 Karren voll Gold und Edelsteine soll Hagen von Tronje, der Vasall des Burgunderkönigs Gunter, an eine unbekannte Stelle am Rhein gebracht und dort versenkt haben.

    Dabei handelt es sich der Sage nach um den Schatz des Königs Nibelung, an den Hagen durch den Mord an Siegfried gelangte. Zumindest erzählt es so das Nibelungenlied, das erste deutsche Heldenepos, das im 13. Jahrhundert von einem unbekannten Autor niedergeschrieben wurde. Trotz seiner sagenhaften und fantastischen Elemente hat es einen wahren Kern, nämlich den Untergang des Burgundergeschlechts Anfang des 5. Jahrhundert.

    Gibt es also auch den Nibelungenschatz tatsächlich? Vermutet wird der Schatz jedenfalls in der Nähe von Worms, denn hier war der ehemalige Sitz der Burgunder. Im Rhein kann er sich aber nicht mehr befinden, denn der Flusslauf hat sich über die Jahrhunderte verändert. Seit jeher ist die Faszination um den Schatz ungebrochen.

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