Die größten Zuflüsse konnten im zweiten Quartal dieses Jahres Bargeld und niedrig beziehungsweise gar nicht verzinste Sparanlagen verzeichnen. Insgesamt 31 Milliarden Euro mehr stehen hier zu Buche. Rund 18 Milliarden Euro entfallen auf die gestiegenen Ansprüche der Deutschen gegenüber Pensionskassen und Versicherungen. Immerhin noch zehn Milliarden Euro mehr wurden in Investmentfonds investiert.
Robuster Arbeitsmarkt beflügelt Geldvermögen
Begründet wird der Anstieg des generellen Geldvermögens vor allem durch den sehr soliden Arbeitsmarkt. Dabei bewegt sich aber nicht nur der Beschäftigungsgrad in Richtung Vollbeschäftigung, auch die Reallöhne ziehen langsam an. Deshalb haben die Deutschen letztlich mehr Möglichkeiten, um Geld zur Seite zu legen.
Trotz der aktuellen Niedrigzinsphase, die immerhin schon seit der Finanzkrise 2008 andauert, halten die meisten Bundesbürger aber weiter große Mengen an Sichteinlagen und Bargeld. So konnten die Bestände auf Girokonten, Bargeld und auch Tagesgeld im zweiten Quartal einen Zuwachs von etwa 31 Milliarden Euro verzeichnen. Hingegen sank der Bestand an festverzinslichen Einlagen wie Festgeldern etwas.
Geld wird etwas risikobewusster angelegt
Obwohl Bargeld und Bankeinlagen keine oder nur eine extrem geringe Rendite abwerfen, setzen die Deutschen kaum auf renditestärkere Alternativen. Lediglich zehn Milliarden Euro flossen zwischen April und Juni in Investmentfonds. Laut der Bundesbank entfällt davon wiederum ein großer Teil auf Mischfonds, die sowohl Aktien als auch Anleihen beinhalten. Lediglich rund zwei Milliarden Euro wurden direkt in Aktien angelegt.
Überraschenderweise setzen die deutschen Haushalte bei den Aktien-Investments verstärkt auf ausländische Wertpapiere: „Dieses Anlageverhalten spricht für ein gewisses Renditebewusstsein, da Aktien an sich und vor allem ausländische Aktien typischerweise als riskanter wahrgenommen werden und folglich in Erwartung höherer Renditen erworben werden“, so der Kommentar der Bundesbank. Wie das Vermögen der Deutschen verteilt ist, zeigt die aktuelle Studie der Bundesbank nicht.
Quellen: Handelsblatt, Morgenweb, wiwo, ovb-online