Existenzgründungsberatung: Beratungsangebote für Ihre Selbstständigkeit

Was, wo und wie muss ich alles anmelden? Wie finanziere ich meinen Start? Wie schreibe ich meinen Businessplan? Und wie kann ich die Bank und Investoren überzeugen? Diese und unzählige weitere Fragen schwirren Ihnen als neuer Gründer durch den Kopf. Genau um diese Fragen zu beantworten, stehen Ihnen unzählige Beratungen für Ihre Existenzgründung zur Seite.

Melanie Seifert

Autorin für Ratgeber und Wissen


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Zuletzt aktualisiert: April 24, 2023

Author Melanie Seifert

Melanie Seifert

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Melanie ist freischaffende Autorin mit langjähriger Erfahrung. Zuvor hat Melanie Kommunikationswissenschaften studiert und Ihr Wissen bei zahlreichen Finanz- und Versicherungskunden aufgebaut.

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Inhaltsverzeichnis
     

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    Beratungsangebote für jede Lebenssituation

    • Für alle Gründer: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die IHK bieten sowohl eigene Beraterlisten, als auch Online-Hilfe mit Gründungsportalen
    • Für Studenten: Die eigene Universität oder Hochschule bietet meist eine Gründungsberatung an
    • Für bestehende Unternehmen: Die „Förderung von Unternehmensberatungen für KMUermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Beratungsleistungen
    • Für Arbeitslose: Das Jobcenter finanziert Beratungen zur Gründung aus der Arbeitslosigkeit

    Ziele der Gründerberatung

    Große Unternehmen haben ganze Expertenräte, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Besonders während der Gründung können Existenzgründer sowie kleine und mittlere Unternehmen dagegen auf externe Berater bauen. Diese bringen branchenrelevantes Know-how ein, kennen das Wettbewerbsumfeld und können so neue Impulse und Richtungen einbringen.

    Ein großer Vorteil ist die objektive Sichtweise des Gründerberaters. Während Freunde und Bekannte Ihrer Idee schnell überschwänglich Erfolg zusprechen, untersucht der Berater Sie und Ihre Idee neutral auf ihre Chancen und wird mit Ihnen ehrlich alle Probleme und Aufgaben besprechen.

    Beratung vor und während der Gründung

    Eine Beratung vor der Gründung dient hauptsächlich dazuIhre Gründungsidee auf Erfolgschancen zu prüfen. Die angestrebte Rechtsform, wichtige Unterlagen und Versicherungen sowie wichtige Rechtsbestände (Patente, Wettbewerber, etc.) werden besprochen.

    Gemeinsam werden nach bzw. während der Gründung das Unternehmenskonzept und der Businessplan erstellt. Dieser dient zum einen als Leitfaden für Ihre Zukunft und muss zum anderen Banken und Investoren von Ihrem Vorhaben überzeugen. Außerdem hilft Ihnen Ihr Berater bei Fragen rund um Geschäftsabläufe, Marketingstrategien, Partnerakquiseund branchenübergreifenden Themen, wie Umwelt- oder Arbeitsschutz.

    Beratung für Jungunternehmer

    3 Jahre nach Gründung wird nicht mehr von der Gründungsphase, sondern von einem Jungunternehmen gesprochen. Selbst in dieser späteren Phase können Sie Beratungen in Form von Sanierungsberatungen beanspruchen. Besonders oft wird das Angebot in Krisenzeiten, wenn das Marketing nicht funktioniert oder Liquiditätsengpässe entstehen, genutzt und vom Staat intensiv bezuschusst.

    Beratung Selbstständigkeit: Förderung für Gründungsberatungen

    Eine umfassende Einzelbetreuung wird kaum kostenfrei angeboten. Die Beratung sollten Sie als Investition in Ihre Zukunft sehen. Am Ende ist sie stets günstiger als womöglich teure Fehlentscheidungen oder gar das Scheitern einer jungen Existenz.

    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz übernimmt gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfond Plusmit derFörderung von Unternehmensberatungen für KMU einen Anteil der anfallenden Beratungskosten. In den alten Bundesländern beträgt der Fördersatz 50 Prozent, in den neuen Bundesländern sind es 80 Prozent. Damit können Sie für zwei maximal zwei Beratungen im Jahr je bis zu 1.750 Euro bzw. 2.800 Euro erhalten.

    Den Antrag für die Förderung stellen Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Vorher sind Sie als Jungunternehmer im ersten Jahr der Gründung verpflichtet, zunächst ein kostenloses Informationsgespräch mit Ihrer regionalen IHK-Stelle in Anspruch zu nehmen. Die IHK prüft die Rahmenbedingungen der Beratung. Anschließend können Sie auf der Antragsplattform des BAFA die Förderung online beantragen. Erst nach Bewilligung der Förderung kann der eigentliche Beratungsvertrag abgeschlossen und die Beratung begonnen werden. Die Förderzuschüsse können nicht rückwirkend gestellt werden.

    Beratung Existenzgründung: Welcher Berater ist der Richtige?

    Im Gegensatz zum Steuerberater sind Unternehmensberater, Finanzberater, Vermögensberater, Gründerberater, usw. keine von der Berufskammer geprüften Berufsabschlüsse. Wie in allen Branchen gibt es hier sehr viele kompetente, ehrliche Geschäftsmänner, aber auch die sogenannten „schwarzen Schafe“.

    So finden Sie den richtigen Berater

    • Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint, Sie zu Unterschriften oder Kosten gezwungen werden, brechen Sie das Gespräch ab.
    • Überlassen Sie wichtige Finanzthemen, wie Steuerrecht und Rechnungswesen, Ihrem geprüften Steuerberater. Gründungsberater dürfen aus juristischer Sicht hier keine Ratschläge erteilen.
    • Vergleichen Sie die Angebote. Ungewöhnlich hohe Honorare oder Gewinnbeteiligungen sollten Sie stutzig machen.
    • Erfragen Sie den Werdegang. Lag die Anfangskarriere Ihres Beraters weit entfernt von Ihrer Branche oder hat er noch nie ein wirtschaftliches Studium abgelegt, sollten Sie vorsichtig sein.
    • Das Interesse sollte nicht nur auf Ihrer Geschäftsidee, sondern auch auf Ihrer Person liegen. Der Charakter eines Gründers ist prägend für den Erfolg des zukünftigen Unternehmens.

    Die Berater berechnen Ihre Leistung in Tagessätzen. Diese werden über einen Zeitraum von mehreren Wochen und Monaten verteilt. Noch bevor Sie einen Berater kontaktieren, sollten Sie sich eine Liste Ihrer wichtigsten Fragen zusammenstellen. So wissen Sie, was Sie vom Berater möchten und können den Zeitrahmen und das Budget selbst überschauen.

    Das erste unverbindliche Treffen dient dazu, Ihre Idee zu erfassen und den aktuellen Stand zu definieren. Gemeinsam werden Sie dann festlegen, welche Schritte auf Sie zukommen und wieviel Zeit die gemeinsame Arbeit benötigt. Halten Sie in einem Beratervertrag das Honorar, die Anzahl und Zeiträume der geplanten Termine sowie die inhaltlichen Zieledetailliert fest. Denken Sie auch an Verschwiegenheitsklauseln und Rücktrittsmöglichkeiten. Vereinbaren Sie keine Pauschalpreise. Nur so können Sie beide Ihre erfolgreiche Zusammenarbeit überprüfen. Ein guter Berater erkennt schnell, was zu tun ist. Scheut er sich vor genauen Zeiträumen oder Zielen, sollten Sie eventuell einen anderen Berater kontaktieren.

    Handwerks- und Handelskammern stellen ihre eigenen Berater jungen Unternehmen zur Verfügung. Eine absolute Garantie für einen perfekten Berater und den Erfolg Ihres Unternehmens ist dies natürlich auch nicht.

    Ihr Berater wird Ihnen über einen längeren Zeitraum zur Seite stehen und Sie bei den womöglich wichtigsten Entscheidungen Ihres Lebens beraten. Es ist demnach essentiell, dass Sie sich genau über ihn informieren und stets mit einem guten Gefühl aus den gemeinsamen Beratungen kommen.

    Existenzgründungsseminare: Schulungen für Existenzgründer

    Als Existenzgründungsseminar wird eine Schulung für Personen bezeichnet, die sich selbstständig machen möchten. Neben der Einzelberatung bieten viele Gründerberater, Städte und auch die Industrie- und Handelskammern Gründerseminare an. In kleinen Gruppen von 4 8 zukünftigen Gründern werden Fördermitteloptionen besprochen und die Anforderungen eines guten Businessplans erläutert. Auch über nachhaltig wichtige Bereiche wie Marketing, Buchhaltung und Rechtslagen wird gesprochen.

    Viele dieser Seminare sind kostenlos, einige fordern eine kleine Teilnahmegebühr von 50 – 100 Euro. Das Seminar bietet einen guten ersten Einstieg in die Gründeridee. Trotz der kleinen Gruppen mit individuellen Gesprächen kann es einen langjährigen Berater an Ihrer Seite nicht ersetzen.

    Informationsaustausch auf Gründerportalen

    Das Gründungsportal Unternehmerheld hat über 500.000 Nutzer und gehört damit zu den führenden Gründerplattformen. Hier können Sie kostenfrei Ihren Businessplan erstellen und die wichtigsten Gründungsdokumente und Analyseanleitung downloaden. Außerdem können Sie mithilfe der Plattform einen Finanzplan aufstellen und erhalten Unterstützung bei der Liquiditätsplanung sowie der Buchhaltung und dem Controlling.

    Auch das Wirtschaftsministerium hat das Potential digitalen Informationsaustauschs erkannt und gemeinsam mit der KfW und dem Start-Up BusinessPilot im April 2018 die Gründerplattform.de gestartet. Mit verschiedenen Tools zur Ideenfindung, der Entwicklung von Geschäftsmodell und Businessplan sowie der umfassenden Beratung rund um die Gründerfinanzierung soll die Plattform Ihnen zur Seite stehen und Sie motivieren, die eigene Unternehmensidee zu verwirklichen.

    Fazit: Angebote zur Existenzgründungsberatung

    Wie in vielen Lebenslagen gilt auch bei der Existenzgründung das Motto: Gut geplant, ist halb gewonnen. Treten Sie mit Ihrem lokalen Bürgerbüro und Ihrer Handels- oder Handwerkskammer in Kontakt. Sie bieten alle einen Gründerservice mit Beratungs- und Informationsleistungen.

    Ein erfahrener Berater schaut sich nicht nur Ihre Idee, sondern auch Ihr Unternehmer-Ich genau an. Die Berater wissenwelche Kompetenzen Sie für Ihre Zukunft benötigen und welche Chancen oder Risiken bevorstehen. Außerdem beraten sie langfristig, wie Sie den neuen Lebensabschnitt finanziell stemmen und Ihr Unternehmen zielsicher voranbringen. Nutzen Sie die Angebote wie zum Beispiel Existenzgründungsseminare, auch Selbstständigkeit ist Team-Sache.

    Als Überblick aller Finanzierungs- und Beratungsangebote für Ihre Existenzgründung bieten wir Ihnen das kompakte PDF als Download: Überblick aller Finanzierungs- und Beratungsangebote (PDF)

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