Kredit übertragen

Egal ob ein Kredit für Immobilien oder ein neues Auto genutzt werden soll, der Abschluss eines Vertrages für einen Darlehen bringt langfristige Verpflichtungen gegenüber dem Kreditgeber mit sich. Normalerweise ist ein Kredit an die Person gebunden, die ihn aufgenommen hat. Jedoch kann es auch Fälle geben, wie beispielsweise der Verkauf des finanzierten Eigenheims, die die vertragliche Bindung beeinflussen können. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, wie in solchen Fällen verfahren wird. 

Serkan Demirel

Autor im Resort für Ratgeber und Wissen


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Zuletzt aktualisiert: May 19, 2023

Author Serkan Demirel

Serkan Demirel

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Serkan ist Autor im Bereich für Ratgeber und Wissen und möchte Ihnen helfen mit unseren Ratgebern Ihre offenen Fragestellungen zu beantworten. Serkan ist studierter Volkswirt und hat eine Passion für alle Themen rund um Geldanlage.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Kreditnehmer gehen im Zuge eines Kreditabschlusses ein vertraglich vereinbartes Schuldverhältnis mit dem Kreditgeber, dem Gläubiger, ein. Dabei unterliegt der Kreditnehmer gegenüber der kreditausstellenden Person oder Institution der Verpflichtung den geliehenen Betrag, wie zuvor vertraglich festgelegt, zu tilgen. 

    Ein kurzer Überblick

    • Eine Kreditübertragung oder auch ein Schuldnerwechsel bezeichnet die Übertragung eines Kredits an eine andere Person, als die auf die der Kredit abgeschlossen wurde. 
    • Dieser Wechsel basiert auf gewissen Bedingungen und kann auch seitens der Bank abgelehnt werden. 
    • Eine Alternative dazu stellt eine Umschuldung über einen Online-Kredit mit günstigen Zinsen dar.  

    Gründe für die Übertragung eines Kredits

    Personen, die Kredite übertragen möchten, finden sich meist in Situationen wieder, die so zuvor nicht geplant waren. Gründe, wie eine plötzliche Arbeitslosigkeit, eine Erkrankung oder eine Scheidung können Perspektiven zerstören und zu einer Einschränkung der finanziellen Möglichkeiten führen. So kann es erforderlich sein den zuvor aufgenommenen Kredit an eine andere Person zu übertragen. Vor allem bei finanzierten Objekten verpflichtet sich der neue Käufer dazu den bestehenden Kreditvertrag zu übernehmen. Bei Immobilienfinanzierungen ist dies sogar notwendig, um eine Zwangsversteigerung des Objekts zu verhindern. Ist es beispielsweise den Kindern oder Enkelkindern möglich den Kredit für das finanzierte Eigenheim zu übernehmen, bleibt den Eltern dies erhalten. 

    Es gibt verschiedene Gründe, die dafür sprechen, einen Kredit auf eine andere Person zu übertragen. Die folgenden Situationen zeigen drei verschiedene Szenarien:

    • Der vertraglich gewählte Kreditnehmer kann aufgrund seiner finanziellen Situation nicht mehr das Geld aufbringen die monatlichen Raten für den Kredit abzuzahlen. 
    • Wird ein finanziertes Objekt, wie ein Haus oder Auto verkauft, überträgt der Verkäufer den gültigen Kreditvertrag an den neuen Käufer. 
    • Nach einer Trennung soll ein gemeinsamer Kredit alleine fortgeführt werden. 

    Wie funktioniert die Kreditübertragung?

    In der Regel ist die Übertragung eines Kredits das Gleiche wie ein Schuldnerwechsel. Dabei geht der bereits bestehende Kredit mit all dessen Konditionen auf die Person über, die künftig den Kredit übernehmen möchte. Dies beinhaltet die Kredithöhe, die Laufzeit, die monatlich zu tilgenden Raten sowie jegliche andere Vereinbarungen bezüglich des Kreditvertrags. Nachdem der Kredit vollständig übertragen wurde, gilt der vorherige Kreditnehmer als von der Verantwortung der Tilgung sowie von der Haftung entlassen. Die Person, die den Kredit übernommen hat, verfügt über die Möglichkeit zusammen mit der Bank entsprechende Einzelheiten des Kreditvertrages neu zu definieren oder zu ändern. Im Zuge des Schuldnerwechsels wird zwischen der Variante der Schuldmitübernahme und der befreienden Schuldübernahme unterschieden. Jedoch sind Banken nicht in allen Fällen dazu verpflichtet einen Schuldnerwechsel zu genehmigen. 

    Erneute Bonitätsprüfung

    Kommt es zum Wechsel des Kreditnehmers wird ein erneuter Bonitätscheck durchgeführt. Dabei soll geprüft werden, wie das Zahlungsverhalten der Person, die den Kredit übernehmen möchte, aussieht und wird anschließend im Zuge einer SCHUFA-Anfrage ausgewertet. Damit die Zahlungsfähigkeit besser eingeschätzt werden kann, stellt der Kreditgeber eine Übersicht des Haushalts für den neuen potentiellen Kreditnehmer auf. Die SCHUFA-Auskunft vermittelt dem Gläubiger eine Absicherung, dass das noch abzuzahlende Darlehen auch nach der Kreditübertragung getilgt wird. Umso höher der SCHUFA-Score ist, desto positiver wird die Zahlungsmoral des neuen Kreditnehmers eingeschätzt und die Bank genehmigt den Schuldnerwechsel auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit. 

    Schritte zur erfolgreichen Kreditübertragung

    6 Schritte für die Kreditübertragung

    • Der ursprüngliche Kreditnehmer beantragt bei der Bank eine Umschreibung
    • Nun muss der neue Schuldner sich dazu bereit erklären das Darlehen zu übernehmen
    • Im Anschluss prüft der Kreditgeber die Bonität und Auszahlungsvoraussetzungen des neuen Kreditnehmers
    • Nun wird verhandelt, ob die alten Konditionen beibehalten werden
    • Anschließend kommt es zur Kreditübertragung und Unterzeichnung des neuen Vertrags
    • In gewissen Fällen folgt eine Unterzeichnung bei einem Notar sowie eine Grundbucheintragung (beispielsweise bei einem Immobilienkredit)

    Damit ein Kredit auf eine andere Person übertragen werden kann, muss der aktuelle Kreditnehmer zuerst einen Antrag darauf bei der entsprechenden Bank stellen. Außerdem muss sich der neue potentielle Kreditnehmer dazu erklären, die Verbindlichkeiten des aktuellen Kreditnehmers zu übernehmen. Im Anschluss daran prüft das Kreditinstitut den neuen Kreditnehmer auf dessen Bonität, um sicherzustellen, dass dessen Kreditwürdigkeit für die Übertragung des Darlehens ausreicht. So stellt der Kreditgeber sicher, dass sich das Risiko eines Zahlungsausfalls für den laufenden Kredit nicht verändert und ob mögliche Anpassungen für die bisher geltenden Konditionen vorgenommen werden müssen.

    In der Regel müssen auch Voraussetzungen, wie ein dauerhafter Hauptwohnsitz in Deutschland, die Volljährigkeit des Kreditnehmers sowie ein regelmäßiges Einkommen gegeben sein. Damit der Kredit vor Ablauf dessen Laufzeit übernommen werden kann, muss der neue Kreditnehmer Sicherheiten erbringen. Sollte die Bonität gegeben sein und wurden mögliche Anpassungen vorgenommen, kann nun ein Vertrag über die Schuldübernahme abgeschlossen werden. Hierbei ist keine schriftliche Unterzeichnung der Schuldübernahme oder der Übernahme des Vertrags vorausgesetzt, kann jedoch als Sicherheit beantragt werden. 

    Zu einer Schuldmitübernahme kommt es häufig, wenn der neue Kreditnehmer mit dem bisherigen Kreditnehmer in einem gewissen Vertrauensverhältnis steht. Dies bietet sich an, da der aktuelle Kreditnehmer darauf angewiesen ist, dass die bisherigen Verpflichtungen auch im Falle eines Schuldnerwechsels erfüllt werden. Da keine expliziten Regelungen zu Verträgen der Schuldmitübernahme existieren, sollte hierfür ein Notar oder auch ein Anwalt hinzugezogen werden. So sind beide Parteien im Zweifelsfalle abgesichert und können sich in gewissen Situationen auf einen Vertrag stürzen. 

    Kreditübertragung mit Schuldmitübernahme

    Bei der sogenannten Schuldmitübernahme bleiben Sie als Altschuldner weiterhin vollumfänglich in der Haftung. Die Person, die den Kredit übernehmen möchte, erklärt sich lediglich zur Zahlung der monatlichen Raten bereit.

    Die Kreditübernahme ist insofern unvollständig, weil Sie bei Versäumnissen oder fehlenden Tilgungsraten weiterhin einspringen müssen. Für das Kreditinstitut bleiben der bisherige Schuldner Vertragspartner, deshalb kann die Bank dieser Form der Übertragung eines Kredits auch nicht widersprechen.

    Die Schuldmitübernahme empfiehlt sich nur, wenn Sie die Vereinbarung mit einer Person schließen, auf die Sie sich vollkommen verlassen können. Grundsätzlich ist diese Art von Schuldübernahme nur eine bedingte Lösung für dringende Zahlungsprobleme, da sich der Schuldner dabei nicht gänzlich der Verantwortung entledigt.

    Kreditübertragung mit befreiender Schuldübernahme

    Von einem Schuldnerwechsel wird gesprochen, wenn eine Übernahme des Kredits mit befreiender Schuldübernahme  festgelegt wird. Dieser Vorgang wird über dessen juristische Relevanz definiert und ist in §413 des BGB festgelegt. 

    Im Zuge der Kreditübertragung mit befreiender Schuldübernahme ist die Zustimmung der Bank unumgänglich. Der ursprüngliche Kreditnehmer ist nach dem Schuldnerwechsel vollständig von den Verpflichtungen des Kreditvertrages befreit. Der neue Kreditnehmer nimmt nun stellvertretend die Position der Person ein, die den Kredit übertragen hat. 

    Dieser Austausch kann für das Kreditinstitut mit Risiken verbunden sein, weshalb es die Kreditübernahme nur genehmigen wird, wenn die Person, auf die der Kredit übertragen werden soll, gewisse Kriterien erfüllt. Werden diese Voraussetzungen nur teils oder gar nicht erfüllt, hat die Bank die Möglichkeit den Schuldnerwechsel nicht zu akzeptieren.

    Was sind die Voraussetzungen für den Schuldnerwechsel?

    Bevor der Kreditgeber einen Antrag auf Kreditübertragung genehmigt, prüft er die Person, auf welche der Kredit übertragen werden soll, auf gewisse Faktoren der Kreditwürdigkeit. Hierzu zählen:

    • Volljährigkeit oder die Vollendung des 21. Lebensjahres
    • Dauerhafter Wohnsitz in Deutschland
    • Konto bei einer deutschen Bank
    • Regelmäßiges und nachweisbares Monatseinkommen
    • Unbefristetes Arbeitsverhältnis (idealerweise)

    Zudem führt die Bank eine Überprüfung der Bonität des neuen Kreditnehmers durch. Hierzu gehört eine SCHUFA-Auskunft, welche Informationen über das Zahlverhalten offenlegen soll. Durch einen hohen SCHUFA-Score kann das Kreditinstitut sichergehen, dass das Darlehen auch nach dem Wechsel der Schuldner abbezahlt wird. 

    Vertragliche Abwicklung

    Die Übermittlung des Kredits erfolgt dadurch, dass der bereits bestehende Kreditvertrag ergänzt wird. Hierfür ist Folgendes notwendig:

    • Eine Erklärung des bisherigen Schuldners darüber, den bestehenden Kreditvertrag zu einem zuvor vereinbarten Zeitpunkt beenden zu wollen.
    • Eine Erklärung des neuen Schuldners darüber, zu einem gewissen Zeitpunkt in den zuvor beendeten Kreditvertrag einzutreten und somit die finanziellen Pflichten des vorherigen Schuldners anzunehmen.
    • Eine Einverständniserklärung über den Schuldnerwechsel der finanzierenden Bank.

    Nachdem dieses Verfahren durchlaufen wurde, ist der vorherige Schuldner von all dessen finanziellen Pflichten befreit.

    Übermittlung der Sicherheiten

    Soll ein Kredit umgeschrieben werden, sollten die dafür nötigen Sicherheiten nicht vergessen werden. Durch diese erlangt die Bank zusätzliche Gewissheit über eine entsprechende Entschädigung, falls es zu einem Zahlungsausfall des Schuldners kommen sollte. In der Regel stimmt das Kreditinstitut dem Schuldnerwechsel eines Darlehens nur zu, wenn der neue potentielle Schuldner mindestens gleichartige Sicherheiten vorweisen kann, wie der bisherige Schuldner. Hiervon betroffen sind die folgenden Formen der Darlehenssicherung:

    • Bürgschaft: Bürgschaften lassen sich nicht auf neue Schuldner übertragen. Im Falle eines Schuldnerwechsels muss der neue Schuldner einen eigenen Bürgen vorweisen.
    • Sicherheitenübertragung:  Diese Art des Pfandrechts findet sich häufig bei der Autofinanzierung vor, indem der alte Kreditnehmer die Zulassungsbescheinigung Teil II bei seinem finanzierenden Kreditinstitut hinterlegt. Möchte der Käufer des Fahrzeugs die Finanzierung dessen übernehmen, muss dieser einer Übereignung der Sicherung zustimmen.
    • Grundschuld:  Wird ein Kredit im Zuge eines Immobilienkaufs übernommen, müssen die bereits eingetragenen Grundschulden von Seiten des neuen Eigentümers der Bank weiterhin zur Verfügung gestellt werden.

     

    Ablehnung der Kreditübertragung

    Wie auch bei der anfänglichen Aufnahme des Kredits hat das Kreditinstitut im Zuge eines Schuldnerwechsels das Recht, die Person, auf die der Kredit übertragen werden soll, abzulehnen oder auch dem Schuldnerwechsel zu widersprechen. Als Grund hierfür kann beispielsweise ein schlechter SCHUFA-Score genannt werden, welcher Zweifel daran aufbringt, ob der neue Kreditnehmer seinen Zahlungen nachkommt. In der Regel ist der Kreditgeber also nicht dazu verpflichtet, neue Schuldner zu akzeptieren. Ist dies der Fall, ist die einzige Möglichkeit den Kredit zu übertragen, einen neuen Schuldner zu finden. 

    Oft kommt es auch vor, dass das Kreditinstitut vor dem Schuldnerwechsel zusätzliche Sicherheiten des neuen Kreditnehmers einfordert.

    Außerdem kann es vorkommen, dass die Bank einem Kreditübertrag nur dann zustimmt, wenn ein Bürge als zweiter Vertragspartner mit in den Vertrag eingeschlossen wird. Dieses Modell stellt eine Kreditübertragung mit Schuldmitübernahme dar und bringt auch einige Risiken mit sich, sollte die bürgende Person nicht absolut vertrauenswürdig sein.

    Immobilienkredit übertragen

    Soll ein Eigenheim finanziert werden, wird in den meisten Fällen ein Kredit dafür benötigt. Die Aufnahme eines solchen Immobilienkredits geht mit einer jahrelangen Bindung an ein Darlehen einher. Soll das Grundstück oder die Immobilie verkauft werden, besteht häufig noch eine hohe Restschuld. In solchen Fällen ist es nicht immer sinnvoll eine vorzeitige Ablösung des Kredits zu tätigen, da auch ein Hausverkauf hohe Kosten mit sich bringen kann. Der Schuldnerwechsel stellt einen Weg dar, durch den die Kosten der Kreditablösung umgangen werden können. Somit kann der Käufer die Hausfinanzierung als auch die Grundschuld übernehmen und anschließend den noch zu tilgenden Kredit bei der Bank abzahlen. In der Regel sind Schuldnerwechsel nicht mit zusätzlich anfallenden Kosten verbunden. Jedoch verursachen Kreditübertragungen bei Baufinanzierungen Kosten für die Umschreibung, die Grundbucheintragung und den Notar. 

    Soll ein Haus verkauft werden und gleichzeitig der Kauf einer neuen Immobilie getätigt werden, muss das bereits bestehende Darlehen nicht unbedingt gekündigt oder von einem neuen Kreditnehmer übernommen werden. Der Pfandtausch ermöglicht den Austausch von Sicherheiten bereits vor Ablauf der Kreditlaufzeit. Im Zuge eines Hauskaufs kann somit die Grundschuld durch eine andere Grundschuld ersetzt werden. Dabei wird die Zustimmung der Bank benötigt. Vor einer solchen Übertragung sollten unbedingt die Konditionen überprüft werden und die Werte der betreffenden Immobilien miteinander verglichen werden, damit, wenn nötig, eine Anpassung vorgenommen werden kann.

    Wann stellt ein Schuldnerwechsel eine Option dar?

    Ob sich die Übermittlung eines Kredits als sinnvoll herausstellt, ist von der jeweiligen Situation abhängig, in der sich die Kreditnehmer befinden. Dazu sollen einige Beispiele herangezogen werden:

    • Hauskredit: Soll eine Immobilie verkauft werden, auf die noch ein Kredit läuft, kann die Übertragung des Darlehens an einen neuen Schuldner eine Möglichkeit darstellen. 
    • AutofinanzierungIm Rahmen eines Autokaufs stellt der Verkäufer dem potentiellen Käufer das Angebot zur Aussicht, den Kaufpreis zu reduzieren, wenn der Käufer den auf das Fahrzeug laufenden Kredit übernimmt.
    • Kredit der Eltern: Beim Übertritt in den Ruhestand reduziert sich auch das Einkommen vorheriger Arbeitnehmer. In solchen Fällen kann es sich als sinnvoll herausstellen, dass Kinder das Darlehen ihrer Eltern übernehmen, um die Eltern zu entlasten.
    • Kredit nach Scheidung: Im Falle einer Scheidung wird beispielsweise das Eigenheim durch einen Partner übernommen. Meist ist es so, dass bei einer Finanzierung beide Ehepartner Kreditnehmer waren. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass der Partner, der das Darlehen übernimmt, den Kredit auf sich umschreiben lässt.

    Autofinanzierung und Ratenkredit

    Die Übernahme einer Autofinanzierung sowie eines Ratenkredits bringt selten Kostenvorteile mit sich. Das liegt daran, dass im Falle einer vorzeitigen Darlehenskündigung geringe Kosten anfallen, da laut Gesetzgeber die Vorfälligkeitsentschädigung auf maximal 2 Prozent des Ablösebetrags begrenzt ist. Hinzukommt, dass Banken Schuldnerwechsel bei Ratenkrediten nur selten genehmigen.

    Bezüglich eines Ratenkredits ist die einzige sinnvolle Alternative der Finanzierungsübernahme die vorzeitige Rückzahlung des vorherigen Kreditnehmers und die darauf folgende Abdeckung des Finanzierungsbedarfs des neuen Kreditnehmers.

    Risiken der Kreditübernahme

    Soll ein Kredit übertragen werden, geschieht dies auch mit vorherigen Pflichten und Rechten, die an den neuen Schuldner übermittelt werden. Hierzu zählen Konditionen, die restliche verbleibende Kreditsumme sowie sämtliche Bestandteile des Vertrages. Demnach stellt die Kreditübertragung auch gewisse Risiken dar, denn der neue Kreditnehmer erhält plötzlich ganz neue Verpflichtungen und trägt nun eine große Verantwortung.

    Anspruch auf Kreditübertragung besteht nicht

    In der Regel gilt, dass Schuldnerwechsel bei laufenden Krediten stets vom Kreditnehmer abhängig sind und dazu keine gesetzlichen Ansprüche bestehen. Im ersten Schritt eines Schuldnerwechsels muss der Kreditgeber über die Situation sowie dessen Gründe informiert werden. Bis zur Beendigung der Kreditübertragung haftet der vorherige Kreditnehmer, auf welchen auch der Vertrag ausgestellt ist, weiterhin für die Rückzahlung des Darlehens. Während dessen wird der neue Schuldner einer Bonitätsprüfung unterzogen, um dessen Kreditwürdigkeit zu prüfen. So sichert sich das Kreditinstitut gegen einen möglichen Zahlungsausfall ab. Anschließend können noch die Kreditkonditionen, wenn nötig, angepasst werden. Wird ein Schuldnerwechsel eines laufenden Kredits zwischen zwei Parteien vereinbart, muss dieser Wechsel schriftlich festgehalten werden, wie es auch für den ursprünglichen Kreditvertrag vorgenommen wurde. Zum Schutz beider Seiten sollten mündliche Vereinbarungen vermieden werden. Kommt es beispielsweise zu Unstimmigkeiten oder Unklarheiten besteht immer die Option, sich auf einen entsprechenden Vertrag zu berufen.

    Kündigung als letzter Ausweg

    Sollte das Kreditinstitut der Übertragung des Darlehens nicht zustimmen, so können Verbraucherdarlehen jederzeit fristlos gekündigt werden. Hierbei steht der Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung zu. Bei Krediten mit einer Restlaufzeit von weniger als zwölf Monaten beträgt diese 0,5 Prozent der restlichen Forderung, bei mehr als zwölf Monaten 1 Prozent.

    Alternative zum Schuldnerwechsel

    Eine Alternative der Kreditübertragung stellt die Umschuldung dar. Hierbei wird ein günstigerer Kredit aufgenommen, um den noch bestehenden Kredit zurückzahlen zu können. Die monatlich zu tilgenden Rate dessen liegen unter den zuvor zu zahlenden, so dass ein größerer Puffer übrig bleibt. Bei nahezu allen Kreditkarten ist es möglich, eine Umschuldung zu tätigen.

    Zunächst muss dabei die Restschuld des aktuellen Kredits ermittelt werden. Nun sollte, anstatt Möglichkeiten ausfindig zu machen, den Kredit zu übertragen, nach neuen zinsgünstigen Krediten gesucht werden. Diese sollten die Möglichkeit bieten, alte Verbindlichkeiten abzulösen und keinen Schuldnerwechsel oder eine Kreditübertragung beinhalten. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass kein neuer Schuldner benötigt wird, aber dass neue Konditionen gewählt werden können. Es empfiehlt sich jedoch zu prüfen, ob im Falle einer vorzeitigen Tilgung eines alten Kredits eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Falls dem so ist, sollte das auf jeden Fall bei der Umschuldung berücksichtigt werden.

    Fazit

    Soll ein Kredit übertragen werden, muss der neue Schuldner gewisse Voraussetzungen erfüllen. Hierzu zählen unter anderem ein gewisses monatliches Einkommen und keine negativen SCHUFA-Einträge. Vor allem, wenn sich die persönlichen oder wirtschaftlichen Verhältnisse plötzlich ändern, kann sich die Kreditübernahme als eine sinnvolle Lösung herausstellen. Jedoch muss im Zuge eines Schuldnerwechsels immer beachtet werden, dass die Zustimmung der Bank hierfür benötigt wird. Vor allem bei einem Immobilienkredit ist dies kompliziert und kann einige Hindernisse mit sich bringen. Jedoch haben Banken wenig Interesse daran, Zwangsversteigerungen einzuleiten und akzeptieren in der Regel, sollten die Voraussetzungen gegeben sein, den neuen Kreditnehmer.

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