Nachhaltige Geldanlage

Nicht selten hört man in den Nachrichten von einstürzenden Fabrikgebäuden oder Tagelöhnen, mit denen sich die Arbeiter kaum Essen leisten können - all das nur um den Gewinn eines Unternehmens zu maximieren. Jedoch geht der Trend bei Geldanlagen immer mehr in eine Richtung, in der die Anleger stark darauf achten, in welche Unternehmen diese tatsächlich investieren. Klimaschutz und faire Produktions- sowie Arbeitsbedingungen stehen hierbei im Vordergrund. Die Frage, wie viel das grüne Anlegen letzten Endes bringt, kommt jedoch immer häufiger auf. Im folgenden Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema der nachhaltigen Geldanlage.

Serkan Demirel

Autor im Resort für Ratgeber und Wissen


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Zuletzt aktualisiert: May 19, 2023

Author Serkan Demirel

Serkan Demirel

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Serkan ist Autor im Bereich für Ratgeber und Wissen und möchte Ihnen helfen mit unseren Ratgebern Ihre offenen Fragestellungen zu beantworten. Serkan ist studierter Volkswirt und hat eine Passion für alle Themen rund um Geldanlage.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Ein kurzer Überblick

    • Durch günstige Aktien-Indexfonds (EFTs) wird ein einfacher Einstieg in die ethische Geldanlage geboten.
    • So ist es Anlegern möglich, sich an größeren Unternehmen auf der ganzen Welt zu beteiligen, die Wert auf eine faire Führung des Unternehmens, gute Produktionsbedingungen sowie auf die Umwelt liegen.
    • Hierbei gelten Unternehmen als ausgeschlossen, die Kinder oder Zwangsarbeit unterstützen oder Waffen produzieren.
    • Andere grüne Anlageformen sind wesentlich teurer oder riskanter als Index Fonds.

    Nachhaltige EFTs

    Anleger, die auf nachhaltiges Investment in Form von EFTs setzen, haben in der Regel den Wunsch, sich an Firmen mit ethischen nachhaltigen und fairen Standards zu beteiligen. Wird das in nachhaltige Anlagen investierte Vermögen in Relation zu dem gesamten investierten Vermögen gesetzt, beläuft sich dies momentan noch auf einen einstelligen Prozentbereich und auf 6,5 Cent pro angelegtem Fonds. Jedoch kommen immer mehr Möglichkeiten auf nachhaltige Investitionen zu tätigen.

    Bisher existiert keine einheitliche Definition für nachhaltige Geldanlagen. Von vielen wird nachhaltiges Investment als Beteiligung an Projekten, in denen Wind- oder Solarparks errichtet oder Wälder aufgeforstet werden, verstanden. Da solche Projekte jedoch als sehr riskant gelten, sollten diese keineswegs den Mittelpunkt einer Geldanlage darstellen.

    Eine breite Streuung, sprich eine Investitionen in mehrere Aktienfonds für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen, eignet sich hierbei besser. So kann das Anlagevermögen sowie das Risiko, das dieses mit sich bringt, auf mehrere Unternehmen und Branchen verteilt werden. Zur gleichen Zeit gelten die Anteile an den Fonds als Sondervermögen und bringen somit weniger Risiken mit sich als andere Anlageformen, wie beispielsweise Nachrangdarlehen.

    Als wesentlich einfachere und preiswertere Art für private Anleger, die ethische Standards im Zuge von Geldanlagen berücksichtigen möchten, gelten an der Börse gehandelte Aktien-Indexfonds, welche auf Nachhaltigkeit abzielende Aktienindizes darstellen. Diese verfolgen ebenso ethische Kriterien, sind preisgünstig und bilden somit einen idealen Mittelweg. Die laufenden Verwaltungskosten werden jährlich weniger, anders als bei aktiv gemanagten Indexfonds. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass Sparer, die über 15 Jahre lang in den Weltaktienindex investiert haben, niemals Geld verloren haben.

    Durch verschiedene Ansätze können Unternehmen, welche nachhaltig und nach gewissen ethischen Kriterien arbeiten, unabhängig von der Anlageform gewählt werden.

    Nachhaltige EFTs: Aus für nicht-transparente Unternehmen

    Unternehmen, die in stark umstrittenen Branchen tätig sind, in denen mit Alkohol, Tabak, gentechnisch veränderten Lebensmitteln oder Kriegswaffen gehandelt wird, werden von einigen Fonds und Indizes von Beginn an ausgeschlossen. Hinzu zählen außerdem Unternehmen, welche Kinderarbeit betreiben, pornographische Inhalte produzieren oder ihre Umsätze mit Glücksspiel erwirtschaften. Die genannten Kriterien sind absolut, was bedeutet, dass eine Firma diese entweder erfüllt oder nicht.

    Außerdem dienen relative Kriterien dem Vergleich mehrerer Firmen untereinander. Dadurch werden dann von den Indizes und Fonds die besten Unternehmen einer gewissen Branche in der Auswahl beibehalten. Das kann dann beispielsweise der beste nicht grüne Erdölproduzent sein, der beste Textilkonzern, der in einem Billiglohnland produziert oder auch eine Investmentbank, die gut mit den Mitarbeitern umgeht und Boni für das Management verteilt. Dieses Vorgehen nennt sich „Best in Class Ansatz“. Dabei können relative sowie absolute Regeln für den Ausschluss kombiniert werden.

    ESG-Kriterien als Basis

    Unternehmen zu finden, welche in ihrem Bereich als sehr nachhaltig gelten, ist jedoch nicht ganz einfach. Um Firmen in gewisse gesellschaftspolitische oder ökologische Kategorien für die Unternehmungsführung einzuordnen, gibt es spezielle Institute sowie Analysten. Dabei handelt es sich um die sogenannten ESG-Kriterien, welche für Environment Social und Governance (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) bedeutet.

    Diskussion über nachhaltige EFTs

    Aufgrund des Fehlens einer einheitlichen Regelungen können Anleger die Kriterien für die Aktienauswahl oft nicht nachvollziehen. Die Problemstellung ist hierbei, dass Nachhaltigkeit oft mit subjektiven Werten und Normen in Verbindung gesetzt wird, welche sich von Person zu Person stark unterscheiden können. Themen, wie Kinderarbeit und Streubomben sollten hierbei zwar Kriterien darstellen, die stets ein Ausschlusskriterium sein sollten, Atomenergie oder grüne Gentechnik hingegen spalten die Meinungen.

    Kann die Frage nach „Was ist nachhaltig?“ mithilfe gewisser Punkte beantwortet werden, stellt die zweite Frage nach „Wer ist nachhaltig?“ noch immer Schwierigkeiten dar. Im Zuge dessen muss für jedes Unternehmen einzeln überprüft werden, ob dieses die Rahmenbedingungen der Fragen erfüllt oder auch nicht. Aufgrund der Zahl global agierender Firmen sowie der auszuwertenden Daten kommt es hier zu Schwierigkeiten. Außerdem kann oft nur schwer eine Unterscheidung der einzelnen Fonds im Auswahlprozess der Aktien erfolgen.

    Das Thema des nachhaltigen Investments ist derzeit sehr präsent. Welchen Unterschied das nachhaltige Investieren zu jenem in herkömmliche EFTs macht, wird gegen Ende dieses Artikels geklärt.

    Empfehlenswerte nachhaltige Indizes

    Im Zuge der Auswahl war die Nachhaltigkeit der Indizes ausschlaggebend, jedoch sollte diese nicht zu einseitig dargestellt werden, da dies großen Einfluss auf den Erfolg der Geldanlage haben könnte. Zudem spielt hierbei nicht die Höhe der Rendite über einen gewissen Zeitraum hinweg die ausschlaggebende Rolle, weil diese über eine bestimmte Zeit starken Schwankungen unterliegen kann. Außerdem kann die Auswahl nicht auf Basis der grünsten oder nachhaltigsten EFTs getroffen werden, da die Bewertungen sehr unterschiedlich ausfallen. 

    Im Zuge der Auswertung wurden deshalb zuerst die vielen nachhaltigen Aktienindizes, die derzeit am Markt sind, in Betracht gezogen. Dabei lag das Augenmerk auf zwei Indizes, welche die Anlage auf Basis nachhaltiger Kriterien mit einer ausreichenden Breite über Unternehmen diverser Länder, Währungen und Branchen streuen. Dabei handelt es sich um den Dow Jones Sustainability Index World Enlarge und den MSCI World Socially Responsibility Index. 

    Für eine langfristige Geldanlage kommen nachhaltige Index Fonds, welche diese Indices beinhalten, infrage.

    Der MSCI World Socially Responsible Index (SRI) verfügt über 400 Unternehmen aus 23 Industrieländern, welche ganz oben im ESG Ranking stehen. Der normale MSCI-World-Index gilt hierbei als Grundstock, welcher 1.600 Unternehmen beinhaltet. Im SRI wird also eine gewisse Auswahl aus der großen Gruppe dargestellt. Ganze 380 Firmen zählen zum Index World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped, welcher den Fokus auf einen besonders niedrigeren CO2-Fußabdruck legt. Mit dieser SRI-Variante wird besonderes Gewicht auf größere Unternehmen im Index gelegt, wodurch die Option ausgewogen genug für eine Geldanlage sein sollte.

    Der CO2-Ausstoß der behandelten Unternehmen zeigt einen signifikanten Unterschied zwischen dem Low-Carbon-SRI sowie dem ungefilterten MSCI World auf. Angegeben in Tonnen CO2 pro 1 Million US-Dollar Umsatz belaufen sich die Emissionen vom SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped auf rund 75 Prozent weniger als die Emissionen der dargestellten Unternehmen im Mutter-Index MSCI World. 

    Um dieses Rating abzubilden, werden vom MSCI selbstständige Analysten beschäftigt, welche auf öffentlich erhältliche Informationen, wie Medienberichte oder Geschäftsberichte, zurückgreifen. Abgesehen von einem positiven Ranking der Nachhaltigkeit müssen die Unternehmen, die im Index aufgeführt werden, Gewicht an der Börse vorweisen. Laut MSCI müssen die Aktien im SRI 25 Prozent des Börsenwertes auch den klassischen Index beinhalten. Branchen, die als umstritten gelten, werden von Beginn an ausgeschlossen. Dazu zählen unter anderem Atomkraft, Tabak, Alkohol, Pronografie, Waffen, Glücksspiel sowie Gentechnik. US-amerikanische Aktien machten Ende Juli 2022 einen Anteil von 67 Prozent aus. Das ist etwas weniger als der Wert im normalen MSCI-World-Index.

    Der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged beinhaltet die 600 nachhaltigsten Unternehmen weltweit, inklusive der Schwellenländer. Diese Auswahl wurde auf Basis eines Fragebogens erstellt, der nachhaltige Kriterien abfragt und so die Unternehmen wählt. Dabei existieren jedoch für über 60 Wirtschaftszweige extra Varianten, wobei der Grundstock der S&P Global Broad Market Index genutzt wird. Im Zuge dessen bewerten und vergleichen Analysten die verschiedenen Kriterien und ermitteln so einen Score für die Nachhaltigkeit. Ein Anteil von 20 Prozent der nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche, die in der Börse den höchsten Wert bemessen, werden dabei in den Index überführt. Im Februar des Jahres 2022 betrug der Anteil US-amerikanischer Aktien 54 Prozent. 

    Bei der Beantwortung der Fragen des zugehörigen Fragebogens müssen die Unternehmen genaue Angaben zu diversen Themen machen. Hierzu zählen beispielsweise die Zusammensetzung eines Managements oder Aufsichtsrats, der Umgang mit Datenschutz, die Sicherheit der Mitarbeiter, die CO2-Bilanz des Unternehmens oder die Bewertung der Produktionskette, also ob Menschenrechtsverletzungen diesbezüglich stattfinden könnten. 

    Aktien hinter nachhaltigen Indizes

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die zehn wichtigsten Aktien, die momentan in den Indizes enthalten sind und als gut befunden wurden. Hierbei wird der Vergleich zum klassischen Index gesetzt, der hinzugezählt wird, jedoch nicht auf Nachhaltigkeit basiert.

    Nachhaltiger und klassischer Index der Industrieländer im Vergleich

    DJSI World Enlarged2 Gewicht MSCI All Countries
    World Index
    Gewicht
    Microsoft 10,0 % Apple 4,2 %
    Alphabet C 4,1 % Microsoft 3,3 %
    Nvidia 2,9 % Amazon 2,2 %
    Unitedhealth

    2,4 %

    Alphabet A3

    1,3 %

    Taiwan Semiconductor 1,9 % Alphabet C 1,2 %
    Visa 1,7 % Tesla 1,1 %
    Bank of America 1,5 % Nvidia < 1 %
    Mastercard 1,5 %

    Taiwan

    Semiconductor

    < 1 %
    Roche 1,4 % Meta (Facebook) < 1 %
    Abbvie 1,4 % Unitedhealth < 1 %

    1 Hier werden jeweils die zehn größten Werte dargestellt.
    2 Umstrittene Branchen können dabei nicht immer ausgeschlossen werden. Es wird jedoch die Anteilsklasse des Fonds, der Alkohol, Tabak, Waffen etc. ausgeklammert (DJSI World Enlarged ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms, and Adult Entertainment).
    3 Die C-Aktien des Internetkonzerns Google führen, nicht wie die A-Anteile, keine Stimmrechte für die Aktionäre auf.
    Quelle: Indexanbieter, iShares (Stand: 28. Februar 2022)

    MSCI World SRI 5 % Gewicht MSCI World Gewicht
    Microsoft 5,3 % Apple 4,5 %
    Tesla 4,9 % Microsoft 3,7 %
    Nvidia 3,2 % Amazon 2,0 %
    Home Depot 2,4 % Alphabet A2 1,3 %
    Coca Cola 2,2 % Alphabet C 1,3 %
    Roche 2,0 % Tesla 1,2 %
    Pepsico 1,9 % Unitedhealth 1,0 %
    ASML Holding 1,6 % Johnson & Johnson 1,0 %
    Novo Nordisk 1,6 % Nvidia < 1 %
    Cisco 1,5 % Meta A (Facebook)3 < 1 %

    1 Aufgeführt werden hier die jeweils zehn höchsten Werte. Dabei wird die Variante MSCI World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped Index, welche den maximalen Unternehmensanteil auf 5 Prozent begrenzt, verwendet. Dies betrifft momentan nur Microsoft, das im herkömmlichen SRI ein Gewicht von circa 14,3 Prozent (Stand: 30. Juni 2022) aufweist.
    2 Die C-Aktien des Internetkonzerns Google verfügen, anders als bei den A-Anteilen, über keine speziellen Stimmrechte für die Aktionäre.
    3 Die A-Aktien von Meta Platforms (Facebook) gelten als für den öffentlichen Aktienmarkt bestimmt und verfügen pro Anteil über ein Stimmrecht.
    Quelle: MSCI (Stand: 30. Juni 2022)

    Nachhaltiger und klassischer Index der All-Countries im Vergleich

    Auffällig ist dabei, dass es eine starke Abweichung der Zusammensetzung der nachhaltigen Indizes gibt. Die Gemeinsamkeit dieser besteht darin, dass diese führende Unternehmen aus dem Bereich der IT, solche wie Facebook, Apple und Amazon, die nicht im nachhaltigen Index aufgeführt werden, genannt werden. 

    Obwohl Facebook in dessen Klimabilanz sehr positiv bewertet wird, verliert das Unternehmen bezüglich der Kriterien des unternehmerischen Verhaltes MSCI Punkte. In der Analyse vom DJSI werden ebenfalls nur 14 von 100 Punkten an Facebook vergeben. 

    Schwankung und Rendite nachhaltiger Indizes

    MSCI World SRI und DJ Sustainability World Index Enlarged, nachhaltige Indizes, verfügen über weniger Aktien in dessen Portfolio als deren klassische Partner. Mit Blick auf den Fünf-Jahres-Zeitraum von 2016 bis 2020 schwanken die Indizes trotz dessen nicht stärker. Auf ein Jahr gerechnet kann der MSCI World SRI sogar eine größere Menge an Rendite erwirtschaften als der geläufige MSCI World.

    Ein Stück hinter dem Schwellenländer umfassenden MSCI All Countries World Index liegt der nachhaltige Dow-Jones-Index. Jedoch kommen beide Indizes für eine potentielle Geldanlage infrage. Nachhaltige EFTs haben in der Vergangenheit sogar teilweise besser abgeschnitten als dessen Pendants ohne entsprechende Kriterien für Nachhaltigkeit.

    Beste nachhaltige Indizes

    Bezüglich der Suche nach Geldanlagen, die ethische sowie ökologische Kriterien erfüllen, stehen drei nachhaltige EFTs besonders im Fokus:

    Die Marke UBS steht hierbei mit zwei nachhaltigen EFTs ganz vorne. Diese bilden einen auf den maximalen Unternehmensanteil von 5 Prozent nachhaltig ausgerichteten MSCI World Index ab. Dabei schüttet einer dieser zwei Fonds eine Dividende aus, die thesauriere Variante legt Dividenden hingegen wieder an. 

    Zudem empfiehlt sich ein EFT der Marke iShares, welcher den nachhaltigen Dow Jones Sustainability Index World Enlarged (ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms, and Adult Entertainment) darstellt.

    Den richtigen EFT finden

    Sollte nach einer Alternative zu gewissen Indexfonds des klassischen Weltaktienindex gesucht werden, die auf den Industrieländern basieren, bieten die EFTs von UBS passende Optionen. Hinsichtlich der Wertentwicklung im Zeitraum von 2016 bis 2020 konnte die EFT-Variante, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hat, eine Rendite von 10,5 Prozent jährlich erzielen und somit die Entwicklung des Index treffen.

    Soll der Fokus nicht auf der Investition in amerikanische Aktien, jedoch auf Nachhaltigkeit in Schwellenländern liegen, stellt der EFT der Marke iShares eine Möglichkeit dar. Dieser EFT bietet eine passende Alternative zum Indexfonds des MSCI All Countries World Index, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. 

    In Bezug auf den Zeitraum von 2016 bis 2020 bleibt dieser bei der Rendite mit einer Ausschüttung von 8,9 Prozent jährlich jedoch noch nah genug am zugehörigen Vergleichsindex. Außerdem legt der Fonds eigenständig dessen Dividenden wieder im Vermögen des Fonds an - er thesauriert also. Viele Depotbanken verfügen über diesen EFT ebenso in Form eines günstigen Sparplans. 

    Wo der richtige EFT zu finden ist

    Ein günstiges Wertpapierdepot ist notwendig um den Kauf sowie die Verwahrung von EFTs ausüben zu können. Dies kann ganz einfach online eröffnet werden und sofort verwendet werden. Abhängig davon, ob ein gewisser Betrag auf einmal angelegt werden kann oder ob in regelmäßigen Abständen eine kleinere Investition erfolgen soll, kann je nachdem eine Einmalanlage oder ein Sparplan gewählt werden. Jedoch kann beides beliebig miteinander kombiniert werden, da es sich nur um zwei verschiedene Arten handelt Fonds zu kaufen. 

    Mit einem Sparplan kann ein monatlicher Betrag von jeweils 100 Euro in einen gewählten EFT investiert werden. Dabei kann die Summe jedoch zu jeder Zeit verändert oder ganz gestrichen werden. Außerdem gibt es die Option mit einer beliebig hohen Summe, die einmalig eingezahlt wird, zu starten oder den laufenden Sparplan damit zu ergänzen. 

    Dabei muss lediglich ein Alter von mindestens 15 Jahren erfüllt werden. In der Vergangenheit hat sich das Steigen und Fallen der Aktien am Kapitalmarkt letzten Endes immer selbst ausgeglichen und Anleger haben im Laufe des Zeitraums niemals ihr Geld verloren. 

    Was gegen Öko-Aktienfonds und Öko-Kapitalanlagen spricht

    Wird in den Medien, im Internet oder bei der eigenen Bank über das Thema der nachhaltigen Geldanlage informiert, werden dabei häufig die aktiv verwalteten Ökofonds, welche oft als gemischte Fonds, aber auch als reine Aktienfonds auftreten, sowie gewisse Projekte zur Nachhaltigkeit, wie beispielsweise Windparks oder Waldprojekte, behandelt. 

    Beide Formen der Geldanlage sind jedoch mit Nachteilen behaftet, da Fonds unter gewissen Bedingungen der EFT-Anlage eine gute Option darstellen können. Von anderen Formen der Anlage wird jedoch abgeraten. 

    Öko-Aktienfonds mit aktiver Verwaltung

    Hinsichtlich der aktiven Fonds tragen sogenannte Fondsmanager die Verantwortung dafür gewisse Aktien für den Fonds zu wählen. Bei Ökofonds werden dann Aktien bestimmter Unternehmen ausgewählt, die der Fondsmanager als sehr nachhaltig einstuft. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass Fondsmanager bessere Entscheidungen bezüglich der Anlagen treffen, als wenn diese lediglich einen nachhaltigen aber auch breit gestreuten Aktienindex rekonstruieren. 

    Unabhängig von der Art wird bei einem aktiv gemanagten Fonds eine höhere Verwaltungsgebühr fällig, als bei einem Aktien-Indexfonds. Bei aktiv verwalteten Fonds sind dies in der Regel bis zu 2,5 Prozent jährlich, bei Aktien-Indexfonds meist zwischen 0,2 und 0,5 Prozent. Die Fonds werden meist direkt von den Kapitalgesellschaften vermittelt, wobei der sogenannte Ausgabeaufschlag fällig wird. Dieser beträgt bis zu 5 Prozent des Anteilswertes, welcher der Fonds über den laufenden Zeitraum wieder einbringen muss. 

    Demnach ist es eher unwahrscheinlich, dass ein nachhaltiger Marktindex, wie beispielsweise der MSCI World Socially Responsible Index / SRI, weniger gut abschneidet als ein Ökofonds mit entsprechenden Aktien. Es ist eher selten, dass aktive Fonds marktbreite EFTs übertreffen. Das Gegenteil zeigte jedoch der Fonds der österreichischen Erste Bank sowie der von Greeneffects, die den marktbreiten Index mit 20,8 Prozent übertrafen. Bei vorherigen Analysen der Jahre 2014 bis 2018 sowie 2015 bis 2019 lagen die drei aktiven Fonds dagegen auf dem hinteren Rang (mit bis zu 5 Prozent jährlich hinter dem MSCI World SRI). Ob diese immer vor den ETFs liegen, kann nicht geschlussfolgert werden.

    Vor allem innerhalb der Ökofonds definiert jeder Fonds den Aspekt Nachhaltigkeit verschieden. Das Kleingedruckte verschafft Abhilfe dabei einen Einblick in den Auswahlprozess der Fonds hinsichtlich ihrer Aktien zu erlangen. Häufig ist dieser Prozess so streng, dass nur sehr wenige Aktien oder vor allem Aktien aus einer gewissen Branche in der Auswahl bestehen bleiben. Sollte das der Fall sein, ist der Fonds sehr viel anfälliger für mögliche Schwankungen. Das liegt daran, dass die Aktien alle aus dem selben Bereich stammen und bei Schwankungen nur wenige dieser die Möglichkeit haben den Verlust wieder auszugleichen. 

    In der folgenden Tabelle werden die ausschlaggebenden Charakteristika von drei verschiedenen aktiv gemanagten Nachhaltigkeitsfonds, die eine große Medienpräsenz haben, dargestellt. Als einer der Pioniere im Bereich von Geldanlagen und Nachhaltigkeit gilt der Ökoworld Ökovision, welcher seit 1996 besteht. Hinzu kommen die Fonds von Erste Bank und Greeneffects, die seit Anfang der 2000er Jahre existieren. Hier ist es wichtig zu beachten, dass nur gewisse Branchen innerhalb dieser Fonds berücksichtigt werden. Empfohlen werden jedoch breiter aufgestellte EFTs. 

    Öko-Fonds und was diese ausmacht

    Fondsname Zusammensetzung

    Wertent-

    wicklung

    in % p.a.

    aus 10.000 €
    wurden nach

    Kosten, in €

    investiertes
    Vermögen

    in Mio. €

    Ökoworld Ökovision Classic (ISIN: LU0061928585)

    130 Aktien weltweiter Unternehmen, die feste ESG-Kriterien beinhalten; eine Analyseabteilung erstellt Titelprofile, ein Anlageausschuss entscheidet, ob eine Aktie aufgenommen wird oder nicht

    9,25

    14.820


    2.327,9

     

    Erste WWF Stock ( AT0000705678) 100 Aktien weltweiter Unternehmen aus dem Bereich Wasseraufbereitung, Recycling, Erneuerbare Energien etc.; Fondsmanagement wird durch einen Umweltbeirat des WWF unterstützt 20,8 24.715 890,9
    Greeneffects NAI Wertefonds (ISIN: IE0005895655) 30 Aktien weltweit, davon 75 Prozent große und 25 Prozent besonders innovative Unternehmen; der Fonds folgt dem Natur-Aktien-Index, der von einem Expertenausschuss bestimmt wird 14,3 18.725 179,9

    Quelle: Finanztest, Ökotest, Morningstar, finanzen.net, Finanztip-Recherche (Stand: 31. August 2021)

    Aktiv verwaltete Ökofonds sollten nur dann als Geldanlage eine Option darstellen, wenn diese ausreichend breit über Länder, Branchen und Unternehmen gestreut werden. Ansonsten ist das Risiko der Schwankungen des Fondswertes nach oben oder unten dementsprechend hoch. Bei der Wahl des passenden Fonds sollte zudem die entsprechende Fondsgesellschaft sowie das Management dessen besonders zusagen, sonst besteht das Risiko deutlich mehr für eine Geldanlage zu bezahlen als bei einem Indexfonds üblich wäre. 

    Andere Öko-Kapitalanlagen

    Aufgrund der derzeitigen Niedrigzinslage erschienen im Verlauf der letzten Jahre diverse Angebote, durch die Anleger die Möglichkeit hatten, durch den Einsatz ihres Kapitals an ökologischen Projekten mitzuwirken. Diese Projekte umfassten Waldarbeiten oder auch die Errichtung von Solar- und Windparks. Dabei wurde seitens der Anbieter eine sehr hohe Rendite versprochen. 

    Derartige Angebote können noch heute gefunden werden, stellen jedoch für Anleger ein hohes Risiko dar. Dies kann nicht nur durch die entsprechenden Projekte begründet werden, sondern vor allem auch durch die Verteilung der Risiken zwischen Anbietern und Anlegern. Gewisse Anlageformen, zu denen Nachrangdarlehen, geschlossene Beteiligungen oder auch Genussscheine zählen, bieten für Anleger meist nur Nachteile und können im schlimmsten Fall zum Verlust des angelegten Geldes oder Insolvenzverfahren, um das investierte Geld zumindest zu einem Teil zurückzubekommen, führen. Sollte die Investition hingegen nach Plan ablaufen, kann sich natürlich auch eine positive Wirkung dessen zeigen. Die Problematik des Ganzen ist jedoch, dass dies zuvor nicht klar ist und nur in ein Projekt, das zu 100 Prozent überzeugen kann, investiert werden sollte. 

    Auch von der Finanzaufsicht Bafin können Unternehmen, die auf dem grauen Kapitalmarkt tätig sind, nicht ausreichend kontrolliert werden. In einer Übersicht, die von der Bafin veröffentlicht wurde, wird jedoch vor sicher dargestellten Kapitalanlagen mit sehr hohen Gewinnversprechen gewarnt. In dieser Übersicht wird auch genau erklärt, wie die besagten Kapitalanlagen zu erkennen sind. 

    Riskante Kapitalanlagen: Genussscheine

    Als besonders beliebt galt in der Vergangenheit auch die Beteiligungsform der Genussscheine, welche eine Art Anleihe sind. Hierbei leiht sich ein Unternehmen zunächst Geld vom Käufer, welcher dieses nach Ablauf einer gewissen Anzahl von Jahren mit einer entsprechenden Zahl an Zinsen zurückerhält. Bei Genussscheinen spielt außerdem auch die Beteiligung an Gewinnen eine Rolle. Wurde beispielsweise in einen Solarpark investiert und daraus Gewinn erzielt, profitiert der Käufer der Genussscheine davon.

    Jedoch ist hierbei nicht garantiert, dass das jeweilige Projekt überhaupt das Geld des Anlegers erhält oder dass das Projekt überhaupt umgesetzt wird und somit die Möglichkeit einer Beteiligung an potentiellen Gewinnen besteht. Sollten sich dabei Probleme ergeben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Auszahlung des investierten Geldes sehr gering. Da Genussscheine nur über einen niedrigen Rang verfügen, werden zuerst größere Gläubiger, wie Banken, ausbezahlt. Außerdem sind diejenigen, die Genussscheine als Geldanlage benutzen, auch an den Verlusten dieser beteiligt. 

    Nachhaltige Banken und Konten

    Dieser Ratgeber behandelt nachhaltige Aktien-EFTs sowie Geldanlagen. Jedoch können alltägliche Bankgeschäfte auch bei nachhaltigen Geldinstituten durchgeführt werden. Außer dem herkömmlichen Girokonto bieten diese auch Tagesgeld oder Festgeld als nur gering risikobehaftete Teile einer Geldanlage an. Agiert eine nachhaltige Bank transparent, wird diese auch offen kommunizieren, welchen Kreditnehmern das angelegte Geld der Kunden geliehen wird. 

    Vergleich nachhaltiger Indizes

    Gemäß den folgenden Kriterien erfolgt die Auswahl von EFTs, die ethisch vertretbare Aktienindizes darstellen:

    • Die Indizes sollen in deren Auswahlprozess gewisse Branchen aussortieren, die die Kriterien nicht erfüllen. Das Konzept der Nachhaltigkeit könne sonst nicht ausreichend verfolgt werden. 
    • Damit jedoch nicht nur bestimmte Branchen, sowie die der erneuerbaren Energien oder Waldprojekte, vertreten werden, soll die Auswahl der EFTs im Index vielfältig sein. Ansonsten wäre der Erfolg der Geldanlagen zu sehr von gewissen Branchen abhängig und könnte die Risiken über Verluste nicht hinreichend streuen. 
    • Die Unternehmen im Indizes sollten nach ESG-Kriterien gewählt werden, die über Daten aus den Bereichen der Unternehmensführung, des Sozialen und der Umwelt verfügen. 
    • In Indizes sollten nicht nur, wie es bei dem nachhaltigen Eurozonen-Index MSCI EMU der Fall ist, wenige Aktien gebündelt werden, da die Verlustrisiken mit nur 60 Einzelwerten auf dem Aktienmarkt zu hoch sind. Jedoch sollte der Filter der ESG nicht zu hoch und grob sein, so dass sich konventioneller und nachhaltiger Index zu sehr ähneln. 

    Vergleich dieser zwei Indizes:

    Im folgenden werden der MSCI world Socially Responsible Index (SRI) und der Dow Jones Sustainability Index (DJSI) World Enlarged miteinander verglichen. 

    Dabei wurden jene EFTs herausgefiltert, die es für diese Indizes gab. Als Quellen wurden hierbei die JustEFT und die Frankfurter Börse herangezogen. So konnten 10 EFTs ermittelt wurden, von denen jedoch nur drei die Kriterien erfüllten. 

    • Sollten die Anteile der Fonds nicht an einer deutschen Börse gehandelt werden, können die Nebenkosten beim Erwerb dieser steigen.
    • Außerdem sollte die Website des jeweiligen EFT-Anbieters auf deutscher Sprache sein.
    • Um sicherzustellen, dass der Anbieter Erfahrung im Handel mit EFTs hat, sollte die Website seit mindestens fünf Jahren bestehen. Ohne gewisse Erfolge vorzuweisen, können auch keine Aussagen zur Wertentwicklung getätigt werden.
    • Das Volumen des Fonds sollte mindestens 100 Millionen Euro betragen, da kleinere Fonds auf lange Sicht nicht besonders rentabel sind und Gefahr laufen, zusammengeschlossen zu werden. 

    Diese ETFs waren in der näheren Auswahl

    nachhaltiger 
    Index
    ETF-Anbieter
    (ISIN)
    verwaltetes
    Vermögen
    in Mio. €
    Datum
    der
    Auflage
    Kommentar
    DJSI World Enlarged iShares
    (IE00B57X3V84)
    412 Februar 2011

    Emp­feh­lung

    thesaurierender ETF

    MSCI World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped

    UBS
    (LU0629459743)

     

    3.286 August 2011 Emp­feh­lung ausschüttender ETF
    MSCI World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped UBS
    (LU0950674332)
    3.286 Februar 2018 Emp­feh­lung thesaurierender ETF1
    MSCI World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped UBS (IE00BK72HH44) 601 Mai 2020 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt2
    MSCI World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped UBS (IE00BK72HJ67) 601 Mai 2020 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt2
    MSCI World SRI S-Series 5 % Capped BNP Paribas (LU1615092217) 215 Februar 2016 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt
    MSCI World SRI S-Series 5 % Capped BNP Paribas

    (LU1291108642)

    682 Februar 2016 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt
    MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuel Index iShares (IE00BYX2JD69) 3.809 Oktober 2017 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt
    MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuel Index iShares (IE00BDZZTM54) 3.809 Oktober 2017 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt
    MSCI World SRI Filtered ex Fossil Fuels Index Amundi (LU1861134382) 1.658 September 2018 nicht berücksichtigt, weil zu kurz am Markt

    1 Der thesaurierende UBS-ETF auf den MSCI World SRI 5 % Issuer Capped stellt einen Teilfonds des ausschüttenden ETF aus dem gleichen Unternehmen dar. Beide werden empfohlen, da der Hauptfonds bereits seit fünf Jahren auf dem Markt ist und das gesamte Volumen des Haupt- sowie des dazugehörigen Teilfonds 100 Millionen Euro Mindestanlagevolumen übersteigt.
    2 Neuer ETF, der aufgrund seiner Herkunft aus Irland auf der Ebene der Fonds gewisse Steuervorteile beziehen kann. Hierzu liegen jedoch noch kein ausreichend langer Zeitraum vor.
    Quelle: Anbieter (Stand: 18. Mai bis 16. Juni 2021)

    Messungen aus dem Sommer 2021 stellten dar, wie nachhaltige Indizes im Gegensatz zu den klassischen Pendants abschnitten. Der nachhaltige MSCI World überstieg hierbei seinen klassischen Gegenläufer bei der Rendite, bei einer insgesamt geringeren Schwankung.

    So haben die nachhaltigen Indizes abgeschnitten (2016 bis 2020)1

    Index Rendite
    in % p.a.

    Schwankungs-

    breite2 in % p.a.

    aus 10.000 €
    wurden, in €

    nachhaltig:
    MSCI World SRI
    11,2 15,6 16.964
    klassisch:
    MSCI World
    9,3 16,4 15.620
    nachhaltig:
    DJSI World Enlarged
    9,3 15,6 15.619
    klassisch
    MSCI ACWI
    9,6 15,8 15.828

    1  Hier werden die durchschnittlichen Jahresrenditen für einen Anlagezeitraum von fünf Jahren, 31. Dezember 2015 bis 31. Dezember 2020, ermittelt.
    Die Breite der Schwankungen stellt eine Abweichung vom Mittelwert der Rendite nach oben und unten dar. Die Schwankung wurden durch Tagesdaten berechnet.

    Im Sommer 2021 wurden für Empfehlungen aktuelle Renditen ermittelt, bei denen beide in der Entwicklung der Werte leicht hinter dem Index liegen.

    Von 2016 bis 2020 haben die nachhaltigen ETFs folgendermaßen abgeschnitten:

    Index/ ETF

    Art der

    Nachbildung

    Kosten

    (TER)
     p.a.

    Wert-

    entwicklung

    p.a.

    aus 10.000 €
    wurden, in €

    MSCI World SRI

     

      11,15 %

    16.964

    UBS (ISIN: LU0629459743)

    physisch-

    ausschüttend

    0,22 % 10,50 % 16.474
    UBS (LU0950674332)

    physisch-

    thesaurierend

    0,22 % 10,50 %

    16.474

    DJSI World
    Enlarged

     

      9,33 %

    15.619

    iShares (IE00B57X3V84)

    physisch-

    thesaurierend

    0,60 % 8,94 % 15.347 

    1 Die durchschnittlichen Jahresrenditen werden für einen Anlagezeitraum von fünf Jahren, 31. Dezember 2015 bis 31. Dezember 2020, ermittelt. Die USB-ETFs können mit der Indexvariante MSCI World SRI Low Carbon Select 5 % Issuer Capped in Verbindung gesetzt werden, der ETF von iShares mit der Indexvariante DJSI World Enlarged ex Alcohol, Tobacco, Gambling, Armaments & Firearms, and Adult Entertainment.

    Um die Fonds bezüglich deren Wertentwicklung zu ermitteln, wurde der Netto-Inventarwert (NAV) dafür herangezogen, welcher seitens der Fondsgesellschaften für jeden einzelnen EFT erstellt wird. Dieser stellt die Summe der Vermögenswerte unter Abzug von Verbindlichkeiten, dividiert durch die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile dar und wird basierend auf den Schlusskursen der in den Fonds beinhalteten Wertpapieren, berechnet. Gewisse Fonds zeigen den NAV in US-Dollar an, welche in Euro umgerechnet wurden. Hierzu wurden die von der Bundesbank publizierten Schlusskurse, basierend auf einem Tag, herangezogen. 

    Bezüglich des ausschüttenden ETF der UBS wurde eine Thesaurierung dargestellt, um die Renditen im Vergleich aufzuzeigen. Dazu wurden Ausschüttungen ohne steuerliche Abzüge der Fondsanlage gutgeschrieben.

    Nachhaltig investieren oder nicht?

    Die Frage, ob Anleger ihr Geld in nachhaltige Unternehmen investieren sollen, ist nicht ganz ohne das Abwägen einiger Für und Wider zu beantworten. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich Unternehmen nicht so einfach als gut oder schlecht bewerten lassen und dies eine sehr subjektive Einstufung ist. Leiht sich das Unternehmen das Geld einer Person in Form eines Kredits oder kauft ein Kunde Produkte dessen, fließt das Geld direkt in die Firma. Dies ist jedoch beim Kauf von Aktien nicht der Fall, obwohl dieser oft als Investment in eine gewisse Firma betrachtet wird. 

    Der Verkauf neuer Aktien, die beim Gang an die Börse oder bei einer Kapitalerhöhung entstehen, stellt eine Ausnahme dieses Prinzips dar, welches jedoch nur eine geringe Zahl an Unternehmen betrifft. Der herkömmliche Aktienhandel lebt davon, dass die Person den Kaufbetrag für die Aktie erhält, die diese zuvor besaß. Dem Unternehmen kommt dabei kein zusätzliches Kapital zugute.

    Unternehmen, die an der Börse eingetragen sind, werden somit nicht gleichermaßen abgestraft, sollten sich mehrere Anleger von deren Aktien verabschieden, als wenn ihre Kunden beispielsweise auf gewisse ungesunde Lebensmittel oder auf Flüge für Kurzstrecken verzichten. Dies kann zum einen dadurch begründet werden, dass ein Unternehmen immer Eigentümer hat und nicht ein Teil dessen plötzlich ohne jene existieren kann. Der Kauf oder Verkauf von Aktien geht mit dem Preis einher, der sich auf den aktuellen Wert des jeweiligen Unternehmens bezieht. Der Aktienkurs würde also nur negativ beeinflusst werden, sollte eine große Zahl an Investoren der plötzlichen Ansicht sein, dass das Unternehmen an Wert verloren hat. Verbergen sich also keine Neuigkeiten hinter einer Verkaufswelle, beeinflusst diese den Börsenwert auch nicht.

    Außerdem kann allein ein niedriger Börsenwert nicht dazu führen, dass eine Firma bestimmte Geschäfte beenden muss. Ein Kursrutsch kann jedoch die Senkung des Gehalts der Manager zur Folge haben, sollte diese direkt an den Kurs der Aktien gekoppelt sein. Verlangen Banken höhere Zinsen, können die Kosten für Kredite steigen. Ebenso hängen die Mitgliedschaft in geläufigen Aktienindizes sowie die Unternehmensreputation an dessen Börsenwert. Jedoch ist es immer möglich, sollte der Bereich eines Geschäfts lukrativ sowie legal sein, dieses weiterzuführen. Das können auch Firmen der Konkurrenz tun, die den gesunkenen Wert des aufgekauften Unternehmens nutzen wollen.

    Die gleichzeitige Eigentümerschaft der Aktionäre hat zudem den Effekt, dass diese bei Entscheidungen mitwirken können. Das ist vor allem im Verkauf der Aktien der Fall. Der Einfluss als Kleinanleger hält sich gering, jedoch werden gewisse Ideen aufgenommen.

    Sollte ein Depot statt Einzelaktien nur Aktien-EFTs haben, muss dieses durch eine Fondsgesellschaft vertreten werden. UBS, iShares sowie andere Marken von EFTs geben regelmäßig die Zahl der Hauptversammlungsbesuche bekannt und äußern sich zu den Schwerpunkten, welche durch Abstimmungen gesetzt wurden.

    Der Vorwurf des Greenwashings von Seiten des EFT-Unternehmens Blackrock galt im August 2021 der ganzen Branche. Demnach würden nur Gesetzesänderungen, die Unternehmen dazu zwingen nachhaltig zu wirtschaften, einen Effekt haben.

    Die Frage, ob nachhaltiges Investieren sinnvoll ist, kann nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantwortet werden. Jedoch sollten Firmen, die soziale sowie ethische und grüne Versprechen machen, diese auch einhalten. Nachhaltiges investieren in EFTs ist also kein Muss. Das Wichtigste ist, dass sich die Person, die investiert, mit ihrer Wahl der Firmen wohl fühlt. Zudem gibt es noch andere Optionen nachhaltig zu handeln.

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