Große Unkenntnis und Misstrauen gegenüber SCHUFA
Doch die meisten müssen von der SCHUFA nichts befürchten. Denn mehr als 90 Prozent der von der Wirtschaftsauskunftei gesammelten Daten sind positiv, verkündet die SCHUFA selbst. Dennoch hält sich hartnäckiges Misstrauen gegenüber der SCHUFA, wie die repräsentative Umfrage von FinanceScout24 zeigt. Von den 1.030 Befragten ist rund ein Drittel (31 Prozent) der Meinung, dass die SCHUFA Kreditanträge ablehnen kann – was sie natürlich nicht kann. Und rund ein Viertel (26 Prozent) glaubt fälschlicherweise, dass die Auskunftei auch das persönliche Einkommen und die Vermögensverhältnisse kennt.

Misstrauen und Unkenntnis unter der Bevölkerung halten sich die Waage, denn jeder Vierte weiß nicht, dass die SCHUFA Informationen über Schuldner sammelt und kreditrelevante Informationen an Unternehmen und Banken liefert. Gerade junge Leute sind verunsichert und glauben, dass die SCHUFA Einblick in Girokonten und ihre Vermögensverhältnisse hat.
Jeder Zweite musste bereits SCHUFA-Auskunft einholen
Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) war schon einmal von der SCHUFA abhängig und musste sich eine Bonitätsprüfung von der SCHUFA einholen. Dabei fällt auf, dass mehr Männer (57 Prozent) bereits eine SCHUFA-Auskunft eingeholt haben als Frauen (48 Prozent). Grund dafür könnte sein, dass die Kreditaufnahme in Deutschland größtenteils Männersache ist, wie eine aktuelle Studie von FinanceScout24 zeigt.

Selbst bei Abschluss eines normalen Handy-Vertrags verlangen die Provider oftmals eine Bonitätsprüfung. 30 Prozent der von FinanceScout24 Befragten gaben an, dass sie dafür eine SCHUFA-Auskunft vorlegen mussten. Ähnlich bei Mietverträgen: Mehr als ein Drittel der Deutschen (35 Prozent) mussten ihren potenziellen Vermietern eine SCHUFA-Bonitätsprüfung vorlegen. Um von der Bank einen Kredit zu erhalten, war in 58 Prozent der Fälle eine SCHUFA-Auskunft nötig.
Von Immobilieneigentümern verlangten die Banken dabei öfter eine SCHUFA-Auskunft (73 Prozent) als von Menschen, die zur Miete wohnen (51,7 Prozent).

Nur jeder Dritte kennt seinen SCHUFA-Eintrag
Obwohl die Auskünfte der SCHUFA in vielen Fällen des alltäglichen Geschäftslebens vorgelegt werden müssen, kennen nur 30 Prozent der Befragten ihren persönlichen Eintrag und den sogenannten Scoringwert. Der Rest hat keine Ahnung – das gilt sogar für diejenigen, die bereits einmal eine SCHUFA-Auskunft vorlegen mussten. Man sollte jedoch seinen SCHUFA-Eintrag kennen, um etwaige Fehler auszuschließen oder negative Einträge gegebenenfalls löschen zu lassen.

„Bei so viel Ahnungslosigkeit ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Menschen der SCHUFA gegenüber skeptisch sind. Doch das zu Unrecht, denn mehr als 90 Prozent der gespeicherten Daten sind positiv – was die Schufa auch so weitergibt“, weiß Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung (Real Estate Finance) an der IRE|BS International Real Estate Business School und Direktor am Center of Finance der Universität Regensburg. Zudem hätten positive SCHUFA-Einträge auch etwas Gutes, so Professor Sebastian weiter: „Je besser etwa ein Kreditnehmer bei der SCHUFA bewertet wird, desto günstigere Zinskonditionen sind bei der Kreditvergabe möglich.“
Eine Auskunft über den eigenen Eintrag ist übrigens denkbar einfach online möglich. Diese Selbstauskunft wird auch nicht als Eintrag gespeichert.
Details zur Erhebung
Für die aktuelle Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Innofact AG vom 5. bis 8. Juni 2015 im Auftrag von FinanceScout24 1.030 Personen, bevölkerungsrepräsentativ hinsichtlich Alter (18 bis 65 Jahre) und Geschlecht quotiert. Mehrfachantworten waren möglich. 50 Prozent der Umfrageteilnehmer waren männlich, 50 Prozent weiblich.

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