Girokonto kündigen - So geht's!

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Girokonto kündigen

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Top-Tipps zum Thema Girokonto kündigen

    • Vergleichen und entscheiden: Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Banken. Achten Sie dabei nicht nur auf Gebühren sondern auch auf Faktoren wie die Geldautomatendichte.
    • Erst neues Konto eröffnen, dann kündigen: Eröffnen Sie zunächst Ihr neues Girokonto, damit die Übergangsphase abgedeckt ist, bevor Sie das alte Konto kündigen. Lasen Sie beide Konten in den ersten Monaten ruhig parallel laufen.
    • Daueraufträge und Lastschriften umstellen: Lassen Sie alle Daueraufträge von Ihrem neuen Konto abgehen und informieren Sie alle Zahlungsempfänger und Ihren Arbeitgeber über die neuen Kontodaten. Fragen Sie Ihr neues Geldinstitut, ob es einen Wechselservice anbietet
    • Guthaben vorher abheben: Manche Banken erheben Gebühren für den Transfer von vorhandenem Guthaben, wenn das Konto aufgelöst wird. Um diese zu umgehen, sollten Sie ihr Konto vor der Kündigung restlos leerräumen.

    Einleitung

    Ein Girokonto ist ein Muss für die meisten Menschen: Die Miete bezahlen, Überweisungen tätigen und das Gehalt ausbezahlt bekommen – all das ist ohne ein Girokonto kaum möglich. Die Auswahl an Anbietern ist riesig. Wenn Sie unzufrieden mit dem Service Ihrer derzeitigen Bank oder den Konditionen für Ihr Konto sind, gibt es also zahlreiche Alternativen. Der Aufwand, ein Girokonto zu kündigen und ein neues zu eröffnen ist geringer als vielfach angenommen wird. Mit dem FinanceScout24-Rechner können Sie die wichtigsten Faktoren bei verschiedenen Anbietern auf einen Blick vergleichen und das richtige Girokonto finden.

    Warum das Girokonto kündigen?

    Ein Girokonto dient zur Abwicklung Ihres Zahlungsverkehrs. Sie können davon Überweisungen durchführen und Zahlungen erhalten. In der Regel erhalten Sie keine oder verschwindend geringe Zinsen auf dieses Konto, weshalb es sich nicht als Sparkonto eignet. Die meisten Girokonten bieten einen Dispokredit und können dadurch bis zu einem bestimmten Limit überzogen werden, allerdings zu vergleichsweise hohen Zinsen. Die Bedingungen für ein Girokonto unterscheiden sich bei verschiedenen Banken, sodass es sich lohnen kann, ein Konto zugunsten eines anderen zu kündigen. Es gibt hauptsächlich zwei Gründe, warum Verbraucher mit ihrem Girokonto unzufrieden sind: die Kosten und der Service.

    Zu hohe Kosten

    Prüfen Sie, wofür Ihre Bank Gebühren erhebt, die Sie bei anderen Banken einsparen können. Häufig kommen Kontoführungsgebühren vor, die oft nur dann wegfallen, wenn ein monatlicher Mindestbetrag auf dem Konto eingeht. Kostenlose Girokonten ohne Kontoführungsgebühren finden Sie vor allem bei den online arbeitenden Direktbanken. Außerdem kommen bei einigen Banken Gebühren für EC-Karte und Kontoauszüge hinzu. Zunehmend erheben Banken auch Gebühren für Überweisungen, die in Papierform auf einem Überweisungsträger eingereicht werden. Manchmal kostet auch die Zusendung einer TAN-Nummer für das Online-Banking Geld. Und die Höhe der Dispozinsen fällt bei den verschiedenen Geldinstituten ebenfalls sehr unterschiedlich aus. Daher kann es sein, dass Sie bei einer anderen Bank deutlich weniger zahlen müssten, wenn Sie den Dispokredit regelmäßig nutzen. Dispozinsen zwischen 7 und 9 Prozent sind derzeit gute Angebote, 15 Prozent sind dagegen eindeutig zu hoch.

    Fehlender Service

    Zu einem guten Service gehört, dass die Bank für Sie erreichbar ist und Sie sich dort beraten und mit Informationen versorgen lassen können. Das muss nicht immer nur bei Filialbanken der Fall sein: Direktbanken können den fehlenden persönlichen Kundenkontakt durch eine informative Website, eine kostenlose Telefonhotline oder einen Berater-Chat wettmachen. Wenn Sie sich bei Ihrer Bank nicht gut aufgehoben und informiert fühlen, ist das ein Grund, über einen Wechsel nachzudenken. Internet- und Telefonbanking sind weitere wichtige Services, die selbstverständlich und kostenlos sein sollten. Ein weiterer Pluspunkt ist ein dichtes Geldautomatennetz oder alternativ die Zugehörigkeit zu einem Bankenverbund wie Cash Group und Cashpool. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie selten mit Karte bezahlen und daher regelmäßig Bargeld benötigen. Folgende Services sind nette Extras, aber nicht unbedingt nötig und werden vermutlich nicht den Ausschlag für Ihre Entscheidung geben:

    • kostenloser Bargeld-Lieferservice, der besonders für Senioren interessant sein kann
    • Wahl einer Wunsch-PIN
    • Online-Finanzmanager für einen einfachen Überblick über die eigenen Finanzen

    Umzug

    Aber auch wenn Sie umziehen, kann der Wechsel zu einem neuen Girokonto nötig werden. Für Kunden von Direktbanken spielt das keine Rolle, doch wer Kunde bei einer regionalen Bank ist, zum Beispiel einer Sparkasse oder Genossenschaftsbank, hat vermutlich nach seinem Umzug selbst bei Filialen desselben Verbunds keine vollen Kundenrechte und kann lediglich Geld abheben. Auch wenn Sie also bei Ihrem Geldinstitut bleiben wollen, müssen Sie unter Umständen vor Ort ein neues Girokonto eröffnen.

    Schritt für Schritt Ihr Girokonto kündigen

    Die Kündigung eines Girokontos ist relativ schnell und einfach möglich. Trotzdem müssen in diesem Zusammenhang einige Punkte beachtet werden, um für einen reibungslosen Wechsel zu sorgen.

    Wie gehe ich vor? Was ist zu beachten?

    Bevor Sie Ihr Girokonto kündigen, sollten Sie einen Vergleich anstellen und überprüfen, wie Ihr aktuelles Konto dabei abschneidet und welches Konto besser geeignet wäre. Kündigen Sie Ihr Konto nicht, ohne bereits ein neues eröffnet zu haben. Sie benötigen nämlich durchgehend ein Girokonto, auf das Ihr Gehalt überwiesen wird und das sie für Zahlungen wie Ihre Miete und Stromkosten nutzen können. Es empfiehlt sich, die beiden Konten circa zwei Monate lang parallel laufen zu lassen. So vermeiden Sie, dass Lastschriften von einem nicht mehr existierenden Konto eingezogen werden und Rückbuchungsgebühren anfallen. Übertragen Sie alle Daueraufträge auf Ihr neues Konto und informieren Sie alle Zahlungsempfänger über Ihre neuen Kontodaten. Manche Banken bieten einen Wechselservice an, der die Formalitäten vereinfacht und beispielsweise Lastschriftempfänger automatisch über die neue Bankverbindung informiert. Achten Sie während des Übergangszeitraums auf eine ausreichende Deckung beider Konten, falls es zu Verzögerungen bei der Umstellung kommt und manche Abbuchungen noch einmal von Ihrem alten Konto erfolgen. Wenn diese Schritte gemacht sind, können Sie Ihr altes Girokonto kündigen.

    Wie kann ich bei der Kündigung Gebühren umgehen?

    Die Kündigung selbst ist kostenlos, es können aber Gebühren für den Transfer Ihres Restguthabens auf Ihr neues Konto erhoben werden. Informieren Sie sich also im Voraus, ob Ihre Bank das so handhabt. In diesem Fall ist es klüger, das Geld rechtzeitig selbst abzuheben und auf das neue Konto einzuzahlen.

    Häufige Fragen rund um die Kündigung des Girokontos

    • Wie aufwendig ist die Kündigung?
      Das formlose Kündigungsschreiben ist schnell verfasst, aber für den Vergleich und die Auswahl eines neuen Kontos sowie für die Formalitäten im Zusammenhang mit der Kontoeröffnung und die Umstellung von Daueraufträgen und Lastschriftverfahren sollten Sie ein wenig Zeit einplanen.

    • Welche Unterlagen brauche ich?
      Besondere Unterlagen sind nicht notwendig, ein formloses Schreiben genügt. Wichtig ist lediglich, dass Sie Ihre Kontaktdaten und Ihre Kontonummer angeben.

    • Welche Angaben müssen gemacht werden?
      Sie müssen Ihre Kontaktdaten und Ihre Kontonummer angeben, damit Ihr Konto eindeutig identifiziert werden kann. Außerdem können Sie die Bank im Kündigungsschreiben bitten, Ihr Restguthaben auf Ihr neues Konto zu überweisen. Geben Sie dafür direkt die entsprechenden Kontodaten an, informieren Sie sich aber vorher, ob dieser Service gebührenfrei ist, und heben Sie andernfalls Ihr Geld selbst ab.

    • In welcher Form muss ich kündigen?
      Die Kündigung ist formlos möglich. Manche Banken ermöglichen sogar eine Kündigung per E-Mail oder Telefon, hier sollten Sie sich aber sehr genau in den AGB informieren, welche Formen der Kündigung wirksam sind. Sicher gehen Sie mit einem Brief oder einem Besuch in der Filiale. Fordern Sie bei einer schriftlichen Kündigung eine Bestätigung der Bank an.

    • Wann kann ich kündigen? Gibt es Fristen?
      Sie können Ihr Girokonto jederzeit kündigen und meist auch den Zeitpunkt, zu dem die Kündigung wirksam werden soll selbst bestimmen. Manche Banken sehen in Ihren AGB allerdings eine Kündigungsfrist vor. Diese Frist darf maximal einen Monat betragen, ein längerer Zeitraum ist nicht zulässig. Prüfen Sie rechtzeitig in den AGB, ob für Ihr Girokonto eine Kündigungsfrist gilt.

    • Was muss ich mit der Kündigung abgeben?
      Sie sind verpflichtet, Ihre EC-Karte und eine eventuell vorhandene Kreditkarte entweder selbst zu vernichten oder an die Bank zurückzugeben. Bei der zweiten Variante sollten Sie allerdings daran denken, die Karten vorher durch Zerschneiden des Magnetstreifens oder ähnliches unbrauchbar zu machen. Damit beugen Sie Missbrauch vor. Wenn Sie den Geldkarten-Chip der Bankkarte genutzt haben, sollten Sie eventuell vorhandenes Guthaben aufbrauchen oder die Karte entladen.

    • Bestätigung der Kündigung ausstellen lassen
      Vor allem wenn Sie nicht persönlich in der Filiale gekündigt haben, sollten Sie eine Bestätigung der Kündigung anfordern. Bei einer Kündigung auf dem Postweg können Sie sonst nicht sicher sein, dass Sie auch wirklich angekommen ist und bearbeitet wird.

    Häufig gestellte Fragen zum Girokonto

    Was bietet ein Girokonto?

    Mit einem Girokonto können Sie alle Ihre bargeldlosen Zahlungsvorgänge regeln, also Überweisungen tätigen und Zahlungen erhalten, aber auch Daueraufträge erteilen und Ihren Zahlungsempfängern Lastschriften ermöglichen. Sie können an Automaten Bargeld abheben und bis zu einem bestimmten Limit Ihr Konto überziehen, wofür dann Zinsen fällig werden.

    In welchen Fällen sollte ich mein Girokonto behalten?

    Wenn Sie im Vergleich feststellen, dass Ihr Girokonto relativ gute Bedingungen bietet, müssen Sie nicht wechseln und können sich den Aufwand sparen.

    Wann kann ich mein Girokonto kündigen?

    Sie können jederzeit für Ihr Girokonto eine Kündigung einreichen, meist ist dabei keine Frist zu beachten. Die maximale Frist, die die Bank festlegen kann, beträgt einen Monat.

    Was passiert, wenn die Bank mir mein Girokonto kündigt/sperren lässt?

    Die Bank kann Ihnen das Girokonto mit einer Frist von zwei Monaten kündigen, was in der Praxis jedoch selten vorkommt. Eine außerordentliche Kündigung ist allerdings auch möglich, wenn die Weiterführung des Kontos für die Bank unzumutbar ist. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Kunde falsche Angaben über seine Vermögensverhältnisse gemacht hat oder das Konto für strafbare Aktivitäten genutzt wurde. Wenn der Grund in einer Verletzung vertraglicher Pflichten liegt, kann die außerordentliche Kündigung nur nach erfolgloser Abmahnung ausgesprochen werden. Der Dispokredit kann von der Bank übrigens jederzeit mit einer Frist von 30 Tagen gekündigt werden. Das kommt vor allem dann vor, wenn das Konto dauerhaft überzogen wird oder der Bank negative Schufa-Einträge bekannt werden. Sperren lassen kann die Bank Ihr Girokonto auch, wenn es zu einem Pfändungsbeschluss gekommen ist. Dann gehen alle Geldeingänge direkt an die Gläubiger. Sie selbst haben in solchen Fällen keinen Zugriff mehr auf Ihr Konto und es finden auch keine Transaktionen statt – es wird also zum Beispiel Ihre Miete nicht mehr überwiesen. Sie sollten sich in diesem Fall schnellstmöglich darum kümmern, dass Ihr Konto in ein Pfändungsschutzkonto umgewandelt wird. Dabei bleiben Ihnen monatlich circa 1.000 Euro, über die sie verfügen können. Manchmal wird ein Konto auch gesperrt, wenn zum Beispiel Kontoauszüge nicht zugestellt werden konnten. In diesem Fall sollte sich das Problem aber recht einfach lösen lassen, wenn Sie mit der Bank Kontakt aufnehmen.

    Welche Schritte sollte ich in die Wege leiten, wenn mir mein Girokonto gekündigt wurde?

    Sie sollten in diesem Fall zuerst das Gespräch mit Ihrer Bank suchen und, falls diese Ihnen noch nicht bekannt sind, nach den Gründen der Kündigung fragen. Außerdem können Sie vorschlagen, das Konto in ein Guthabenkonto umzuwandeln, das nicht überzogen werden kann. Wenn die Bank sich weigert, bleibt Ihnen nur der Kontakt mit der Schlichtungsstelle oder eine Klage. Sie sollten aber gleichzeitig ein neues Konto eröffnen, damit Sie weiterhin bargeldlose Transaktionen ausführen und Bargeld abheben können.