Sparen bei der Baufinanzierung

In der Finanz-Kolumne äußert sich Prof. Dr. Steffen Sebastian objektiv und kritisch zu Finanzthemen. In dieser Kolumne erläutert Professor Sebastian, ob und wann sich eine Zinsbindung bei der Finanzierung von Immobilien lohnt.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Finanz-Kolumne von Prof. Dr. Steffen Sebastian

    "Immobilien sind eine langfristige Anlage. Die Zinsbindung muss es nicht sein. "

    Prof. Dr. Steffen Sebastian

    Prof. Dr. Steffen Sebastian

    In Deutschland werden im Durchschnitt Zinsbindungen von deutlich über zehn Jahren gewählt – Tendenz steigend. Auf den ersten Blick erscheint dies logisch. Immobilien sind eine langfristige, risikobehaftete Anlage. Somit ist es sinnvoll, sich eine langfristige Baufinanzierung zu sichern, um auf dieser Seite keine unangenehme Überraschung zu erleben.

    Möglichkeit 1: Wer maximale Sicherheit will, wählt eine lange Zinsbindung. Zur Flexibilität sollten Sondertilgungsrechte verhandelt werden.

    Aber diese Sicherheit ist nicht umsonst. Anfang Juli kostete eine Zinsbindung auf 5 Jahre 1,38% und auf 15 Jahre bereits 2,30%. Noch etwas günstiger sind sogenannte variable Darlehen ohne Zinsbindung. Variable Darlehen haben zudem den Vorteil, dass sie jederzeit zurückgezahlt werden können. Besonders relevant kann dies für Unternehmer mit schwankendem Einkommen oder im Fall einer Erbschaft sein.

    Möglichkeit 2: Immobilien können zunächst auch ohne Zinsbindungsdauer finanziert werden. Erst wenn das Zinsniveau steigt, wird die Zinsbindung langfristig festgelegt.

    Das spart Zinsen und das Darlehen kann bis zur Festlegung jederzeit in beliebiger Höhe getilgt werden. Wer weder Zeit noch Lust hat, permanent die Entwicklung des Zinsmarktes zu beobachten oder sich nicht zutraut, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, aber trotzdem Zinsen sparen will, kann das Darlehen auch aufteilen.

    Möglichkeit 3: Die Mischung macht’s. Ein Teil wird festgeschrieben, für den Rest wird eine zinsgünstige variable Verzinsung vereinbart.

    Zur Person

    Prof. Dr. Steffen Sebastian ist Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung (Real Estate Finance) an der IRE|BS International Real Estate Business School und Direktor am Center of Finance der Universität Regensburg. Außerdem ist Professor Sebastian Mitherausgeber des European Journal of Real Estate Research und des German Journal of Property Research.

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