Alles Geld der Erde: Wo die wahren Schätze der Welt liegen

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Öl, Uran oder auch teure Gemälde - das sind die Schätze der Neuzeit. Lesen Sie hier, wo diese Schätze liegen.

Inhaltsverzeichnis

    Die Schatzkammer Amerikas

    Die Schatzkammer Amerikas

    Foto: Zack Frank / Fotolia

    Von außen ist es nicht mehr als ein unscheinbares, graues Verwaltungsgebäude. In seinem Inneren soll sich jedoch der größte Schatz der Vereinigten Staaten verbergen.

    In aller Munde ist Fort Knox wohl spätestens seit 1964, als James Bond Jagd auf Goldfinger machte, der das Gold aus dem Fort entwenden wollte. Fünfzig Jahre später ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ein solcher Diebstahl überhaupt gelingen könnte.

    Denn der berühmte Tresor Amerikas, der sich mitten in einem Militärstützpunkt in der Nähe von Louisville befindet, dürfte wohl eines der am besten bewachten Gebäude der USA sein.

    Grund dafür sind nicht zuletzt die Schätze, die sich in seinen Kammern verbergen sollen. Laut der Notenbank Federal Reserve werden dort rund 7.716 Tonnen Gold gelagert. Andere Quellen sprechen von rund 4.500 Tonnen mit einem aktuellen Wert von etwa 180 Millionen Dollar.

    Die weltweit größten Goldreserven befinden sich allerdings in der Federal Reserve Bank of New York – im Fort Knox wird lediglich Gold gelagert, das den Vereinigten Staaten gehört.

    Schwarzes Gold

    Schwarzes Gold

    Foto: chalermchai k / Fotolia

    Die Besinnung auf Alternative Energien schreitet immer weiter voran, doch kommt die moderne Wirtschaft noch lange nicht ohne Rohstoffe wie Öl, Kohle oder Gas aus. Länder, die über diese Rohstoffe verfügen, können sich glücklich schätzen – denn sie gehören folglich zu den reichsten Ländern der Welt.

    In Europa ist es vor allem Norwegen, das reich an schwarzem Gold ist und einen Teil der Einnahmen aus dem Ölverkauf direkt in einem Ölfonds anlegte. Der ist inzwischen über fünf Billionen Norwegische Kronen wert. Zu den Rohstoffgiganten zählt Norwegen damit allerdings noch lange nicht.

    Hier spielt Russland eine deutlich größere Rolle mit 87 Milliarden Barrel Öl, 1,163 Billionen Kubikfuß Gas und 157 Millionen Tonnen Kohlevorkommen. Hier schlummert also ein nicht unbedeutender Reichtum von rund 40,7 Billionen Dollar unter der Erde Russlands. Noch bis 2010 galt Saudi-Arabien als das Land mit den weltweit größten Ölreserven.

    Inzwischen wurde es allerdings von einem südamerikanischen Land vom Thron gestoßen: Venezuela. Die Ölreserven werden auf rund 300 Milliarden Barrel geschätzt, zudem sollen sich hier nennenswerte Gas- und Kohlevorkommen befinden. Dass Venezuela mit dem Öl aber nicht so reich wird wie Saudi Arabien, liegt an der Lage des Ölvorkommens.

    Das superschwere Öl befindet sich tief im Landesinneren in der Orinoco-Region. Zur Hebung benötigt Venezuela hochtechnisierte Anlagen, doch wehrt sich die Regierung, ausländische Investoren stärker zu beteiligen.

    Indiens nukleare Macht

    Indiens nukleare Macht

    Foto: vencav / Fotolia

    2011 wurde in Indien eines der wohl größten Uranvorkommen der Welt entdeckt. Vier Jahre lange wurde im südöstlichen Bundesstaat Andhra Pradesh geforscht, bis der indische Atomenergieminister schließlich bestätigte, dass in Tumalapalli mindestens 49.000 Tonnen Uranerz lagern.

    Das tatsächliche Vorkommen könnte sogar dreimal so hoch sein. Wenn das tatsächlich der Fall ist, könnte Tumalapalli die größte Uranmine der Welt sein. Radioaktives Uran kommt nahezu überall in der Natur vor, allerdings nicht in seiner reinen Form, sondern als Uranerz in Verbindung mit anderen Elementen. Uran wird in hochangereicherter Form in Brennstäben zur Stromgewinnung eingesetzt oder für Atomwaffen genutzt.

    In Indien werden derzeit nur drei Prozent des Strombedarfs mit Atomkraftwerken gedeckt. Bis 2025 soll das auf 25 Prozent angehoben werden. Das gefundene Vorkommen werde aber laut Atomenergieminister Banerjee nicht ausreichen, um den Energiebedarf der rasant wachsenden Volkswirtschaft zu bedienen. So wird Indien weiterhin auf Importe angewiesen sein. Weitere Länder mit hohem Uranvorkommen sind beispielsweise Kanada, Australien, Niger oder Usbekistan.

    Uranabbau steht unter Kritik, da er für beteiligte Arbeitskräfte hohe gesundheitliche Schäden bedeutet. Zudem geht er mit einem hohen Ressourcenverbrauch und der Kontamination ganzer Landstriche einher.

    Diamonds are a girl’s best friend

    Diamonds are a girl’s best friend

    Foto: Nejron Photo / Fotolia

    Den berühmten Song von Marilyn Monroe kennt wahrscheinlich jeder – und der Cullinan Diamant hätte bei ihr sicher große Begeisterung ausgelöst. Denn dabei handelt es sich um den größten jemals gefunden Diamant, der 1905 in Südafrika entdeckt wurde.

    Sein Rohgewicht betrug 3106,75 Karat, das sind rund 620 Gramm. Sein Entdecker war Frederick Wells, der am 26. Januar 1905 lediglich eine Routineinspektion in der Premier Mine Cullinan nahe Pretoria durchführte. In gerade mal neun Metern Tiefe entdeckte er das Prachtexemplar, das nach dem Minenbesitzer Thomas Cullinan benannt wurde.

    Die Mine ist übrigens immer noch in Betrieb und inzwischen bei einer Fördertiefe von 763 Metern angekommen. Der Cullinan Diamant wanderte 1907 in den Besitz des britischen Königs Edward VII. Er bekam ihn als Zeichen der Wertschätzung und des Danks vom Premier Louis Botha überreicht, nachdem der britischen Kolonie Transvaal ihre Selbstverwaltung zugestanden wurde.

    Der Rohdiamant wurde dann 1908 vom Schleifer Joseph Asscher in Amsterdam in insgesamt 105 Steine gespalten. Die neun größten Diamanten sind Teil der britischen Kronjuwelen und werden im Tower of London sicher verwahrt.

    Der mit 530,2 Karat größter Diamant, der Cullinan I oder auch Der Große Stern von Afrika genannt wird, ziert das Zepter des König Edward VII. Um einen sicheren Transport nach England zu gewährleisten, wurde eine Attrappe des Steins mit zahlreichen Sicherheitskräften auf ein Schiff geladen. Indessen wurde der echte Stein schlicht per Post verschickt.

    Tonnenweise Edelmetall in Meerestiefe

    Tonnenweise Edelmetall in Meerestiefe

    Foto: ANGELO GIAMPICCOLO / Fotolia

    Hunderte Schiffswracks liegen im Meer vor Spanien auf dem Grund – ein Eldorado für Schatzsucher! Zwischen 500 und 800 gesunkene Schiffe werden allein im Golf von Cádiz vermutet. Sie alle waren einst beladen mit Gold, Silber und anderen Reichtümern aus der Neuen Welt, erreichten aber nie ihr Ziel, da sie entweder von Piraten oder der britischen Marine ausgeraubt oder versenkt wurden oder höheren Mächten zum Opfer fielen.

    Archäologen gehen davon aus, dass sich in der Tiefe mehr Gold befindet als in der Spanischen Nationalbank. Doch wem gehören diese verschollenen Schätze, vor allem die gehobenen? Darüber entflammten in der Vergangenheit immer wieder Rechtsstreits. Wie etwa 2008, als die amerikanische Schatzsucherfirma Odyssey Marine Exploration (OME) einen 500-Millionen-Münzschatz aus dem Wrack der Nuestra Señora de las Mercedes y las Animas barg.

    Spanien meldete natürlich ganz schnell seinen Anspruch an. Immerhin handelt es sich um eine spanische Galeone, die 1804 von der britischen Marine auf den spanischen Meeresgrund geschickt wurde. Spanien spricht hier von einem großen Kulturgut – das allerdings Millionen wert ist.

    Fakt ist: Die Rechtslage ist immer noch eine Grauzone. So können sich wohlhabende Schatzsucher also weiterhin auf die Suche begeben.

    Ein Tempel voller Gold

    Ein Tempel voller Gold

    Foto: Dmitry Chulov / Fotolia

    Bei diesem Fund kamen die Archäologen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Denn der Schatz, der 2011 im Padmanabhaswamy-Tempel im indischen Thiruvananthapuram gefunden wurde, ist wahrscheinlich einer der größten Schätze Indiens.

    Goldmünzen, Diamanten, Rubine, Smaragde, Statuen, eine Krone und Unmengen an Schmuck sollen sich in dem Kellergewölbe des Tempels befinden – mit einem Gesamtwert von rund 15 Milliarden Euro. Entdeckt wurde der Schatz, weil die Königsfamilie von Travancore nicht mehr für den Unterhalt des Tempels aufkommen konnte.

    Gegen den Widerstand der Königsfamilie wurde der Tempel an den Bundesstaat Kerala übergeben. Als dann am 30. Juni 2011 eine Inventur durchgeführt wurde, fanden Archäologen in den seit über 130 Jahren verschlossenen Kellerräumen Reichtümer unendlichen Ausmaßes, die dort schlichtweg vergessen wurden.

    Eigentlich ein Segen für den armen Bundesstaat, dessen Staatskasse sich ständig im Minus befindet. Doch wird die Bevölkerung von dem Schatz nicht profitieren können. Hindu-Verbände haben beschlossen, ihn dort zu lassen, wo er ist und ihn nicht anzurühren. Der Hindu-Verband SNDP drohte sogar mit kollektivem Selbstmord, sollte die Regierung den Schatz anrühren.

    Reichtümer an der Wand

    Reichtümer an der Wand

    Foto: kustvideo / Fotolia

    Kunst ist eine gute Investition und die Preise auf Kunstauktionen steigen von Jahr zu Jahr in unermessliche Höhen. Allerdings geben die Kaufpreise nicht immer den tatsächlichen Marktwert des Kunstwerkes wieder, vielmehr sind es Spekulations- und Liebhaberpreise.

    Üblicherweise werden Kunstwerke in den berühmten Auktionshäusern der Welt wie Christie’s  oder Sotheby’s versteigert. Auch Privatkäufe kommen vor und nicht selten bleiben Kaufpreis und Käufer unbekannt, sodass nur Spekulationen möglich sind.

    So geschehen 2015, als die berühmte „Nafea“ von Paul Gauguin den Besitzer wechselte – laut Gerüchten für 300 Millionen Dollar, die ein katarischer Scheich dafür hingeblättert haben soll. Wenn diese Summe stimmt, ist die „Nafea“ aktuell das teuerste Gemälde der Welt und stößt Paul Cézannes „Kartenspieler“ vom Thron, welches 2012 für 250 Millionen Euro verkauft wurden.

    Auch hier handelt es sich um einen unbestätigten Privatkauf. Bekannt ist allerdings, dass Picassos „Les femmes d’Alger“ 2015 für 179 Millionen und Modiglianis „Nu coché“ im selben Jahr für 170 Millionen Dollar unter den Hammer kamen.

    Letzteres kann im Long-Museum in Shanghai bewundert werden. Die anderen Gemälde verschönern wohl die Wände wohlhabender Kunstliebhaber.

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