Überprüfen Sie alte Policen
Jedes Mal, wenn sich Ihre Lebenssituation ändert, sollten Sie die Chance nutzen und Ihren Versicherungsbedarf kontrollieren. Durch die Anpassung Ihres Versicherungsbedarfs können Sie schnell dreistellige Summen an Versicherungsprämien einsparen.
Solche Änderungen sind zum Beispiel eine Heirat, die Geburt eines Kindes, ein Todesfall oder eine Scheidung. Wer zum Beispiel heiratet oder einen gemeinsamen Haushalt bewohnt, kann die Private Haftpflichtversicherung gemeinsam nutzen. Die jüngere Versicherung können Sie in diesem Fall kündigen und sich den Tarif sparen.
Ebenso könnten Sie die Police Ihrer Hausratversicherung nach einem Umzug prüfen. Ist die Größe der Wohnung noch richtig? Enthält die Police vielleicht einen kostenpflichtigen Schutz gegen Überschwemmungsschäden, obwohl Sie mittlerweile auf einer Anhöhe leben?
Oder fahren Sie einen alten Gebrauchtwagen, der immer noch vollkaskoversichert ist, obwohl sein Wert inzwischen unter 1.000 Euro liegt?
Sortieren Sie Unnötiges aus
Viele Versicherer werben mit Versicherungspolicen oder Zusatzoptionen, die wenig sinnvoll oder unverhältnismäßig teuer sind. Ein typisches Beispiel ist die Glasversicherung. Dieser Versicherungsschutz ist in der Regel nur wichtig, wenn Ihr Haus über eine sehr große Einfachverglasung verfügt. Wenn Sie eine Hausratversicherung haben, dann sind Sie vermutlich sowieso gegen Glasbruch versichert.
Ähnliches gilt für Gepäckversicherungen. Moderne Hausratpolicen enthalten üblicherweise schon die Absicherung für Ihr Gepäck. Eine separate Police wird somit überflüssig.
Es mag auch auf den ersten Blick auch wichtig sein, das Handy bei Diebstahl oder Schaden abzusichern. Doch häufig lohnen sich die Kosten für die Prämien im Vergleich zu einer tatsächlichen Neuanschaffung nach Verlust nicht.
Bestehenden Schutz prüfen
Bevor Sie eine vermeintlich sinnvolle „kleine“ Police zusätzlich abschließen, sollten Sie auf jeden Fall Ihren bestehenden Versicherungsschutz genau prüfen. Oftmals sind solche Details bereits mitversichert oder gegen einen geringen Prämienaufschlag mitversicherbar.
Verzichten Sie auf Luxus-Policen
Begriffe wie „Komplettschutz“ oder „Premium“ wirken gerade bei Versicherungen besonders attraktiv. Doch letztlich müssen Sie für diese umfangreichen Leistungen auch entsprechend höhere Prämien bezahlen. Deshalb lohnt es sich, vor Vertragsabschluss zu prüfen, welche Leistungen Sie tatsächlich benötigen. Nutzen Sie bereits ein Produkt mit zu umfangreicher Deckung, können Sie auch zu einer Basispolice wechseln. Manchmal kann es sich auch lohnen, beim Versicherer nachzufragen, ob es seit dem letzten Vertragsabschluss inzwischen attraktivere Policen gibt.
Ein gutes Beispiel für ein mögliches „Downgrade“ ist die Vollkaskoversicherung bei Autos. So lohnt es sich bei sehr alten Autos meist nicht, die hohen Prämien zu bezahlen. Dies gilt vor allem dann, wenn der Restwert des Kfz unter der jährlichen Prämienzahlung liegt.
Reduzieren Sie die Versicherungssumme
Die Versicherungssumme entscheidet oft darüber, wie hoch die Prämie ausfällt. Deshalb ist ihre Reduzierung meist ein guter Hebel zum Sparen. So ist es zum Beispiel nicht unbedingt existenzbedrohend, wenn Sie bei Ihrer Privathaftpflicht eine Versicherungssumme von 10 Millionen Euro anstelle von 50 Millionen Euro wählen. Auf Ihre Prämie hat diese Wahl jedoch deutliche Auswirkungen.
Gleiches gilt auch für die Reduktion der Versicherungssumme für Wertgegenstände in Ihrer Hausratversicherung, wenn Sie kaum Wertgegenstände besitzen.
Ratgeber
11 Fallstricke bei Versicherungen
Welche Versicherungen benötigen Sie? Welche sind weniger sinnvoll? Zu welchem Anbieter sollen Sie gehen und worauf müssen Sie achten? Hier finden Sie die häufigsten Fallstricke beim Abschluss einer Versicherung.
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Vereinbaren Sie einen Selbstbehalt
Als Selbstbehalt bzw. Selbstbeteiligung wird bei Versicherungen der Betrag bezeichnet, den der Versicherte im Falle einer Leistung selbst zu tragen hat.
Vereinbaren Sie einen Selbstbehalt bzw. eine Selbstbeteiligung, wo es möglich ist. Dies gilt insbesondere für die Private Krankenversicherung. Prüfen Sie immer, ob ein höherer Selbstbehalt sinnvoll ist, indem Sie zum Beispiel die Einsparung bei den Prämien mit dem gewählten Selbstbehalt gegenrechnen. Fällt die Einsparung niedriger aus, können Sie den Selbstbehalt bei der bisherigen Höhe belassen.
Ein Beispiel: Wenn Sie Ihren Selbstbehalt bei der Krankenversicherung auf 1.000 Euro pro Jahr erhöhen und dadurch pro Jahr 1.200 Euro an Prämien einsparen, lohnt es sich, den Selbstbehalt zu erhöhen.
Ändern Sie Laufzeit und Zahlweise
Viele Versicherungen können über mehrere Jahre hinweg abgeschlossen werden. Auf diese Weise profitieren Sie von geringeren Prämien. Längere Laufzeiten bieten sich zum Beispiel bei Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen an, wenn keine großen Einschnitte wie Umzüge oder eine Hochzeit anstehen.
Sparen können Sie auch bei der Wahl der Zahlweise. Viele Policen sind deutlich günstiger, wenn Sie jährlich bezahlt werden. Wichtig ist in diesem Fall, dass Sie die hohen Einmalbeträge, zum Beispiel bei der Kfz-Versicherung, zum Zahlungszeitpunkt auch verfügbar haben.
Verzichten Sie auf eine Dynamik
Es mag zu Beginn verlockend klingen, zum Beispiel bei Lebensversicherungen dynamisch anzusparen. Allerdings müssen Sie dabei bedenken, dass die Rendite dadurch deutlich geringer ausfällt. Zudem wissen Sie meist nicht genau, welches Kapital Sie am Ende der Laufzeit erzielen. Um maximal von der Ansparphase zu profitieren, sollten Sie so früh wie möglich damit beginnen und die Prämienhöhe möglichst immer gleich hoch halten.
Vergleichen Sie regelmäßig die Preise
Der Mensch ist eine Gewohnheitstier. Wenn Sie aber hin und wieder Versicherungspreise vergleichen, können Sie viel Geld sparen. Denn häufig sind Konkurrenzprodukte nach einiger Zeit deutlich günstiger. Dies gilt insbesondere bei Kfz-Policen, aber genauso für weitere Sachversicherungen. Stellen Sie fest, dass die gleiche Versicherungsleistung bei einem anderen Anbieter günstiger ist oder eine bessere Leistung genauso viel kostet, sollten Sie einen Versicherungswechsel ins Auge fassen. Beachten Sie dabei jedoch die Kündigungsfristen. Wenn Sie sich unsicher sind, wann Sie die Versicherung abgeschlossen haben, können Sie direkt bei Ihrem Versicherer nachfragen.
Nutzen Sie Ihr Sonderkündigungsrecht
Verbraucher können bei den meisten Versicherungen von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, zu einer günstigeren Versicherung zu wechseln. Ein Sonderkündigungsrecht besteht zum Beispiel bei einer Beitragserhöhung oder bei einer Veränderung der Lebensumstände wie einer Heirat oder der Geburt eines Kindes. Ein Wohnortwechsel kann beispielsweise zum Wechsel der Hausratversicherung genutzt werden. Musste Ihre Versicherung einen Schaden begleichen, haben Sie bei Kfz-Versicherungen meist ein Sonderkündigungsrecht.
Ein Sonderkündigungsrecht besteht in Fall der Erhöhung der Versicherungsprämie, dem Fahrzeugwechsel oder im Falle eines Schadens. Hierbei sind jedoch Form und Frist einzuhalten, was meist eine schriftliche Kündigung innerhalb von vier Wochen bedeutet.
Prüfen Sie Kombi-Policen genau
Kombiversicherungen sind häufig eine praktische Alternative, da man mit einem Produkt viele Leistungen auf einmal nutzt.
Mit einer Kombiversicherung können mehrere Versicherungsverträge gebündelt in einem Vertrag abgeschlossen werden. Für die einzelnen Bausteine der verschiedenen Versicherungen sind jeweilige Deckungssummen festzulegen.
Oft ist es jedoch günstiger, einzelne Leistungen über separate Policen in Anspruch zu nehmen. Die Verwaltung von zwei Policen statt einer ist auf jeden Fall nicht viel aufwändiger und wiegt die höheren Kosten immer auf. Prüfen Sie deshalb bei Kombiverträgen, zum Beispiel bei der Kombination einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Altersvorsorge, welche Leistungen der Tarif beinhaltet. Vergleichen Sie diese Leistungen anschließend mit den Kosten und Leistungen von zwei einzelnen Produkten.
Kombirabatt kann sinnvoll sein
Manchmal kann es jedoch auch sinnvoll sein, mehrere Policen separat bei einem Versicherer abzuschließen, um einen Kombirabatt zu erhalten.
Sparen Sie bei Ihrer Krankenversicherung
Die Krankenversicherung ist die wichtigste elementare Absicherung. Auch hier können Sie sowohl bei der privaten als auch gesetzlichen Krankenversicherung Kosten sparen:
- Gesetzliche Krankenversicherung
Vergleichen Sie die Zusatzbeiträge. Je nach Einkommenshöhe und Prozentsatz können Sie durch einen Wechsel der Krankenversicherung mehr als 100 Euro pro Jahr einsparen. Beachten Sie auch, dass manche Versicherer Wahltarife anbieten, mit welchen Sie nochmals sparen können.
Nutzen Sie die Bonusprogramme. Wenn Sie sich zum Beispiel gesund ernähren, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig nutzen oder aktives Mitglied eines Sportvereins sind, honoriert die Versicherung diese Leistungen mit Bonuszahlungen. Manche Versicherer bieten hier bis zu 120 Euro für Bonusprogramme. - Private Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung bietet auf Wunsch sehr umfangreiche Leistungen, die mit Zusatzversicherungen erweitert werden können. Prüfen Sie, ob Sie diese Zusatzleistungen wirklich benötigen und kündigen Sie diese gegebenfalls. Dauerhaft können Sie Ihre Beiträge auch deutlich senken, indem Sie die Selbstbeteiligung erhöhen.
Sollten Sie Probleme haben, die z. T. recht hohen Beiträge zu zahlen, können Sie in den Standardtarif oder Basistarif der PKV wechseln. Grundsätzlich ist der Basistarif aber nur eine Notlösung, da er lediglich die gesetzlich festgeschriebenen Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung umfasst, dafür aber recht teuer ist und zudem noch einige Nachteile mit sich bringt.
Sorgen Sie schon früh fürs Alter vor
Private Vorsorge fürs Alter ist notwendig - das ist unbestritten. Je früher Sie einen Vertrag abschließen, desto geringer fällt die Beitragslast aus bzw. desto höher fällt die Rente aus. Dies gilt vor allem auch für die Berufsunfähigkeitsversicherung: Je früher Sie eintreten, desto besser. Denn dann bezahlen Sie meist günstigere Tarife als bei späterem Eintritt.
Sinnvoll ist es darüber hinaus, besondere Tarifoptionen wie „Nichtraucher-Tarife“ zu prüfen. Nicht empfehlenswert ist die sogenannte „Beitragsrückgewähr“. Sie ist meist unnötig teurer.
Nutzen Sie staatliche Förderungen für Ihre Altersvorsorge - wie bei der Riester- bzw. Rürup-Rente. Lesen Sie in unserer Finanz-Kolumne, für wen sich Riestern lohnt und für wen nicht.
Ratgeber
11 Tipps: So sorgen Sie am besten fürs Alter vor
Nur jeder Zehnte glaubt, dass seine gesetzliche Rente ausreichend ist. Auch Sie sollten unbedingt frühzeitig auf die zusätzliche private Vorsorge setzen. Mit diesen Tipps kann nichts schief gehen.
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Reduzieren Sie Ihre Kfz-Beiträge
Sehr großes Einsparpotential bietet die Kfz-Versicherung. Prüfen Sie regelmäßige Ihren Beitrag und vergleichen Sie den Preis mit anderen Angeboten. Im Bestfall sparen Sie mehrere Hundert Euro im Jahr! Darüber hinaus bieten die meisten Versicherer Rabatte für Fahranfänger, Zweitwagen, Begleitetes Fahren oder Garagenwagen. Ganz wichtig: Eine Teilkaskoversicherung ist vor allem bei Gebrauchtwagen günstiger und sinnvoller.
Kündigen Sie Ihre Versicherungen nicht vorschnell
Auch wenn das mögliche Sparpotential verlockend ist, gilt immer: Versicherungen sollten nicht vorschnell gekündigt werden. Dies gilt insbesondere für Personenversicherungen. Denn diese Produkte sichern Ihre Gesundheit und Ihr Wohl ab.
Die Höhe der Prämien steigt bei diesen Versicherungen mit zunehmendem Alter. Deshalb sollten Sie diese Absicherungen so lange wie möglich halten.
Lebensversicherungen und die Altersvorsorge sollten Sie niemals kündigen. Statt sie zu kündigen, können Sie die Versicherungen bei finanziellen Engpässen beitragsfrei stellen.