Für jeden Lebensabschnitt die richtige Versicherung

Jede Lebensphase zeichnet sich durch ihren individuellen Bedarf an Versicherungen aus. Deshalb ist es wichtig, seinen Versicherungsschutz regelmäßig anzupassen und zu aktualisieren. In diesem Artikel erhalten Sie praktische Tipps, welche Versicherungen in welchem Lebensabschnitt sinnvoll sind und worauf Sie achten sollten.

Elisabeth Schwarzbauer

Autorin für Versicherungsthemen


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Zuletzt aktualisiert: May 22, 2023

Author Elisabeth Schwarzbauer

Elisabeth Schwarzbauer

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Elisabeth ist studierte Physikerin, verantwortet bei uns die Versicherungsthemen und hilft Ihnen Ihr bestes Angebot zu finden. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Ihrer Familie oder mit einem Buch auf der Terrasse (wenn es das Wetter ermöglicht).

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Wichtig für Versicherungen je Lebensabschnitt

  • Beginnen Sie so früh wie möglich mit der privaten Altersvorsorge - unabhängig von Ihrer Lebensphase. So profitieren Sie im Ruhestand von der maximalen Höhe Ihres angesparten Kapitals.
  • Nehmen Sie am besten die betriebliche Altersvorsorge wahr, wenn Sie Ihnen angeboten wird.
  • Schließen Sie auch die Berufsunfähigkeitsversicherung so früh wie möglich ab. Wenn Sie schon in der Schule oder während des Studiums damit starten, profitieren Sie von günstigen Prämien.
  • Die Private Haftpflichtversicherung ist immer wichtig - egal in welcher Lebensphase Sie sich befinden. 
  • Weitere empfehlenswerte Versicherungen sind die Riester-Rente, eine Unfallversicherung, eine Hausratversicherung sowie ein Rechtsschutz.

Schule, Studium und Ausbildung

Versicherungen für Schule, Studium und Ausbildung

Kinder in der Ausbildung haben bei vielen Policen die Möglichkeit, sich günstig über die Eltern zu versichern. Empfehlenswert ist es deshalb, zum Beispiel bei der Privaten Haftpflichtversicherung oder Hausratversicherung, während der Ausbildung oder des Studiums so lange wie möglich mitversichert zu bleiben. In der Regel endet diese Option mit der Vollendung des 25. Lebensjahrs, dem Einstieg ins Berufsleben oder dann, wenn der Versicherungsnehmer mehr als 400 Euro pro Monat verdient.

Manche Versicherer rechnen Zivildienst, Freiwilligendienst oder Wehrdienst nicht an, sodass die Mitversicherung auch über das 25. Lebensjahr hinaus möglich ist. Ähnliches gilt auch für die Mitversicherung in der Privaten Krankenvollversicherung, wenn die Mutter oder der Vater Beihilfe bezieht.

Beginnen Sie zeitig mit der Vorsorge

Mit der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie schon in der Schule oder während des Studium und der Ausbildung beginnen. Dann können Sie mit besonders günstigen Prämien rechnen.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sorgt für eine finanzielle Absicherung, wenn der Beruf aufgrund von Krankheit oder wegen eines Unfalls für einen längeren Zeitraum oder dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann. Sie wird damit zu den wichtigsten Versicherungen gezählt.

Arbeitsleben: Gut versichert im Beruf

Versicherungen im Arbeitsleben

Sobald Sie in den Beruf einsteigen, sollten Sie das „Risiko Arbeitskraft“ mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt absichern. Im Falle einer Berufsunfähigkeit, auch einer temporären, trägt die Versicherung den Einkommensausfall.

Berufsunfähigkeit vs. Erwerbsunfähigkeit

Der Versicherungsschutz einer BU ist in der Regel umfangreicher als der einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Denn die BU zahlt je nach Police bereits ab 50 Prozent Berufsunfähigkeit eine Rente an den Versicherungsnehmer. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung greift in der Regel erst dann, wenn Sie überhaupt keinen Beruf mehr ausüben können.

Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist eine Versicherung die den Versicherten gegen einen Einkommensausfall absichert. Kann versicherte Person beispielsweise aufgrund einer physischen oder psychischen Krankheit oder wegen eines Unfalls keinen Beruf am allgemeinen Arbeitsmarkt mehr ausüben, ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung empfehlenswert.

Um auch im Ruhestand von einem angemessenen Lebensstandard profitieren zu können, sollten Sie unbedingt fürs Alter vorsorgen. Da die staatlichen Rentenversicherungen voraussichtlich nicht mehr so viel leisten können, ist es wichtig, die Versorgungslücke zu schließen. Zur Absicherung stehen mit Kapital bildenden Lebensversicherungen oder Fondsanlagen für die Vermögensbildung zahlreiche Produkte zur Auswahl. Dabei gilt immer: Je früher Sie damit beginnen, desto besser.

Arbeitslosigkeit: Versicherung auch ohne Job

Versicherungen bei Arbeitslosigkeit

Versuchen Sie sich bei Arbeitslosigkeit abzusichern. Bei vielen Versicherern können Sie gegen einen Aufpreis eine Beitragsübernahme vereinbaren. Ihre Versicherung trägt dann Ihre Beiträge für die Dauer der Arbeitslosigkeit. Haben Sie diese Sonderbedingungen nicht vereinbart, können Sie versuchen, einige Versicherungen beitragsfrei zu stellen, wenn Sie arbeitslos geworden sind. Auf diese Weise lassen sich häufig finanzielle Engpässe lindern. Alternativ können Sie auch einige Beiträge reduzieren, indem Sie die Leistungen der jeweiligen Versicherung einschränken. Vor allem bei der Privaten Krankenversicherung können Sie auf diese Weise viel einsparen.

PKV-Beiträge werden übernommen

Wenn Sie Hartz IV beziehen müssen, wird die Basisversicherung Ihrer PKV in der Regel übernommen.

Empfehlenswert ist es auch, in einer Lebensversicherung einen Verwertbarkeitsausschluss zu vereinbaren. In diesem Fall kann die Versicherung erst im Alter ausgezahlt werden. So können Sie Probleme beim Bezug von Hartz IV vermeiden.

Paare: Gemeinsam für Absicherung sorgen

Versicherungen für Paare

Wenn Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin in einer Lebensgemeinschaft leben, sollten Sie unbedingt Ihren Versicherungsschutz prüfen. Häufig sind Paare nämlich überversichert, weil jeder eine eigene Police hat. Ist dies bei Ihnen der Fall, können Sie zum Beispiel die Hausratversicherung, die Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherung mit dem Hinweis auf eine Doppelversicherung sofort kündigen. Anschließend profitieren Sie von einem günstigeren Familien- oder Paartarif. Eine gemeinsame bzw. gegenseitige Absicherung ist mit einer sogenannten Partnerpolice zum Beispiel auch bei der Lebensversicherung oder der Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Die Partnerpolice sollten Sie vor allem dann in Anspruch nehmen, wenn Sie beide arbeiten.

Eine weitere Top-Sparmöglichkeit: Schließen Sie die Kfz-Versicherung auf den Namen des Partners ab, der die bessere Schadensfreiheitsklasse besitzt.

Familie: Die Liebsten absichern

Versicherungen für die Familie

Sobald Sie eine Familie mit Kind oder Kindern geworden sind, müssen Sie Ihren Versicherungsschutz erweitern. Melden Sie Ihre Kinder deshalb bei der Versicherung. Im Falle der Privathaftpflichtversicherung oder einer Rechtsschutzversicherung profitieren Sie dabei ohnehin meist von günstigen Familientarifen. Prüfen Sie bei der gesetzlichen Krankenversicherung auch, ob eine Familienversicherung möglich ist, mit der Ihre Kinder kostenlos mitversichert sind. Auch Private Krankenvollversicherungen bieten in der Regel günstige Mitversicherungsmöglichkeiten für Kinder an.

Versicherungsschutz endet

Kinder können nur bis zum 23. Lebensjahr in der Familienversicherung mitversichert bleiben, sofern sie noch nicht berufstätig sind. Nehmen die Kinder ein Studium oder auch eine Berufsausbildung ohne Arbeitsentgelt auf, verlängert sich die kostenfreie Mitversicherung bis zur Vollendung des 25. Lebensjahr.
Danach fallen Studierende sowie Auszubildende aus der Familienversicherung heraus.
Private und gesetzliche Versicherungen haben für diesen Fall spezielle Studententarife bis 30 bzw. 35 Jahre.

Sinnvolle Ergänzungen für Familien können Kinder-Unfallversicherungen sein. Damit sichern Sie sich im Falle eines Unfalls Ihrer Kinder vor hohen Folgekosten für Behandlungen oder spezielle Hilfsmittel ab. Ihre Kinder sollten im Falle Ihres Ablebens zumindest finanziell versorgt werden. Deshalb empfiehlt es sich, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, sobald Nachwuchs unterwegs ist. Ähnliches gilt auch für die Pflegeversicherung. Im Leistungsfall übernimmt später die Versicherung die Kosten für Ihre Pflege und Ihre Kinder müssen nicht dafür aufkommen.

Hausbau: Gut versichert zum Eigenheim

Versicherungen beim Hausbau

Wenn Sie vorhaben ein Haus zu bauen, ist eine Wohngebäudeversicherung sinnvoll. Sie schützt Sie vor hohen Folgekosten, wenn Ihr Haus zum Beispiel durch einen Brand beschädigt wird. Wenn Sie einen Neubau planen, kann eine Bauherrenhaftpflicht sinnvoll sein. Wollen Sie lediglich An- oder Umbauen realisieren, sind diese jedoch meist schon mit der Privathaftpflichtversicherung abgedeckt. Eine Bauherrenhaftpflicht wäre in diesem Fall überflüssig. Auf jeden Fall sollten Sie vor Ihren Baumaßnahmen den aktuellen Versicherungsschutz dahingehend überprüfen.

Umzug: Damit die Versicherung mitzieht

Versicherungen beim Umzug

Ein Umzug bietet die Möglichkeit, viele Policen zu prüfen. So kann die Hausratversicherung mit dem Wechsel der Postleitzahl teurer werden. In der Regel müssen Sie nach einem Umzug auch die Wohnfläche in der Police anpassen. Sollte sich die Versicherung verteuern, können Sie von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

Unterversicherung vermeiden

Wenn Sie von Ihrer alten „Studentenbude“ in eine neue Wohnung ziehen, kann es vorkommen, dass Ihr Hausrat deutlich aufgewertet wird. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass Sie nicht unterversichert sind.

Von einer Unterversicherung wird bei Sachversicherungen oder Schadenversicherungen gesprochen, wenn sich die Versicherungssumme zum Zeitpunkt des Versicherungsfalles deutlich unter dem Versicherungswert bewegt. Als Gegensatz gilt hier die Überversicherung.

Auch die Höhe der Kfz-Versicherung wird anhand der Regionalklasse über Ihre Postleitzahl ermittelt. Dadurch ist es möglich, dass Ihr Versicherungstarif steigt. Zugleich kann es auch sein, dass Sie Ihr Auto künftig in einer Garage abstellen können, wodurch ein Rabatt möglich ist. Allerdings sind dies keine Voraussetzungen für eine Sonderkündigung. Warten Sie deshalb bis zum nächsten Wechseltermin ab und vergleichen Sie verschiedene Kfz-Versicherungen, um möglicherweise eine günstigere Police zu finden.

Trennung: Auch die Policen trennen

Versicherungen bei einer Trennung

Wenn Sie sich von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin trennen, müssen Sie auch bei Ihren Versicherungspolicen Trennungen vornehmen. Dies gilt zum Beispiel für Hausrat-, Privathaftpflicht- oder Rechtsschutzversicherungen. Sobald Sie die Trennung auch Ihrem Versicherer übermittelt haben, ist nur noch der Versicherungsnehmer selbst geschützt. Derjenige, der bisher mitversichert war, muss sich dann schnellstmöglich um seinen eigenen Versicherungsschutz kümmern.

Hausrat ist in beiden Wohnungen noch versichert

Üblicherweise gilt bei Hausratversicherungen, dass der Hausrat auch nach einer Trennung bis zu drei Monate in zwei Wohnungen versichert ist.

Etwas komplizierter wird es nach einer Scheidung, wenn Lebensversicherungen betroffen sind. Sind bei einer Kapitallebensversicherung beide Partner eingetragen, lässt sich die Police häufig trennen. Ist nur ein Partner eingetragen, muss dieser einer Teilung des Kapitals unter Umständen erst zustimmen. Kapitalbildende Lebensversicherungen gelten häufig als Zugewinn in der Ehe. Der in der Police eingetragene Partner muss dann eventuell einen Teil seines Kapitals an den anderen Ehepartner nach der Scheidung auszahlen.

Ruhestand: Im Alter abgesichert sein

Versicherungen im Ruhestand

Wer in den Ruhestand geht, kann häufig viele Policen kündigen. Hierzu gehört zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsversicherung, sofern diese nicht automatisch ausläuft. Ebenso sollten Sie zum Beispiel prüfen, ob Sie weiterhin eine Risikolebensversicherung benötigen, die zum Absichern der Raten für das Eigenheim gedacht war. Sie können zum Beispiel auch günstigere Kfz-Versicherungstarife nutzen, wenn Sie weniger Kilometer pro Jahr mit dem Auto fahren. Sparen können Sie häufig, wenn Sie bestehende Versicherungen an Ihre neue Lebenssituation anpassen. Dies gilt u. a. für Unfallversicherungen, Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen, für die es meist günstige Seniorentarife gibt.

Auf wichtigen Versicherungsschutz über die Privathaftpflicht oder eine Hausratversicherung sollten Ruheständler jedoch keinesfalls verzichten. Auch dann nicht, wenn sie in ein Pflege- oder Altersheim umziehen.

Sollten Sie noch keine Private Pflegeversicherung oder eine Bestattungsvorsorge nutzen, sollten Sie einen späteren Abschluss in Erwägung ziehen. Allerdings müssen Sie dann mit sehr hohen Prämien rechnen. Empfehlenswert ist es daher, diese Versicherungen schon sehr früh abzuschließen.

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