Oldtimer-Versicherung: Alte Schätze richtig absichern

Oldtimer benötigen einen anderen Versicherungsschutz als typische Gebrauchsfahrzeuge, nicht nur weil sie den Besitzern oft auch als Auto-Wertanlage dienen. Diesen Schutz bieten spezielle Oldtimer-Versicherungen. Allerdings sind an diese Spezialversicherung zahlreiche Bedingungen und Voraussetzungen geknüpft – ein altes Auto allein reicht nicht aus, auch an den Zustand des Fahrzeugs werden Anforderungen gestellt. Das Angebot an speziellen Oldtimer-Versicherungen wächst stetig. Bereits jetzt unterscheiden sich die einzelnen Policen teilweise stark voneinander, so dass ein direkter Vergleich häufig schwierig ist. Wichtig bei Oldtimern ist es, eine Unterversicherung zu vermeiden. Zusätzliche Optionen wie eine All-Risk-Deckung und ein Schutzbrief können für einige Oldtimer-Besitzer durchaus sinnvoll sein. Auch für Youngtimer kann eine Oldtimer-Versicherung unter Umständen in Frage kommen.

Elisabeth Schwarzbauer

Autorin für Versicherungsthemen


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Zuletzt aktualisiert: April 27, 2023

Author Elisabeth Schwarzbauer

Elisabeth Schwarzbauer

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Elisabeth ist studierte Physikerin, verantwortet bei uns die Versicherungsthemen und hilft Ihnen Ihr bestes Angebot zu finden. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Ihrer Familie oder mit einem Buch auf der Terrasse (wenn es das Wetter ermöglicht).

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Inhaltsverzeichnis
     

    Bei der Oldtimer-Versicherung handelt es sich um eine spezielle Form der Kfz-Versicherung für ältere Fahrzeuge. Eine Oldtimer-Versicherung können Sie jedoch nicht für jeden alten Wagen abschließen. Wenn Sie einen Oldtimer kaufen muss dieser Wagen einige Voraussetzungen erfüllen, um eine günstige Versicherung abschließen zu können. Sind diese Bedingungen gegeben, ist eine Oldtimer-Versicherung oft jedoch sinnvoller als eine herkömmliche Kfz-Versicherung.

    Im Vergleich zu einer üblichen Autoversicherung sind Oldtimer-Versicherungen in der Regel deutlich günstiger. Grund dafür ist das geringere Schadensrisiko für die Versicherungsgesellschaften. Als Liebhaberstücke werden Oldtimer von ihren Besitzern meist gehegt und gepflegt und relativ selten gefahren. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass Sie als Oldtimer-Fahrer Ihr motorisiertes Schätzchen im Straßenverkehr ausgesprochen vorsichtig und rücksichtsvoll bewegen.

    Neben den günstigeren Versicherungsprämien unterscheidet sich die Oldtimer-Versicherung auch durch Leistungen und die Beitragsberechnung von der herkömmlichen Kfz-Versicherung. Entscheidend für die Versicherungsprämie sind bei der Oldtimer-Versicherung Alter, Zustand und Wert des Fahrzeugs – nicht wie sonst Typ- und Regionalklassen. Auch eine Einstufung in Schadensfreiheitsklassen wird bei der Oldtimer-Versicherung nicht vorgenommen. Das heißt, im Schadensfall gibt es keine Rückstufung.

    Oldtimer-Versicherung Kfz-Versicherung
    Entscheidende Kriterien: Alter und Erhaltungszustand des Fahrzeugs Entscheidende Kriterien: Typklasse (beinhaltet Fahrzeugtyp und Leistung) und Regionalklasse
    Motorleistung in groben Abstufungen relevant für Prämienhöhe Detaillierte Aufschlüsselung der Fahrzeugleistung über Typklassen
    Regionalklasse irrelevant Neu- und Zeitwert versicherungsrelevant
    Aktueller Marktwert oder Wiederherstellungswert des Fahrzeugs versicherungsrelevant Unfallfreies Fahren führt zu Schadenfreiheitsrabatten
    Keine Schadensfreiheitsrabatte  
    Mindestalter des Fahrers erforderlich  

    Voraussetzungen für eine Oldtimer-Versicherung

    Grundsätzlich ist natürlich das Alter eines Fahrzeugs von Bedeutung. In Deutschland muss ein Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt sein, um als Oldtimer eingestuft werden zu können. Entscheidend ist allerdings der Zustand des Fahrzeugs.

    § 2, Punkt 22 Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV)

    Oldtimer: Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen.

    Viele Versicherungen bieten Oldtimer-Versicherungen allerdings auch schon für Autos an, die lediglich 25 oder sogar nur 20 Jahre alt sind, wenn ihr Zustand den Anforderungen an einen Oldtimer entspricht. Bei Motorrädern ist eine Oldtimer-Versicherung in der Regel tatsächlich nur für Fahrzeuge mit einem Mindestalter von 30 Jahren möglich.

    Weiterhin entscheidend ist, dass sich ein Fahrzeug weitgehend im Originalzustand befindet, um als Oldtimer anerkannt zu werden. Der Zustand eines Fahrzeugs und auch sein Wert werden durch ein Oldtimer-Gutachten nachgewiesen. Weitere Informationen dazu finden Sie im nächsten Abschnitt.

    Voraussetzungen zusammengefasst

    • Fahrzeug befindet sich weitgehend im Originalzustand, Gutachten als Nachweis.
    • Fahrzeug darf nicht als Alltagsfahrzeug genutzt werden. Manche Versicherungen verlangen einen Nachweis, dass ein weiteres Fahrzeug für den alltäglichen Gerbrauch angemeldet ist.
    • Jährliche Kilometerleistung darf nur gering sein. Je nach Police liegt die Kilometerbegrenzung zwischen 5.000 und 10.000 Kilometern.
    • Mindestalter des Fahrers je nach Police 23 oder 25 Jahre.
    • Mindestwert des Fahrzeugs erforderlich. Bei den meisten Versicherungsanbietern liegt der Mindestfahrzeugwert für die Oldtimerversicherung bei 5.000 Euro.

    Wichtig: Gutachten für Oldtimer

    Ein Wertgutachten für Oldtimer ist für Oldtimer-Besitzer nicht nur wegen des Nachweises des Fahrzeugzustands von Bedeutung. Ein solches Gutachten umfasst neben der Zustandsbewertung auch den aktuellen Fahrzeugwert – und dieser ist wichtig, damit Sie die richtige Versicherungssumme für das Fahrzeug wählen.

    Es existieren verschiedene Klassifikationen für historische Fahrzeuge. Zu den verbreitetsten zählt die Classic-Data-Klassifikation, die von allen Anbietern von Oldtimer-Versicherungen anerkannt wird. Nach Classic Data werden Oldtimer in ein fünfstufiges Notensystem eingestuft:

    Note Zustand Beschreibung
     1 Makellos Keine technischen und optischen Mängel. Lückenlose Historie, vollständiges Original oder mit Neuteilen restauriert.
     2 Gut Leichte Gebrauchsspuren, original und fachgerecht restauriert.
     3 Gebraucht Kleinere Mängel, voll fahrbereit, keine nennenswerten Durchrostungen.
     4 Verbraucht Deutliche Gebrauchsspuren, technische und optische Mängel, bis zu mittleren Durchrostungen, bedingt fahrbereit. Teilrestauriert oder leicht zu restaurieren.
     5 Restaurationsbedürftig Nicht fahrbereit, größere Mängel, schlecht oder gar nicht restauriert. Hoher finanzieller Reparaturbedarf.

    Damit Sie für ein Fahrzeug eine Oldtimer-Versicherung abschließen können, muss es mindestens die Zustandsnote „3“ haben. Beim umfassenden Classic-Data-Vollgutachten werden gut 150 Prüfpunkte berücksichtigt, die Kosten betragen mindestens 350 Euro. Das Vollgutachten ist insbesondere für sehr aufwändig restaurierte Fahrzeuge mit einem Wert von über 20.000 Euro empfehlenswert. Bereits ab 150 Euro ist eine Classic-Data-Kurzbewertung erhältlich.

    Ein Gutachten empfiehlt sich für alle Oldtimer-Besitzer, selbst wenn die Versicherung diesen Nachweis nicht verlangt. Denn der Wiederherstellungswert eines gut restaurierten Oldtimers liegt häufig erheblich über dem Marktwert des Fahrzeugs - und diesen Wert sollten Sie im Schadensfall nachweisen können.

    Generell gilt, dass Sie Fahrzeuge nach größeren Restaurationsmaßnahmen, die zu einer Wertsteigerung führen, auf jeden Fall neu begutachten lassen sollten. Grundsätzlich sollte das Gutachten regelmäßig erneuert werden, da Oldtimer meist einer kontinuierlichen Wertsteigerung unterliegen. Experten raten dazu, einmal in ein Vollgutachten zu investieren und mindestens alle fünf Jahre eine neue Kurzbewertung vornehmen zu lassen.

    Oldtimer-Versicherung abschließen

    In der Regel ist eine Oldtimerversicherung günstiger als eine herkömmliche Kfz-Versicherung. Viele Oldtimerhalter pflegen ihr Auto besonders intensiv und unterziehen es regelmäßigen Wartungen. Ein Oldtimer ist nämlich nicht nur ein schönes Fahrzeug, sondern auch eine hervorragende Geldanlage.

    Oldtimer-Versicherungen sind sowohl bei Spezialanbietern erhältlich, die sich ausschließlich auf die Versicherung historischer Fahrzeuge konzentrieren, als auch bei einigen größeren Versicherungsgesellschaften. Auch Automobilclubs wie der ADAC und der AvD bieten spezielle Tarife für Oldtimer an.

    Sowohl im Hinblick auf die Kosten als auch auf den Leistungsumfang unterscheiden sich die Policen teilweise stark voneinander. Und auch bezüglich der Voraussetzung und der erforderlichen Unterlagen gibt es große Abweichungen: Manche Anbieter verlangen in jedem Fall zumindest eine Kurzbewertung, andere erst ab einem bestimmten Fahrzeugwert. Manchen Versicherern reichen auch Fotos, Eigenbewertung des Zustands durch den Halter und TÜV-Bericht aus.

    Auch bezüglich des Mindestalters des Fahrzeugs gibt es Unterschiede: Häufig können Autos ab einem Alter von 20 Jahren als Oldtimer versichert werden, bei manchen Anbietern muss das Alter mindestens 30 Jahre betragen. Auch das Mindestalter des Fahrerkreises unterscheidet sich bei den einzelnen Anbietern teilweise. Nur wenige Anbieter schließen Fahrer ab 18 Jahren ein. Verbreiteter ist ein Mindestalter des jüngsten Fahrers von 23 Jahren oder 25 Jahren.

    Aufgrund der unterschiedlichen Ausgestaltung der Policen sollten Sie alle Angebote gründlich prüfen und darauf achten, ob alle für Sie relevanten Leistungsmerkmale in einer Police enthalten sind. Wenn Sie Ihr Fahrzeug beispielsweise häufig auf einem Trailer zu Oldtimer-Veranstaltungen ziehen, sollten Sie eine Police bevorzugen, die eine Transportversicherung beinhaltet.

    Welcher Tarif der beste ist, lässt sich pauschal leider nicht sagen – die ideale Police ist stark abhängig von Ihren individuellen Bedürfnissen und dem zu versichernden Fahrzeug. Spezial-Versicherer für Oldtimer bieten häufig maßgeschneiderte Individualtarife an, ein allgemeiner Vergleich ist kaum möglich.

    Unterlagen für den Versicherungsabschluss*

    • Kopie des Fahrzeugbriefs des zu versichernden Fahrzeugs. Falls nicht vorhanden, ersatzweise Dokument, aus dem die technischen Daten hervorgehen.
    • Beleg des Marktwerts (wenn kein Gutachten eingereicht wird)
    • Fotos des Fahrzeugs (Seiten- und Frontansicht)
    • Kopie des Wertgutachtens
    • Kopie der Versicherungspolice für ein Alltagsfahrzeug

    * Welche Unterlagen benötigt werden, hängt vom jeweiligen Versicherungsanbieter ab. Genannte Unterlagen werden häufig, aber nicht immer verlangt.

    Kosten und Spartipps

    Pauschale Aussagen zu den Kosten einer Oldtimer-Versicherung lassen sich nicht treffen. Entscheidend für die Haftpflichtversicherung ist das Fahrzeugalter, in manchen Fällen geht auch die Leistung ein. Für Pkw, die über 60 Jahre alt sind, ist die Haftpflichtversicherung im günstigsten Fall ab etwa 50 Euro jährlich erhältlich, für Autos mit mindestens 30 Jahren auf dem Buckel und relativ schwacher Motorisierung ist eine günstige Haftpflichtversicherung ab etwa 70 Euro erhältlich.

    Die Prämien für die Kaskoversicherung orientieren sich üblicherweise am Fahrzeugwert. Bei einzelnen Anbietern ist auch die Art der Zulassung (H-Kennzeichen oder normale Zulassung) von Bedeutung für die Kaskoprämie. Bei der Teilkaskoversicherung wird meist der Marktwert zugrunde gelegt, bei der Vollkaskoversicherung in manchen Fällen auch der Wiederbeschaffungswert. Darauf sollten Sie auch beim Vergleich von Angeboten achten.

    Bei einer Selbstbeteiligung von 150 Euro beträgt die Teilkaskoprämie im günstigen Fall etwa 0,32 Prozent des Fahrzeugwerts, bei Oldtimern ab 30 Jahren ist der Teilkaskoschutz meist ab etwa knapp 0,4 Prozent des Fahrzeugwerts zu haben. Eine Vollkaskoversicherung für Oldtimer ist bei einer Selbstbeteiligung von 1.000 Euro ab etwa 0,7 Prozent des Fahrzeugwerts erhältlich.

    Der Leistungsumfang der Kaskoversicherung für Oldtimer variiert deutlich stärker als bei der herkömmlichen Kfz-Versicherung. So sind beispielsweise Vandalismusschäden bei einigen Anbietern bereits im Teilkaskoschutz abgesichert, bei anderen wird dieses Risiko erst über die Vollkasko oder als zusätzlicher Baustein abgesichert.

    So lassen sich bei der Oldtimer-Versicherung Kosten senken

    • Mitgliedschaft in einem Oldtimer-Club: Einige Versicherungen räumen Mitgliedern von Oldtimer-Clubs Vergünstigungen bei der Oldtimer-Versicherung ein.
    • Zulassungsart: H-Kennzeichen sind versicherungstechnisch günstiger. Falls das Fahrzeug die Voraussetzungen für ein H-Kennzeichen nicht erfüllt, kann ein Saisonkennzeichen eine günstige Alternative sein.
    • Mehrere Fahrzeuge über eine rote Nummer: Besitzer von Oldtimer-Sammlungen können mehrere Fahrzeuge, die über eine gemeinsame 07er-Nummer gefahren werden, gesammelt anmelden. Der volle Versicherungsbeitrag fällt dabei häufig nur für das beitragsstärkste Fahrzeug der Sammlung an. Manche Anbieter räumen Sammlern individuelle Nachlässe ein.
    • Regelmäßiger Vergleich: Oldtimer-Versicherungen werden immer verbreiteter. Ein regelmäßiger Vergleich birgt aufgrund zunehmender Konkurrenz unter den Anbietern Sparpotenzial.

    Unterversicherung vermeiden

    Sollte zum Zeitpunkt eines Versicherungsfalles die Versicherungssumme deutlich niedriger als der Versicherungswert sein, handelt es sich um eine Unterversicherung. Der Gegensatz hierzu ist eine Überversicherung.

    Der Wert gut restaurierter Oldtimer steigt kontinuierlich. Besitzer historischer Fahrzeuge sollten das auch bezüglich der Versicherung im Hinterkopf behalten und ihre Versicherung dieser Entwicklung anpassen. Ansonsten kann es zu einer Unterversicherung kommen, die sich im Schadensfall finanziell schmerzhafte Folgen haben kann.

    Bei vielen Oldtimer-Versicherungen ist daher eine zehnprozentige Wertsteigerung bereits kostenlos mitversichert. Allerdings übersteigt die Wertentwicklung diese zehn Prozent bei manchen Fahrzeugen allerdings schon nach wenigen Jahren. Prüfen Sie daher regelmäßig, welcher Fahrzeugwert in Ihrer Police versichert ist. Auch Restaurierungsmaßnahmen steigern den Wert des Fahrzeugs und können zu einer Unterversicherung führen.

    Wenn Sie wertsteigernde Maßnahmen, beispielsweise eine Neulackierung oder eine Überholung der Achsen, vorgenommen haben, sollten Sie die Versicherungssumme dementsprechend anheben. Sinnvoll ist es, das Fahrzeuggutachten regelmäßig zu erneuern. Darin sind sowohl die naturgemäße Wertsteigerung als auch etwaige Verbesserungen des Fahrzeugzustands festgehalten.

    Checkliste gegen Unterversicherung

    1. Fahrzeugwert im Versicherungsvertrag regelmäßig prüfen und ggf. anpassen
    2. Bei Veränderungen des Fahrzeugzustands Versicherungssumme anpassen
    3. Gutachten regelmäßig erneuern (mindestens alle fünf Jahre)

    All-Risk- oder Allgefahren-Deckung

    Die All-Risk-Deckung, auf Deutsch auch als Allgefahren-Deckung bezeichnet, ist eine Erweiterung des Vollkaskoschutzes um Betriebsschäden und Bedienungsschäden. Dieser Versicherungsschutz erstreckt sich über alle denkbaren Gefahren. Hinzu zählen hier die Zerstörung oder Beschädigung, das Abhandenkommen aufgrund von Diebstahl, Einbruchdiebstahl sowie Raub. Außerdem zählen beispielsweise Motor- oder Getriebeschäden, aber meist auch das Aufschlagen der Motorhaube während der Fahrt dazu. Auch Transportschäden und Schäden in Werkstätten sind über die Allgefahren-Deckung versichert.

    Grundsätzlich bietet die All-Risk-Deckung deutlich mehr Schutz als die Vollkaskoversicherung, die lediglich bei Unfall- und Vandalismusschäden greift.

    Allerdings gibt es auch hier deutliche Leistungsunterschiede zwischen den Anbietern, was in einer Allgefahren-Deckung enthalten ist. Grundsätzlich ausgeschlossen sind Schäden durch Verschleiß, thermische Probleme, grobe Fahrlässigkeit und Rennen. Häufig gilt bei der All-Risk-Deckung eine Beweislastumkehr. In solchen Fällen muss der Versicherer nachweisen, dass ein Schaden nicht mitversichert war. Kann er dies nicht, muss er die Kosten übernehmen. Eine All-Risk-Deckung empfiehlt sich vor allem für Oldtimer, die regelmäßig bewegt werden. Bei Fahrzeugen, die primär stehen, lohnt sich der umfassende Schutz meist nicht.

    Schutzbrief kann sinnvolle Investition sein

    Ein nützlicher Vertragsbestandteil bei Oldtimer-Versicherungen ist ein spezieller Schutzbrief für Oldtimer. Bei manchen Anbietern ist dieser bereits im Grundvertrag enthalten, bei anderen fallen dafür weitere Beiträge an. Ein Schutzbrief umfasst Leistungen, wie den Pannendienst, das Abschleppen sowie Bergen. Sollte das Auto nach einer Panne direkt wieder fahrtüchtig gemacht werden können, wird die Reparatur vom Pannendienst übernommen. Die Kosten hierfür trägt die zuständige Versicherung.

    Im Gegensatz zu Standard-Schutzbriefen, die im Falle einer Panne üblicherweise nur den Transport zur nächstgelegen Werkstatt beinhalten, wird bei Schutzbriefen meist der Transport zu einer Spezialwerkstatt für Oldtimer gewährleistet. Da alte Schätzchen leider häufig nicht die zuverlässigsten Fahrzeuge sind, kann diese Investition sinnvoll sein. Eine Werkstattbindung ist bei Oldtimer-Versicherungen in der Regel übrigens nicht vorgesehen.

    Oldtimer-Versicherung für andere Fahrzeugtypen

    Oldtimer-Versicherungen beschränken sich nicht ausschließlich auf Pkw. Sofern sie die Voraussetzungen erfüllen, um als Oldtimer zu gelten, können nahezu alle Fahrzeuge als Oldtimer versichert werden. Dies gilt für Motorräder ebenso wie für Traktoren, Lastkraftwagen oder Baumaschinen.

    Bei manchen Versicherungsanbietern werden auch sogenannte „Youngtimer“ in eine Oldtimerversicherung aufgenommen – obwohl es spezielle Youngtimer-Versicherungen gibt. Bei Youngtimern handelt es sich um ältere Fahrzeuge, die wie Oldtimer als Liebhaberstücke gefahren werden, aber aufgrund ihres Alters noch nicht als Oldtimer gelten können. Bei seltenen Fahrzeugen kann ein Pkw bereits nach 15 Jahren als Youngtimer gelten. Im Durchschnitt sind Youngtimer allerdings mindestens 20 Jahre alt.

    In der Oldtimer-Versicherung liegen die Prämien für Youngtimer deutlich über denen für ältere Fahrzeuge, ansonsten gelten allerdings die gleichen Bedingungen und Voraussetzungen. Dies kann insbesondere bei der Begrenzung der jährlichen Fahrleistung schwierig werden, da Youngtimer teilweise technisch schon so gut ausgestattet sind, dass sie häufiger und problemlos auch weiter bewegt werden können. Manche Youngtimer werden sogar als Alltagsfahrzeug genutzt. In solchen Fällen ist eine Oldtimerversicherung nicht möglich.

    Eine herkömmliche Kfz-Versicherung kann für gut gepflegte Youngtimer allerdings auch problematisch sein. Seltene Fahrzeuge, beispielsweise aus den frühen 1980er Jahren, die in einem sehr guten Zustand sind, haben nämlich häufig schon einen sehr hohen Marktwert. In der herkömmlichen Kfz-Versicherung wird dies allerdings nicht berücksichtigt: Hier werden sie im Schadensfall wie ein üblicher, alter Gebrauchtwagen behandelt. Das heißt, im Falle eines Diebstahls wird nur der Zeitwert von der Kaskoversicherung erstattet, der ausgesprochen gering ausfällt.

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