Vermögensaufbau: Diese Tipps sollten Sie beherzigen

Neben einer guten Strategie ist ebenso wichtig, häufige Fehler beim Vermögensaufbau zu vermeiden. Finden Sie hier die 10 besten Tipps zum Vermögensaufbau!

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: May 22, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Setzen Sie sich realistische Ziele

Jeder kann sich zum Ziel setzen, dass er in wenigen Jahren zum Millionär werden möchte. Doch ist dieses Ziel für Sie tatsächlich realistisch?

Für Ihren Vermögensaufbau ist es wichtig, dass Ihre Ziele auch realistisch sind. Zu Beginn der Planung sollten Sie sich fragen, was sie erreichen wollen, wie viel sie dafür investieren möchten und wie viel Risiko Sie eingehen möchten. Nur so können Sie strukturiert und mit einer sinnvollen Strategie Stück für Stück Vermögen aufbauen. Alles andere würde einem echten Glücksspiel entsprechen. Denn bei unrealistischen Vermögenszielen könnten Sie gleich ins Casino gehen, um Ihr Vermögen zu vermehren. Die Chancen wären vermutlich ähnlich hoch.

Eine realistische Definition Ihrer individuellen Vermögensziele beruht auf dem eingesetzten Kapital sowie dem Risiko, das Sie für Ihre Rendite eingehen möchten. Realistisch bedeutet in diesem Fall auch, dass Sie sich bei einem hohen Risiko auch bewusst sind, dass Sie viel verlieren können. Da jeder jedoch an einem kontinuierlichen Vermögensaufbau interessiert ist, sollte das Risiko in einem gesunden Verhältnis zur Rendite stehen.

Ihr Budget orientiert sich an Ihren Einkünften und regelmäßigen Ausgaben. Sie können nur das in Ihren Vermögensaufbau investieren, was Ihnen auch tatsächlich zur Verfügung steht. Es wäre demnach nicht sehr zielführend, wenn Sie mit geliehenem Geld spekulieren.

Zum Aufstellen eines realistischen Budgets reicht eine einfache Haushaltsrechnung.

Sichern Sie mögliche Risiken ab

Vermögensaufbau ohne Risikoschutz ist ein Spiel mit dem Feuer. Sichern Sie sich nicht ausreichend ab, kann sich der Vermögensaufbau schnell ins Gegenteil verkehren. Wenn Sie zum Beispiel Kapital langfristig gebunden haben, aber einen finanziellen Engpass erleiden, können Sie dieses Kapital nicht nutzen.

Risikoschutz bedeutet zunächst, ausreichende Liquiditätsreserven zu schaffen. Damit lassen sich unvorhergesehene Ausgaben wie eine große Kfz-Reparatur oder eine Renovierung am Haus bezahlen. Empfehlenswert sind hier meist drei Nettoeinkommen.

Sie können den Bedarf an Liquiditätsreserven auch prüfen, wenn Sie sich die größtmögliche Ausgabe vorstellen und überlegen, ob Sie in der Lage wären, diese zu bezahlen.

Diese Risiken können Sie absichern:

  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können Sie sicherstellen, dass Sie Ihren Lebensstandard und somit auch Ihren Vermögensaufbau weiter betreiben können, wenn Sie krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage sind, Ihren Beruf auszuüben.
  • Risikolebensversicherung: Eine Lebensversicherung kann Ihre Angehörigen im Todesfall absichern und dazu beitragen, dass der Vermögensaufbau nicht unterbrochen wird.
  • Haftpflichtversicherung: Diese Versicherung gehört zu den elementaren Absicherungen. Sie schützt Sie vor hohen finanziellen Kosten, wenn Ihretwegen ein hoher Sach- oder Personenschaden an einem Dritten entsteht.

Seien Sie skeptisch bei vermeintlich sicheren Anlagen

Zu 100 Prozent sichere Geldanlagen gibt es nur in der Theorie. Letztlich birgt jede noch so risikoarme Geldanlage ein Minimum an Unsicherheit. Wenn nun ein besonders attraktives Angebot einer „sicheren Geldanlage“ lockt, sollten Sie es sehr genau prüfen.

Eine wichtige Rolle dabei spielt auch der Anlagehorizont. Je länger eine Geldanlage gehalten werden kann, desto sicherer kann sie sein. So sind zum Beispiel kurzfristige Aktieninvestments meist spekulativ und demnach unsicher. Eine Investition in einen klassischen Aktienwert über einen Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren kann demgegenüber sehr sicher sein. Einen langen Anlagehorizont versprechen zum Beispiel auch Festgeld-Konten. Sie gelten allgemein als sehr sichere Geldanlage, die in Europa durch den Einlagensicherungsfonds bis zu 100.000 Euro abgesichert ist. Prüfen Sie bei vermeintlich sicheren Geldanlagen deshalb immer den Anlagehorizont sowie mögliche Absicherungsmechanismen. 

Berücksichtigen Sie den Anlagehorizont

Der Anlagehorizont ist ein wichtiges Kriterium zur Auswahl der Geldanlage. Wer langfristig Vermögen aufbaut, sollte nicht auf kurzfristige Geldanlagen setzen, sondern langfristige Anlageperspektiven im Blick behalten. In diesem Fall kommt es zum Beispiel nicht auf eine sehr hohe Verzinsung oder Rendite an, sondern vielmehr auf Kontinuität. So bringt eine konstante Verzinsung über zehn oder 15 Jahre mehr als eine kurzfristige Geldanlage mit hohem Risiko.

Suchen Sie sich einen guten Finanzberater

Es mag verlockend sein, einem Berater zu folgen, der mit vermeintlichen Erfolgen und Traumrenditen wirbt. Doch sind derartige Angebote meist unseriös. Ein vertrauensvoller Finanzberater handelt immer in Ihrem Interesse und führt eine ausführliche Beratung zu Chancen und Risiken der einzelnen Geldanlagen mit Ihnen durch. Fehlt diese Beratung, kann der Berater für mögliche finanzielle Schäden haftbar gemacht werden. Anlageberater sind deshalb über entsprechende Versicherungen abgesichert.

Wenn Sie Wert auf eine unabhängige Finanzberatung legen, sollten Sie sich einen Honorarberater suchen. Honorarberater lassen sie sich nur von ihren Kunden bezahlen und verzichten auf Provisionen.

Kleingedrucktes lesen

Informieren Sie sich vor der Beauftragung eines Beraters genau. Lesen Sie das Kleingedruckte und investieren Sie nur in Finanzprodukte, die Sie selbst auch verstehen.

Ignorieren Sie vermeintliche Steuervorteile

Manche Anleger entscheiden sich allein wegen möglicher Steuervorteile für eine Geldanlage. Dabei kann es sich zum Beispiel um einige Riester-Produkte handeln oder um bestimmten Formen von Fonds. Andere Anleger haben in vermeintlich steuergünstige Geldanlagen investiert und später Verluste damit gemacht.

Steuergesetze können sich jährlich ändern und sich somit bei längeren Anlagehorizonten kontraproduktiv auf Ihr Vermögen auswirken. Deshalb sollten Sie Steuervorteile bei der Geldanlage grundsätzlich ignorieren und nicht als alleiniges Entscheidungskriterium für oder gegen ein Investment heranziehen.

Achten Sie auf alle Gebühren

Viele Anleger vergessen, dass mit ihrem Depot zusätzliche Gebühren verbunden sind. Folgende Gebühren sind möglich:

  • Ausgabeaufschläge: Wenn Sie Fonds erwerben, wird in der Regel ein Ausgabeaufschlag erhoben. Der sogenannte Agio wird einmalig beim Kauf von Anteilen fällig. Diese Aufschläge können die Rendite deutlich schmälern.
  • Depotgebühren: Für die Verwaltung Ihrer Aktienkäufe und –verkäufe benötigen Sie ein Depot. Viele Banken erheben Gebühren für diese besondere Kontoform.
  • Managementgebühren: Wird ein Fonds aktiv gemanagt, verlangt der Fondsmanager Gebühren dafür. Ist der Fonds nicht sehr erfolgreich, können die Gebühren Ihre Rendite stark einschränken. Meist empfehlen sich deshalb Indexfonds, die automatisiert anhand von Indizes verwaltet werden und nur geringe Eingriffe durch ein „menschliches“ Fondsmanagement benötigen.

Gebühren können sowohl bei Direktbanken als auch bei Fondsvermittlern entstehen. In der Regel sind jedoch zum Beispiel online geführte Depots bei Direktbanken sehr kostengünstig. Manche Banken bieten sogar kostenlose Depots an und erheben lediglich für die Transaktionen Gebühren, nicht aber für die Depotführung.

Viele Transaktionen vermeiden

Vermeiden Sie zu viele Transaktionen in Ihrem Depot. Denn diese Kosten können Ihre Rendite langfristig schmälern. Wägen Sie deshalb genau ab, ob eine Transaktion wirklich notwendig ist und seien Sie sich bewusst, dass viele Transaktion auch viele Gebühren bedeuten.

Streuen Sie Ihre Geldanlagen

Wer nur auf eine Form der Geldanlage setzt, nutzt entweder das Potential einer höheren Verzinsung nicht oder geht ein hohes Risiko ein. Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich mehrere Formen der Geldanlagen zu wählen. 

Aus diesem Grund sollte der Vermögensaufbau nicht nur auf einer Form der Geldanlage beruhen, sondern Aktien, Festgeld sowie weitere Werte mischen. Dabei können Sie zudem verschiedene Anlagehorizonte im Blick behalten und das richtige Maß aus Risiko und Rendite wählen.

Prüfen Sie Ihre Investitionen regelmäßig

Wer langfristig Vermögen aufbaut, neigt häufig dazu, seine Geldanlagen nicht zu verändern. Wenn auch Sie diese Strategie verfolgen, laufen Sie jedoch Gefahr, Vermögen zu verlieren oder ungenutztes Potential nicht auszuschöpfen.

Ein Beispiel sind Festgeldkonten mit Prolongation. Prüfen Sie zum Beispiel vor Ablauf des Festgelds, ob es andere Möglichkeiten gibt, um mehr Zinsen zu erzielen. Die Höhe der Festgeldzinsen ist von der Bank abhängig, bei der das Festgeld angelegt wird. Außerdem steigt der Zins bei den meisten Anbietern mit der Laufzeit des Festgeldkontos.

Ähnliches gilt für Anleihen. Waren sie lange Zeit echte Renditegaranten, sind sie heute in manchen Fällen sogar ein Verlustgeschäft.

Wenn Sie ein Depot nutzen, ist eine regelmäßige Anpassung ebenfalls wichtig. So können Sie starke Kursverluste mit neuen Aktienkäufen kompensieren. Allerdings gilt gerade beim Depot, dass hektische Käufe und Verkäufe langfristig der Rendite schaden. Es reicht meist aus das Depot einmal monatlich zu überprüfen. 

Planen Sie den Verlust der Kaufkraft ein

Viele Anleger freuen sich in Zeiten niedriger Zinsen schon über eine kleine Rendite. Allerdings berücksichtigen etliche Anleger dabei nicht, dass ihr Vermögen allein durch die Inflation schrumpft. Wenn die Inflationsrate zum Beispiel bei zwei Prozent pro Jahr liegt, verlieren Sie bei einem Anlagehorizont von mehr als 30 Jahren bei der gleichen Geldanlage über die Hälfte Ihres Vermögens. Planen Sie deshalb in Ihren Vermögensaufbau den Wertverlust durch die Inflation großzügig mit ein. So erleben Sie bei langfristigen Anlagen keine böse Überraschung, wenn es für das Ersparte keinen adäquaten Gegenwert mehr gibt.

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