Ob es die eigenen vier Wände sind, das neue Auto oder ein lang ersehnter Urlaub: Menschen nehmen aus den unterschiedlichsten Gründen Kredite auf. Leider kommt es dabei immer wieder vor, dass sie sich mit der monatlichen Belastung übernehmen und dadurch in finanzielle Engpässe geraten. Ob Bau-, Konsum- oder ein gewerblicher Kredit: Sie müssen daher stets Ihre monatliche Belastung im Auge behalten. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Begriff?
Was bedeutet „Belastung“?
Die Belastung beschreibt alle monatlichen Ausgaben, welche auf einen Haushalt zukommen. Inbegriffen sind dabei zum einen monatliche Gesamtdarlehensraten durch einen Kreditvertrag, zum anderen aber auch alle weiteren monatlichen Haushaltsausgaben, zum Beispiel für Essen, das Auto oder Hobbys.
Ziel ist es festzustellen, wie viel Budget der Haushalt im Monat zur Verfügung hat, um einen Kredit ab zu bezahlen.
Belastung
Die Belastung ist die zentrale Größe aus der Sicht des Kreditnehmers, wenn er den Abschluss eines Kreditvertrages plant. Die zusätzliche Kreditbelastung darf das zur Verfügung stehende Budget nicht überschreiten.
In der Regel helfen Ihnen daher die Banken im Voraus bei der Berechnung der monatlichen Belastung anhand bestehender Vergleichsmaßstäbe und entscheiden anschließend über eine Kreditvergabe.
Hiermit wollen die Banken nicht nur Sie als Kreditnehmer, sondern auch sich selbst als Kreditgeber vor Ausfällen der Ratenzahlungen oder gar einer privaten beziehungsweise geschäftlichen Insolvenz schützen.
Belastung: Ein häufiger Begriff im Finanzwesen
Eine monatliche Belastung wird im Finanzwesen häufiger als Begriff verwendet. So ist sie eine wichtige Nenngröße:
- Bei der Buchführung
- Im Grundstücksrecht
- Bei der Darlehensvergabe
Belastung in der Buchführung
In der Buchführung beschreibt die Belastung den Eintrag eines Buchungspostens auf der Soll-Seite des Kontos, dieses wird also finanziell „belastet“. Sie steht damit der „Gutschrift“ als Begriff gegenüber.
Absicherung durch „Belastung“ im Grundstücksrecht
Im Grundstücksrecht dient die “Belastung” eines Grundstückes im Grundbuch als Sicherung des Grundstückseigentümers. Dieser erhält dadurch ein Forderungsrecht, welches er durch den Verkauf oder die Versteigerung seines Grundstückes geltend machen kann, sollte der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Es kommt also zur Zwangsversteigerung.
Monatliche Belastung bei Kredit und Tilgung
Bei der Darlehensvergabe bezeichnet die monatliche Belastung die Höhe aller addierten monatlichen Ausgaben des Kreditnehmers. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Mietausgaben
- Versicherungskosten
- Unterhaltszahlungen
- Ratenzahlungen für den PKW
- Schätzwerte für Lebensmittel und Kleidung
- Uvm.
Die Angabe der Belastung muss so realistisch wie nur möglich sein, um die mögliche monatliche Kreditbelastung berechnen zu können. Die Belastung wird anschließend dem Haushaltseinkommen beziehungsweise den Einnahmen des Kreditnehmers gegenübergestellt. So kann schlussendlich das maximale Kreditlimit anhand der möglichen monatlichen Raten bestimmt werden.
Kreditbelastung sorgfältig berechnen
Für einen Laien ist es alles andere als einfach, sich einen Überblick über die monatliche Kreditbelastung zu verschaffen. Ihre Haushaltsausgaben können Sie meist recht einfach als monatliche Belastung berechnen und erhalten so einen Überblick über Ihren finanziellen Überschuss.
Wenn Sie nun aber die mögliche Darlehensrate berechnen möchten, müssen Sie zahlreiche verschiedene Faktoren berücksichtigen, welche sich hinter folgenden Fachbegriffen verbergen.
Wichtige Begriffe der Kreditbelastung
Annuität | Die Annuität bezeichnet Ihre jährlich zu leistende Rückzahlung an den Kreditgeber. Sie setzt sich aus dem Tilgungsanteil sowie der Zinsleistung zusammen. |
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Darlehensgesamtbetrag | Im Gegensatz zur Kreditsumme, beinhaltet der Darlehensgesamtbetrag die gesamte Summe aller Kosten, welche der Kreditnehmer in der Laufzeit zurückerstatten muss. Hier sind also neben der nominalen Kreditsumme auch Zinsen, Bearbeitungskosten und Provisionen berücksichtigt. |
Effektiver Jahreszins | Im Gegensatz zum sogenannten Nominalzins, enthält der effektive Jahrszins nicht nur die monatliche Tilgungsrate und den Zinssatz, sondern ebenfalls die sogenannten "preisbestimmenden Kreditnebenkosten". Er sollte daher für den Kreditvergleich zu Rate gezogen werden. Doch Vorsicht: Wertermittlungsgebühren oder Bereitstellungszinsen sind nicht im effektiven Jahreszins enthalten. |
Eigenkapital | Das Eigenkapital beschreibt jene finanziellen Mittel, welche Sie selbst in den Kreditvertrag einbringen können. Je mehr Eigenkapital Sie haben, desto höher ist das Kreditlimit. |
Kreditlimit | Der Kredit-Höchstbetrag, den Ihnen das Kreditinstitut einräumt. |
Laufzeit | Die Laufzeit setzt fest, in wie vielen Jahren Sie das gesamte Darlehen an den Kreditgeber zurückzahlen müssen. Alle Zins- und Nebenkosten sind hier bereits eingerechnet. Prinzipiell bedeutet eine kürzere Laufzeit eine höhere Ratenbelastung und umgekehrt. |
Nominale Kreditsumme | Bezeichnet die Höhe Ihres aufgenommenen Kredites. Die Kreditnebenkosten jedoch, sind nicht in der nominalen Kreditsumme enthalten. |
Restschuld | Die Restschuld bezeichnet Ihre noch zurückzuzahlende Kreditschuld. Sie können diese anhand Ihres Tilgungsplanes ablesen. Da sie sich bei einer monatlichen Zahlweise dementsprechend monatlich verringert, erhalten Sie zudem eine jährliche Aufstellung der Bank. Diese beinhaltet eine Übersicht über Ihre Restschuld, die gezahlten Tilgungen und Zinsen. |
Restschuldversicherung | Es handelt sich um eine spezielle Form der Lebensversicherung, welche zeitgleich zum Kreditvertrag und analog zur Kreditsumme aufgenommen wird. Sie wird häufig als zusätzliche Kreditabsicherung von der Bank verlangt. |
Sondertilgung | Durch eine Sondertilgung zahlen Sie eine weitere Rate zur eigentlichen Tilgung ab, verkürzen dadurch also die Kreditlaufzeit. Dies ist aber nur dann möglich, wenn sie als Option im Kreditvertrag vereinbart wurde. |
Sollzinsbindung | Der Zeitraum, in welchem Ihr im Kreditvertrag vereinbarter Zinssatz gültig bleibt. Dieser kann zwischen fünf und 30 Jahren liegen. Wie lange Sie sich binden sollten, hängt vom aktuellen Zinsniveau ab. Eine lange Laufzeit kann zudem eine hohe Planungssicherheit bedeuten, ist aber nicht immer die günstigste Variante. |
Sollzinssatz | Der jährlich beziehungsweise monatlich vom Darlehensnehmer zu leistende Zinssatz ohne Kreditnebenkosten. |
Tilgungssatz | Die Tilgung, welche ein Darlehensnehmer pro Jahr leisten muss. Der Tilgungssatz wird dementsprechend prozentual zum Darlehensnennbetrag angegeben. |
Beachten Sie nicht nur Zinssätze und Tilgunsraten
Um die monatliche Belastung zu berechnen, müssen Sie daher nicht nur die Zinssätze und Tilgungsraten berücksichtigen, sondern zahlreiche weitere Faktoren, wie Kreditnebenkosten, Arrangement Fee, Provisionen o.ä.
Wie können Sie die monatliche Belastung berechnen?
Um Ihr Kreditlimit zu berechnen, also Ihre mögliche zusätzliche Kreditbelastung pro Monat, müssen Sie erst einmal Ihre allgemeine monatliche Belastung errechnen. Hierzu werden all Ihre Haushaltsausgaben von all Ihren Haushaltseinnahmen abgezogen.
Jährliche Kosten, zum Beispiel für Strom und Gas, teilen Sie dabei durch zwölf und erhalten so die auf den Monat umgeschlagenen anteiligen Kosten. Prinzipiell handelt es sich um eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung:
Monatliche Einnahmen – monatliche Ausgaben = Monatlicher Überschuss (Gewinn)
Beispiel für die Berechnung Ihrer monatlichen Belastung
Monatliche Einnahmen | Monatliche Ausgaben | ||
---|---|---|---|
Netto-Gehalt | 2.300 Euro | Strom und Heizung | 250 Euro |
Mieteinnahmen | 350 Euro | Wohnnebenkosten | 60 Euro |
Instandhaltungsrücklage | 100 Euro | ||
Lebensmittel | 250 Euro | ||
Auto (Benzin, Versicherung) | 250 Euro | ||
Urlaub | 50 Euro | ||
Kleidung | 100 Euro | ||
Hobbys | 50 Euro | ||
Versicherungen und Raten | 170 Euro | ||
Telefon und Internet | 40 Euro | ||
Elektronik, Reparaturen | 50 Euro | ||
Sonstige Ausgaben | 100 Euro | ||
Gesamt | 2.650 Euro | Gesamt | 1.470 Euro |
Nach der bereits genannten Formel: Monatliche Einnahmen – monatliche Ausgaben = Monatlicher Überschuss (Gewinn).
2.650 – 1.470 = 1.180 Euro monatlicher Überschuss
Nutzen Sie Tools zur Berechnung
Zur einfacheren Berechnung steht Ihnen unser Monatliche-Belastbarkeit-Rechner zur Verfügung. Geben Sie einfach Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben in die vorgefertigte Maske ein und schon erhalten Sie als Ergebnis Ihre mögliche finanzielle Belastbarkeit durch einen Kredit.
Wie wird die Kreditbelastung berechnet?
Da sich die Kreditbelastung aus den zahlreichen verschiedenen genannten Faktoren zusammensetzt, gibt es keine grundsätzliche Formel, nach welcher Sie diese berechnen können. Vielmehr handelt es sich um ein komplexes Puzzle aus zahlreichen verschiedenen einzelnen Formeln. Nehmen Sie sich stattdessen einen Kreditrechner zur Hilfe und geben Sie Ihre Daten ein. Dieser übernimmt die komplexe Berechnung für Sie.
Lassen Sie sich anschließend von der entsprechenden Bank noch einmal beraten und erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kreditinstitut den für Sie optimalen Kreditvertrag.
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Wichtige Einflussgrößen
Nachdem Sie Ihren monatlichen Überschuss, also Ihre potenziell mögliche Kreditbelastung, kennen, können Sie folgende Einflussgrößen für Ihr Darlehen bestimmen:
- Den Eigenkapitalanteil
- Die Kreditsumme
- Die Kreditlaufzeit
- Den Tilgungssatz
- Den Zinssatz
- Die Sollzinsbindung
Verfügbares Eigenkapital festlegen
Bevor Sie sich aktiv auf die Suche nach einem Kredit begeben, sollten Sie nun noch einen weiteren wichtigen Einflussfaktor bestimmen: Ihren Eigenkapitalanteil. Bei einer Bau- oder Immobilienfinanzierung sollte dieser bei mindestens einem Drittel liegen, bei Konsum- oder Autokrediten ist er häufig geringer angesetzt
Generell gilt: Je mehr Eigenkapital Sie aufbringen können, desto günstiger ist Ihre Finanzierung oder desto höher ist Ihr Kreditrahmen.
Kreditlimit als Darlehenshöchstsumme
Das Kreditlimit gibt Ihnen das jeweilige Kreditinstitut vor. Es handelt sich also um eine Summe mit kalkulierbarem Risiko. Schließlich möchte die Bank am Ende einen Gewinn erwirtschaften. Je nachdem, wie die Bank also Ihre Bonität einstuft, gewährt Sie Ihnen eine höhere oder niedrigere Kreditsumme. Wenn Sie ein höheres Kreditlimit benötigen, müssen Sie Ihre Kreditwürdigkeit erhöhen. Je besser Ihre Bonität und Ihr Eigenkapitalanteil sind, desto mehr Geld können Sie von der Bank leihen
In der Regel wissen Sie aber bereits im Voraus, wie viel Geld Sie für Ihr Vorhaben benötigen. Das Kreditlimit kann daher bei der Berechnung der monatlichen Kreditbelastung als Festgröße betrachtet werden, zum Beispiel 245.000 Euro für Ihr Bauvorhaben.
Verwendungszweck bei der Recherche angeben
Tatsächlich macht es bei vielen Banken einen Unterschied, wofür Sie den gewährten Kredit verwenden möchten. So bieten sie zum Beispiel einen Immobilienkredit günstiger an als den Konsumkredit oder haben spezielle Sonderangebote zur Autofinanzierung.
Sie müssen daher bei der Berechnung Ihre Kreditbelastung stets bereits um den Verwendungszweck wissen.
Verschiedene Modelle im Online-Kreditrechner durchspielen
Sie haben nun bereits vier wichtige Fixgrößen, um einen Online-Kreditvergleich vorzunehmen:
- Ihre mögliche monatliche Kreditbelastung
- Ihren Eigenkapitalanteil
- Ihre Kreditsumme
- Den Verwendungszweck des Darlehens
Nun können Sie verschiedene Angebote direkt online vergleichen und sich anschließend bei der jeweiligen Bank beraten lassen. Ihre monatliche Kreditbelastung setzt sich nämlich zusätzlich zusammen aus:
- Dem Tilgungssatz
- Dem Zinssatz
- Der Sollzinsbindung
- Der Vertragslaufzeit
Diese jedoch, beeinflussen sich gegenseitig und lassen sich individuell und ganz nach der eigenen monatlichen Belastung zusammensetzen.
Verändern Sie die Einflussfaktoren
Nehmen Sie sich einen Online-Kreditvergleich zur Hand und verändern Sie abwechselnd die verschiedenen Einflussfaktoren als eine Art Stellschraube.
So können Sie direkt die jeweilige Auswirkung der Veränderung beobachten und sich langsam an den für Sie passenden Kreditvertrag heran tasten.
Beispiel für die Berechnung eines Kredites
Nehmen wir noch einmal das Beispiel zur monatlichen Belastung heran: Demnach stehen Ihnen monatlich 1.180,- Euro zur Verfügung, welche Sie durch einen Kredit belasten könnten. Wenn Sie damit einen Neubau in Berlin-Mitte finanzieren möchten, könnte die Rechnung wie folgt aussehen:
Kreditsumme | 350.000 Euro |
---|---|
Kaufnebenkosten | 10.000 Euro |
Eigenkapital | 115.000 Euro |
Sollzinsbindung | 10 Jahre |
Sollzins | 1,43 Prozent |
Monatliche Rate | 1.100 Euro |
Sondertilgung | Keine |
Mit dieser Rechengrundlage könnten Sie Ihr Vorhaben mit einer monatlichen Kreditbelastung von 1.100,- Euro über exakt 21 Jahre abbezahlen, mit einer Sollzinsbindung von zehn Jahren. Ihre Restschuld nach Ablauf der Sollzinsbindung beträgt dann noch 136.664,35 Euro.
Sollte anschließend der Zins aber auf zwei Prozent oder mehr ansteigen, läge die Rate bereits über Ihrer möglichen monatlichen Belastung. Sie sehen also, wie wichtig eine exakte Berechnung der monatlichen Belastung und Kreditbelastung für Ihr Vorhaben sind, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.