Tilgungsdarlehen: Sinkende Ratenhöhe

Mit dem Tilgungsdarlehen entscheiden sich Kreditnehmer für eine mögliche Finanzierungsform bei Immobilien. Das Tilgungsdarlehen kann jedoch auch für andere langfristige Kredite genutzt werden. Das Besondere an dieser Kreditvariante besteht in der sinkenden Ratenhöhe mit zunehmender Laufzeit. Umgangssprachlich wird das Tilgungsdarlehen auch „Abzahlungsdarlehen“ genannt, weil Kreditnehmer die Restschuld damit schneller abzahlen.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: May 11, 2023

Author Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Ein kurzer Überblick:

    • Bei einem Tilgungsdarlehen bleiben die Tilgungsraten während der Kreditlaufzeit konstant.
    • Die Zinszahlungen nehmen mit zunehmender Laufzeit ab, so dass die monatliche Rate kontinuierlich sinkt.
    • Die finanzielle Anfangsbelastung beim Tilgungsdarlehen ist hoch, sinkt aber im Laufe der Jahre und kann zur schnelleren Tilgung des Kredites führen.

    Tilgungsdarlehen

    Als Tilgungsdarlehen wird eine Kreditform bezeichnet, bei der der Tilgungsanteil der monatlich anfallenden Rate während des gesamten Zeitraums der Tilgung gleich bleibt. Der Zinsanteil hingegen sinkt von Rate zu Rate, so dass diese kontinuierlich geringer wird und sich dem Tilgungsbetrag stetig annähert.
    Tilgungsdarlehen existieren in unterschiedlichen Rhythmen, wobei am weitesten die Form der monatlichen Ratenzahlung verbreitet ist. So funktionieren die meisten Bankkredite. Zudem gibt es auch Tilgungsdarlehen mit viertel-, halb-, und jährlicher Ratenzahlung. Der Begriff des Tilgungsdarlehen wird oft gleichbedeutend mit einem monatlich zu tilgenden Ratenkredit benutzt. 

    Das Tilgungsdarlehen oder Abzahlungsdarlehen zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

    1. Zu Beginn sehr hohe Raten
    2. Gleichbleibende Tilgungsrate über die gesamte Laufzeit
    3. Sinkender Restbetrag
    4. Sinkende monatliche Raten, wenn Zinsen abbezahlt sind

    Zahlungsweise abhängig von der Bank

    Die Tilgung kann bei dieser Darlehensform monatlich, jährlich oder im Quartal erfolgen. Welche Zahlweise gewählt wird, hängt von der Bank sowie vom Kunden ab.

    Vergleich mit anderen Darlehensformen

    Neben dem Tilgungsdarlehen werden bei der Baufinanzierung weitere Darlehensformen wie das Annuitätendarlehen oder das endfällige Darlehen in Anspruch genommen. Der Kreditnehmer kann vor der Beantragung wählen, welche Darlehensform er nutzen möchte. Die Auswahl sollte immer so erfolgen, dass sie zu den individuellen Voraussetzungen passt.

    Annuitätendarlehen Endfälliges Darlehen Tilgungsdarlehen
    Feste monatliche Rate über die gesamte Laufzeit Geringe monatliche Raten tilgen nur die Zinskosten Sinkende monatliche Raten während der Laufzeit
    Höherer Tilgungsanteil am Ende, niedrigerer Anteil am Anfang der Rückzahlung Vollständige Tilgung erst am Ende der Laufzeit Gleichbleibende Tilgungshöhe über die gesamte Laufzeit
    Sinkende Zinsbelastung über die Laufzeit Gleichbleibende Zinsbelastung über die gesamte Laufzeit Sinkende Zinsbelastung über die Laufzeit
    Im Vergleich zum Tilgungsdarlehen langsamere Tilgung der Restschuld Tilgung der Restschuld erst am Ende der Laufzeit Schnellere Tilgung der Restschuld

     

    Sonderfall Forward-Darlehen

    Vor allem bei Immobilienfinanzierungen kann heute bei Anschlussfinanzierungen auf das Forward-Darlehen zurückgegriffen werden. Dabei handelt es sich um ein Annuitätendarlehen mit gleichbleibenden Raten, das erst zu einem definierten Zeitpunkt in der Zukunft ausgezahlt wird. Dieser Termin kann bis zu fünf Jahre später erfolgen.

    Diese Form des Darlehens wird meistens ab 36 Monaten bevor dem Ende der Zinsbindung empfohlen, da so die Entwicklung des Zins genauer eingeschätzt werden kann. Bei stets steigenden Zinsen lohnt sich der Abschluss des Forward Darlehens schon zu einem früherem Zeitpunkt.

    Der Kreditnehmer profitiert mit einem Forward-Darlehen von einem aktuell günstigen Zinssatz bei der späteren Kreditauszahlung. Für diesen Vorteil muss er einen Zinsaufschlag in Kauf nehmen.

    Für wen eignet sich ein Tilgungsdarlehen?

    Das Tilgungsdarlehen ist für Kreditnehmer generell gut geeignet, deren Einkünfte für die folgenden drei bis fünf Jahre sicher sind. Somit können nicht nur Angestellte oder Beamte ein Tilgungsdarlehen aufnehmen, sondern es liegt auch nahe bei einem Kredit für Selbstständige oder Freiberufler.

    Eine weitere Voraussetzung für die Inanspruchnahme eines Tilgungsdarlehens ist ein angemessen hohes Einkommen, um die anfangs höheren Raten bedienen zu können.

    Auch wenn sich das Tilgungsdarlehen durch die sinkende monatliche Ratenhöhe besonders für langfristige Finanzierungen eignet, entscheiden sich die meisten Kreditnehmer lieber für das Annuitätendarlehen. Die letztgenannte Darlehensform bietet im Gegensatz zu einem Tilgungsdarlehen eine gleichbleibende Ratenhöhe. Vor allem jüngere Kreditnehmer mit geringeren Einkommen haben damit eine bessere Finanzierungschance.

    Die meist fehlende Möglichkeit der kostenlosen Sondertilgung ist ebenfalls für viele Kreditnehmer ein Hinderungsgrund, warum sie das Tilgungsdarlehen nicht nutzen. Unter Sondertilgung wird eine zusätzliche Tilgungsleistung verstanden, die außerhalb des geplanten Tilgungsrhythmus zu erbringen ist. So können frei werdende Geldmittel genutzt werden, um schneller schuldenfrei zu werden.

    Seltener von Banken angeboten

    Banken bieten Privatkunden seltener ein Tilgungsdarlehen an. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur.

    Zum einen ist die Zielgruppe kleiner, da nur wenige Kreditnehmer hohe Raten zu Beginn bezahlen können. Somit bestehen in der Regel auch höhere Anforderungen an die Bonität der Kreditnehmer.

    Zum anderen verdient die Bank an einem Tilgungsdarlehen weniger als bei einem herkömmlichen Annuitätendarlehen.

    Höhere Raten bei Tilgungsdarlehen

    Wer ein Tilgungsdarlehen abschließt, muss zu Beginn mit deutlich höheren Raten rechnen. Aus diesem Grund ist diese Form des Darlehens bei der Baufinanzierung meist nur die zweite Wahl. Dies gilt umso mehr für junge Familien oder jüngere Menschen, die noch nicht so lange im Berufsleben sind und deren Gehälter deshalb noch geringer ausfallen.

    Beliebte Finanzierungsform in der Wirtschaft

    Tilgungsdarlehen sind bei Unternehmen beliebte Finanzierungsformen. Unternehmen haben nämlich die Möglichkeit, die finanziellen Vorteile durch Abschreibungen bei der Anschaffung von Maschinen oder Immobilien direkt in die Tilgung des Kredits einfließen zu lassen.

    Finanzierungsform für Vermieter

    Ein Immobilienkauf oder -neubau ist zu Beginn mit vielen Nebenkosten verbunden. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Eigenheimbesitzer heute meist für das Annuitätendarlehen mit konstanter Ratenhöhe.

    Das Tilgungsdarlehen ist jedoch für Vermieter interessant, da sie die Mieteinnahmen zur Tilgung zur Verfügung haben.

    Raten des Tilgungskredits

    Wie bei jedem Kredit bestehen die Rückzahlungsbeträge des Tilgungsdarlehens aus einem Tilgungs- und Zinsanteil. Das Besondere des Abzahlungsdarlehens ist der jeweilige Anteil.

    • Tilgungsrate
      Die Tilgungsbeträge bleiben bei einem Tilgungsdarlehen bis zum Ende der Laufzeit immer gleich. Die Restschuld nimmt somit kontinuierlich ab.
    • Zinsanteil
      Der Zinsanteil nimmt beim Tilgungsdarlehen kontinuierlich ab, da die Restschuld durch den konstanten Tilgungsanteil ebenfalls stetig geringer wird. Dies hat zur Folge, dass die letzten Raten des Tilgungsdarlehens in der Regel keinen Zinsanteil mehr umfassen, sondern nur noch aus Tilgung bestehen.

    Zinsbindung

    Kreditnehmer haben bei einem Tilgungsdarlehen meist die Möglichkeit, sich für eine Zinsbindung oder eine variable Verzinsung zu entscheiden.

    Bei der Zinsbindung handelt es sich um eine auf einen gewissen Zeitraum festgesetzte Garantie auf einen Zinssatz in einem Darlehensvertrag. Die Zinsbindung, auch Sollzinsbindung genannt, wird zwischen einem Darlehensnehmer und Darlehensgeber geschlossen. 

    Ähnlich wie bei anderen langfristigen Krediten ist die Zinsbindung vor allem bei Niedrigzinsphasen von Vorteil. Somit sichern sich Kreditnehmer günstige Kreditzinsen für einen möglichst langen Zeitraum. Üblich sind Zinsbindungen zwischen fünf und 15 Jahren.

    Eine variable Verzinsung ist bei einem Tilgungsdarlehen besser geeignet als bei einem Annuitätendarlehen, da die Restschuld durch die konstante Tilgungsrate deutlich schneller sinkt. Die Zinshöhe hat somit mit zunehmender Kreditlaufzeit geringeren Einfluss auf die monatlichen Raten.

    Beispielrechnung für Tilgungsdarlehen

    Wie ein Tilgungsdarlehen funktioniert, lässt sich anhand eines einfachen Beispiels darstellen.

    Beispiel 1: In diesem ersten Beispiel wird von einer gewünschten Tilgungsrate ausgegangen. Daran orientiert sich die Laufzeit.

    • Darlehenssumme: 200.000 Euro
    • Effektiver Jahreszins: 5 Prozent
    • Monatliche Tilgung: 1.000 Euro, pro Jahr werden somit konstant 12.000 Euro getilgt.
    • Laufzeit: 16 Jahre und 6 Monate

    Im ersten Jahr müssten die Kreditnehmer eine Rate von 1833.33 Euro monatlich bezahlen. Der Zinsanteil würde dabei 833.33 Euro betragen. Im zweiten Jahr liegt die Restschuld dank konstanter Tilgung noch bei 188.000 Euro. Der monatliche Zinsanteil würde sich auf 783,33 Euro reduzieren. Im letzten Jahr der Laufzeit hätte der Kreditnehmer bei diesem Beispiel eine Restschuld von nur noch 8.000 Euro.

    Beispiel 2: Um in seinen Maschinenpark zu investieren, nimmt ein Unternehmer 250.000 Euro in Form eines Tilgungsdarlehens auf. Das Unternehmen wählt eine kürzere Laufzeit von 6 Jahren und erhält aufgrund einer nicht so guten Bonität einen Zinssatz von 10,5 Prozent. Die Tilgungsrate ergibt sich aus der Gesamtschuld dividiert durch die Tilgungsjahre.

    • 250.000 Euro: 6 Jahre = 41.666,67 Euro
    • Pro Jahr tilgt das Unternehmen 41.666,67 Euro.
    • Die Zinsen im ersten Jahr betragen 26.250 Euro.

    Im letzten Jahr des Tilgungskredits bleibt die konstante Tilgung von 41.666,67 Euro, die Zinsbelastung beträgt jedoch nur noch 4.375 Euro.

    Vor- und Nachteile von Tilgungsdarlehen

    Vorteile Nachteile
    • Restschuld sinkt schneller
    • Sehr hohe Belastung zu Beginn der Rückzahlung
    • Zinsbeträge sinken schneller
    • Zusatzkosten bei frühzeitiger Verringerung der Restschuld durch Sondertilgungen
    • Freies Kapital kann zum Beispiel für anstehende Renovierungen genutzt werden
    • Darlehen wird selten für Privatkunden angeboten
    • Vermieter können Erlöse durch Abschreibungen sowie die Miete zur höheren Tilgung verwenden
    • Meist längere Laufzeiten
    • Geringere Gesamtkreditkosten als bei Annuitätendarlehen
     

    Kündigung des Tilgungsdarlehens

    Vor Ablauf eines Zeitraums von 10 Jahren können Tilgungsdarlehen kostenlos gekündigt werden. Jedoch muss bei vorzeitiger Beendigung des Vertrags eine entsprechende Vorfälligeitsentschädigung in Betracht gezogen werden. Wird aber ein berechtigtes Interesse nachgewiesen, kann das vermieden werden. Das trifft zu, wenn das durch den Kredit zu finanzierende Haus verkauft wird oder eine Kreditaufstockung seitens der Bank verwehrt wird. 

     

    Sonderfall: Kündigung oder Sondertilgung

    Wenn für ein Tilgungsdarlehen eine variable Verzinsung zwischen Kreditnehmer und der Bank vereinbart wurde, sind jederzeit Sondertilgungen möglich.

    Wenn ein festgeschriebener Zinssatz im Vertrag fixiert wird, können Sondertilgungen nur dann kostenlos vorgenommen werden, wenn sie im Vertrag hinterlegt sind. Ansonsten kann die Bank entsprechende Gebühren erheben.

    Wird der Kreditvertrag vorzeitig gekündigt, müssen Kreditnehmer mit einer Vorfälligkeitsentschädigung rechnen. Die Höhe dieser Zusatzgebühren ist allerdings per Gesetz festgelegt.

    Kostenlose Kündigung möglich

    Tilgungsdarlehen können nach zehnjähriger Laufzeit kostenlos gekündigt werden. Möchten die Kreditnehmer ihren Vertrag schon vorher ohne Zusatzkosten kündigen, müssen sie ein berechtigtes Interesse vorweisen können. Ein solches Interesse liegt zum Beispiel dann vor, wenn die finanzierte Immobilie verkauft wird oder die Bank eine Kreditaufstockung für eine bevorstehende Renovierung abgelehnt hat.

    Tipps für das Tilgungsdarlehen

    Wenn ein Tilgungsdarlehen gewählt wird, sollte Folgendes beachtet werden: 

    1. Das Budget sollte stets genau eingeschätzt werden und die hohe finanzielle Belastung zudem nicht unterschätzt werden. Diese ist vor allem in der Anfangszeit bemerkbar. 
    2. Im Zuge der Budgetplanung sollte stets ein Puffer für unvorhersehbare Ausgaben mit einbezogen werden.
    3. Der Tilgungsplan gibt Aufschluss über die Ratenbelastung über die gesamte Laufzeit hinweg.
    4. Durch den Tilgungsplan sollten verschiedene Darlehen miteinander verglichen werden. So kann ermittelt werden, ob die Ersparnis der Zinskosten eines Tilgungsdarlehen die anfangs hohe Belastung ausbalanciert.
    5. Zuletzt sollte festgelegt werden, ob das Tilgungsdarlehen besser mit einem variablen Zinssatz abgeschlossen werden soll. So kann die Sondertilgung in den Vertrag aufgenommen werden und die Rückzahlung läuft flexibler ab. 

    Zinsbindung oder variabler Zinssatz

    Im Zuge eines Darlehensabschlusses steht die Form des Darlehens mit Zinsbindung, welche auch als Sollzinsbindung bezeichnet wird, oder eines Darlehens mit variabler Verzinsung zur Auswahl. In Phasen des Niedrigzinses ist eine lange Zinsbindung, wie beispielsweise 15 bis 20 Jahre, sinnvoll. So kann ein günstiger Zinssatz für die Zukunft gesichert werden. Für Tilgungsdarlehen sind unter gewissen Umständen auch variable Zinssätze passend. Immerhin beeinflusst die Zinshöhe mit steigender Laufzeit auch die Höhe der Monatsrate. 

    Das passende Tilgungsdarlehen finden

    Folgende Tipps können dabei helfen das passende Tilgungsdarlehen zu finden: 

    • Das zur Verfügung stehende Budget sollte gut eingeplant werden, da vor allem zu Beginn einer Ratenbelastung die finanzielle Situation überschätzt werden kann.
    • Es ist außerdem wichtig unvorhersehbare Kosten einzuplanen, welche das Haushaltsbudget zusätzlich belasten könnten. 
    • Anhand eines Tilgungsplans kann genau eingesehen werden, wie sich die Ratenbelastung über die Laufzeit des Darlehens entwickelt.
    • Vor allem bei Darlehen mit gleichbleibender Tilgungsleistung können variable Zinssätze von Vorteil sein. Durch die Möglichkeit der schnellen Rückzahlung wirkt sich die Zinshöhe mit zunehmender Laufzeit des Darlehens geringer auf die Ratenbelastung aus. Zudem ist die Flexibilität der Rückzahlung maßgeblich, da bei Darlehen, die einen veränderlichen Zinssatz haben, eine Sondertilgung meist möglich ist. 
    • Für die optimale Entscheidung sollten immer verschiedene Darlehensarten in Betracht gezogen werden. Dabei sollte abgewogen werden, ob die Ersparnis der Zinskosten die anfängliche Belastung durch die Raten ausbalanciert. 

    Zinszahlungen und Tilgungsrate

    Zu Faktoren, die bei einem Tilgungsdarlehen als ausschlaggebend gelten, zählen vor allem die Kredithöhe, der Zinssatz, der Tilgungsrhythmus und die Laufzeit des Darlehens. Aus diesen Werten ergeben sich die monatliche Tilgungsrate und die Höhe der zu zahlenden Zinsen. Banken sowie andere Dienstleister für Kredite erteilen Tilgungspläne, welche auf diesen Informationen basieren. Aufgeschlüsselt nach den Zinskosten, der Restschuld, den Tilgungszahlungen und dem Tilgungsrhythmus lässt sich aus diesen Tabellen die monatliche Rate erschließen. All diese Faktoren werden gemeinsam mit der Bank im Zuge des Abschlusses des Tilgungsdarlehen festgelegt. Der Zinssatz ist von der Kredithöhe, der Laufzeit sowie der persönlichen Bonität abhängig.

    Die Raten werden in einem zuvor festgelegten Tilgungsrhythmus an den Kreditgeber zurückgezahlt. Rate für Rate werden so die Kreditschulden reduziert und somit auch die anfallenden Zinsen. Idealerweise ist nach dem Ablauf der Kreditlaufzeit das Darlehen komplett abbezahlt. Jedoch gilt dies für Immobiliendarlehen nur bedingt, da hier häufig zum Ende der Laufzeit eine Restschuld, welche eine Anschlussfinanzierung mit sich bringt, geleistet werden muss. Bei Tilgungsdarlehen sind die Schulden in einem festgelegten Turnus abzubezahlen, bei endgültigen Darlehen hingegen wird die Schuld zum Ende der Laufzeit auf einen Schlag gezahlt. Während der Kreditlaufzeit sind nur die anfallenden Zinsen zu bezahlen. 

    Das muss beachtet werden:

    1. Tilgungsdarlehen werden von Banken mit unterschiedlichen Zahlungsweisen angeboten. Hierbei kann die Ratenzahlung monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder auch jährlich erledigt werden. Vor Vertragsabschluss sollte deshalb unbedingt ein Überblick über die verschiedenen Zahlungsarten getätigt werden. Außerdem können Tilgungspläne für unterschiedliche Tilgungsrhythmen erstellt werden, welche den Vergleich der Kosten erleichtern.
    2. Die von Beginn an hohe Tilgungsleistung führt bei einem Tilgungsdarlehen dazu, dass die Restschuld und somit die monatlich anfallenden Zinsen schnell reduziert werden können. So können Tilgungsdarlehen für Kreditnehmer oft günstiger ausfallen als Annuitätendarlehen. 
    3. Anfangs ist das Tilgungsdarlehen im Vergleich eher teuer, da zu der vereinbarten Tilgung immer die monatlichen Zinsen hinzuaddiert werden müssen, damit die tatsächliche Ratenhöhe ermittelt werden kann. 

    Zusatzoptionen

    Bei Tilgungsdarlehen gilt die Besonderheit, dass die Zinszahlung unabhängig von der Tilgung möglich ist. Demnach können die Zinsen häufiger bezahlt werden, als die Tilgung. Die Tilgung kann so beispielsweise vierteljährlich erfolgen und die Zinsen nur monatlich. Bei unregelmäßigen Einnahmen kann dies sinnvoll sein. Zudem gibt es weitere Zusatzoptionen für Tilgungsdarlehen:

    Sondertilgungen

    In der Regel sind Sondertilgungen auch bei Tilgungsdarlehen möglich. Hier ist es jedoch wichtig, dass diese zuvor vertraglich vereinbart sind. Durch die Leistung einer Sondertilgung kann hier die Laufzeit des Darlehens verkürzt werden und somit die Belastung der Zinsen gesenkt werden.

    Wechsel der Tilgung

    Nicht immer besteht die Möglichkeit die Tilgung während der Laufzeit des Tilgungsdarlehens zu ändern. Je nach finanzierender Bank ist dies möglich, manchmal wird auch eine Tilgungserhöhung mit der Möglichkeit der Sondertilgung verrechnet. Die Reduzierung der Tilgung hat jedoch immer die Verlängerung der Laufzeit des Darlehens zur Folge.

    Anfangszeit ohne Tilgung

    Im Zuge der tilgungsfreien Anfangszeit muss zu Beginn des Darlehens keine monatliche Tilgung gezahlt werden. Da sich die Rate jedoch bei gleichbleibender Laufzeit erhöht, sollte dies gut durchdacht sein.

    Ende der Festzinsbindung

    Ist die Festzinsbindung abgelaufen, besteht die Möglichkeit den Tilgungsbetrag anzupassen. Hier ist die Vereinbarung eines festen Zinssatzs, jedoch auch die eines variablen Zinssatzes, möglich.

    Restkreditversicherung

    Bei Tilgungsdarlehen besteht die Möglichkeit eine Restkreditversicherung abzuschließen.

     

    Fazit

    Auf der Suche nach der passenden Finanzierung sind diverse Faktoren, wie die Höhe der Einnahmen, die Sollzinsbindung oder die Darlehenssumme, wichtig. Statt einem Darlehen gibt es auch insbesondere für Besitzer von Immobilien die Finanzierungsoptionen des Modernisierungskredits, des Immobilienteilverkaufs mit Nießbrauchrecht und der Leibrente mit Wohnrecht. 

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Tilgungsdarlehen oder Abzahlungsraten Zinsen einsparen können und auch eine schnellere Rückzahlung getätigt werden kann. Jedoch sind Tilgungsdarlehen grundsätzlich nur dann zu empfehlen, wenn die hohen Anfangsraten getilgt werden können und auch noch die anderen anfallenden Kosten vom Budget gedeckt werden können. Diese Form des Darlehens wird nur selten von den Banken, meist auch nur auf Nachfrage, angeboten. Bei Konsum- oder Autokrediten ist das eher unüblich. 

    Für private Kunden sind Abzahlungsdarlehen eher selten eine Option. Im gewerblichen Bereich hingegen stellt das Tilgungsdarlehen eine geläufigere Form dar, weil die steuerliche Abschreibung des finanzierten Gegenstandes von Vorteil für die Unternehmen ist. 

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