V PAY: Sicher per Girokarte bezahlen

Wir alle schätzen das bargeldlose Bezahlen mit der Girocard. Allerdings funktioniert dieses System nur in Deutschland. Deshalb setzen sie Banken auf Partnerschaften mit Anbietern wie VISA. So können Kunden zum Beispiel mit V PAY auch im EU-Ausland bezahlen. Bei V PAY handelt es sich um ein Bezahlsystem, das auf Chiptechnologie basiert und das bargeldlose Bezahlen sicherer machen soll.

Daniel Winterl

Redaktionsleitung FinanceScout24


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Zuletzt aktualisiert: October 05, 2023

Author Daniel Winterl

Daniel Winterl

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Daniel Winterl verantwortet als gelernter Betriebswirt die Finanz- und Versicherungsthemen bei FinanceScout24, um Ihnen die wichtigsten Infos bei ihrer Suche zur Verfügung zu stellen und das richtige Angebot für Sie zu finden.

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Inhaltsverzeichnis
     

    Die von VISA entwickelte Technik wird in Europa vor allem im Euro-Raum von Händlern und Banken akzeptiert. V Pay erfüllt alle Anforderungen des SEPA-Raums. Außerhalb der Europäischen Union ist das Bezahlen und Geldabheben mit V PAY auch in San Marino, Andorra, Island, Israel, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, der Schweiz, der Türkei sowie San Marino und Vatikanstadt möglich. Banken oder Händler zeigen die Akzeptanz über das V-PAY-Logo, das an der Eingangstür angebracht wird.

    Was Sie über V PAY wissen müssen

    V PAY wurde bereits im Jahr 2007 in Frankreich, Deutschland und Italien eingeführt. Danach erfolgte die EU-weite Einführung. In der Schweiz gibt es V PAY seit 2014. Das System, das von VISA angeboten wird, konkurriert in Deutschland mit der Girocard, die bis 2007 EC-Karte hieß. Daneben gibt es mit maestro noch ein weiteres Zahlungssystem von MasterCard, das weltweit akzeptiert wird.

    Auf der Basis einer Neuregulierung der Bezahlmöglichkeiten wurde eine EU-Verordnung im Juni 2016 in Kraft gesetzt, um die Transparenz für Verbraucher zu verbessern. Demnach müssen Verbraucher beim Bezahlen auswählen können, welches Zahlungssystem sie verwenden wollen. In diesem Zusammenhang haben viele Banken auf das V PAY-System umgestellt und neue Karten ausgegeben. Weiter unten erfahren Sie, welche Banken das Zahlen mit V PAY anbieten.

    So funktioniert V PAY

    V PAY basiert auf der EMV-Technologie. EMV steht für die drei großen Gesellschaften Europay International, MasterCard und VISA, welche diese Technik mitentwickelt haben.

    V PAY soll den Zahlungsverkehr grundsätzlich sicherer machen. Deshalb verfügen V PAY-Karten über einen Chip. Er ersetzt den Magnetstreifen. Sämtliche Transaktionen erfolgen ausschließlich über diesen Chip. Auf diese Weise soll ein Missbrauch verhindert werden, da keine zahlungsrelevanten Informationen auf dem Magnetstreifen gespeichert werden. So erkennen zum Beispiel Geldautomaten, ob der Chip in einer gefälschten Karte fehlt und geben kein Bargeld aus.

    Wenn ein Kunde nun mit der V PAY-Karte bezahlt, steckt er diese in das Kartenlesegerät und gibt seine PIN ein, um den Zahlungsvorgang zu autorisieren. Danach wird das Geld direkt vom Konto des Nutzers abgebucht. Die Karte funktioniert nur zusammen mit einer PIN und ohne Unterschrift.

    Wie bei den meisten in Deutschland ausgegebenen Debitkarten, werden auch V PAY-Karten nicht mehr mit der Geldkarte ausgestattet.

    Bisher keine Betrugsfälle bekannt

    Laut Angaben des Anbieters Visa gab es seit der Einführung von V PAY im Jahr 2007 keinen bekannten Betrugsfall durch Skimming.

    Bezahlfunktionen im Überblick: Maestro, V PAY, GiroGo

      Maestro V PAY GiroGo Girocard
    Kartenart Debitkarte Debitkarte Prepaidkarte Debitkarte
    Kostenloses, bargeldloses Bezahlen in Deutschland Ja  Ja Ja, eingeschränkt Ja
    Geld am Automaten in Deutschland abheben Ja, Gebühren hängen von der Bank ab Ja, Gebühren hängen von der Bank ab Nein ja, Gebühren hängen von der Bank ab
    Bezahlen und Geldabheben in der EU Ja  Ja Nein Nein
    Bezahlen und Geldabheben weltweit Ja Nein, nur in EU-Ländern und einigen Ländern Nein Nein, nur in Deutschland
    Kontaktloses Bezahlen Bis 25 Euro ohne PIN Bis 25 Euro ohne PIN Bis 25 Euro ohne PIN Nein
    Verifizieren der Zahlung PIN oder Unterschrift PIN, nur in Deutschland in Ausnahmefällen mit Unterschrift Keine PIN oder Unterschrift

    V PAY und Kreditkarte: Vor- und Nachteile

    Die V PAY-Karte ist eine Kontokarte, mit der Sie bargeldlos bezahlen oder Geld abheben können. In der Regel ist V PAY in Deutschland mit der Girocard kombiniert. Welches System letztlich beim Bezahlen verwendet wird, entscheidet noch der Händler. Seit 2017 können sich Verbraucher sich beim Einlesen der Karte für ein System entscheiden.

    Hinsichtlich der Sicherheit ist V PAY Maestro noch überlegen, da ausschließlich der eingebaute Chip zur Zahlungsabwicklung verwendet wird. Allerdings ist das Maestro-System von Mastercard hinsichtlich seiner weltweiten Akzeptanz im Vorteil.

    Kreditkarten wiederum bieten vor allem bei Reisen ins Ausland noch mehr Flexibilität beim Bezahlen. Während die bezahlten Beträge bei V PAY oder Maestro gleich vom Konto abgebucht werden, werden die Beträge, die Sie mit der Kreditkarte bezahlt haben, nur ein Mal pro Monat abgebucht. Bei manchen Kreditkarten können Sie außerdem die Rückzahlung variieren.

    Allerdings kann dadurch die Übersichtlichkeit über die Finanzen verloren gehen. Die bessere Kostenkontrolle bietet demnach V PAY. Wer dennoch im Ausland flexibel bezahlen möchte, kann als Alternative eine Prepaid-Kreditkarte nutzen. Mit diesen Karten ist das Bezahlen auf den aufgeladenen Geldbetrag beschränkt. Ein Überziehen ist nicht möglich.

    So bekommen Sie die V PAY-Karte

    Nicht alle Banken in Deutschland haben schon auf V PAY umgestellt. Obwohl immer mehr Banken das Zahlen mit V PAY einführen, empfiehlt sich zuvor zu Prüfen, wo die Möglichkeit besteht.

    Die folgende Liste zeigt Ihnen, welche Kreditinstitute V PAY-Karten zu einem Girokonto ausgeben:

    Wenn Sie ein Girokonto bei einer Bank eröffnen, die V PAY einsetzt, werden Sie in der Regel automatisch eine entsprechende Karte erhalten.

    Beim Antrag müssen Sie dann nichts Besonderes beachten, sondern Sie erhalten wie bisher auch eine entsprechende Bezahlkarte. Diese trägt in diesem Fall das V PAY Logo. Deutsche Debitkarten sind darüber hinaus meist auch dem Girocard-Verbund angeschlossen, der bargeldloses Bezahlen mit der Kontokarte in Deutschland ermöglicht.

    Wenn Sie eine neue Bankkarte von Ihrem Kreditinstitut erhalten, sollten Sie diese verwenden. Die neue V PAY-Karte ist dann freigeschaltet und Ihre alte Karte nur noch für einen Übergangszeitraum nutzbar. In der Regel können Sie Ihre alte PIN mit der neuen V PAY-fähigen Karte weiternutzen.

    Akzeptanz der Bankkarte

    Im Euroraum sowie in einigen weiteren Ländern ist das bargeldlose Bezahlen mit V PAY möglich. Wer Geld am Automaten im EU-Ausland und den V PAY Ländern abheben möchte, muss mit Gebühren der Automatenbetreiber rechnen. Hierbei empfiehlt es sich zuvor zu vergleichen, welche Automaten und Banken die günstigsten Bedingungen für es Abheben von Bargeld haben. Außerdem erheben die Banken, welche die Karten ausgeben, Gebühren für die Barverfügung.

    In folgenden Ländern wird V PAY bereits akzeptiert:

    Deutschland Irland Österreich
    Andorra Island Polen
    Bear Island Isle of Man Portugal
    Belgien Israel Rumänien
    Bosnien Herzegowina Italien San Marino
    Bulgarien Jersey (Kanalinseln) Schweden
    Dänemark Kroatien Schweiz
    Estland Lettland Serbien
    Färör Inseln Liechtenstein Slowakei
    Finnland Litauen Slowenien
    Frankreich Luxemburg Spanien
    Gibraltar Malta Tschechische Republik
    Griechenland Monaco Türkei
    Grönland Montenegro Ungarn
    Großbritannien Norwegen Vatikan Stadt
    Guernsey (Kanalinseln) Niederlande Zypern

     

    Fragen und Antworten

    Kostet der Einsatz von V PAY extra?

    Das hängt davon ab, in welchem Land und wofür Sie Ihre V PAY-Karte einsetzen. Innerhalb der Euro-Zone ist das bargeldlose Bezahlen ohne Zusatzgebühren möglich. Bei Barverfügungen am Automaten müssen Sie mit Kosten von ungefähr fünf Euro pro Abhebung rechnen.

    Setzen Sie Ihre V PAY-Karte im Nicht-EU-Ausland ein, hängt die Höhe der Gebühr von Ihrer Bank ab. Gleiches gilt für das Geldabheben mit der Karte am Automaten in Ländern, die nicht zum Euro-Raum gehören. Fragen Sie am besten bei der kartenausgebenden Bank nach, wie hoch die Gebühren jeweils ausfallen oder nutzen Sie im Ausland eine Kreditkarte die kostenloses Abheben am Automaten ermöglicht.

    Wo kann man seine V PAY-Karte sperren lassen?

    Wurde Ihre V PAY-Karte gestohlen oder haben Sie diese verloren, wenden Sie sich entweder an die Bank oder Sie rufen den zentralen Sperr-Ruf an. Unter der kostenlosen und zentralen Rufnummer 116 116 lassen sich sämtliche Karten rund um die Uhr sperren.

    Befinden Sie sich im Ausland, wählen Sie die 0049 für Deutschland vor. In diesem Fall ist der Anruf nicht kostenlos, sondern Sie müssen mit den entsprechenden Gebühren für einen Anruf aus dem Ausland rechnen. Insgesamt haften Sie bei V PAY bis zur Sperrung mit bis zu 150 Euro, sollte Ihre Karte missbräuchlich eingesetzt werden.

    Benötige ich jetzt sofort eine neue Karte und wie funktioniert die Umstellung?

    In der Regel erfolgt der Austausch der alten Maestro-Karten gegen die neuen V PAY-Karten automatisch durch Ihre Bank. Sollten Sie schon früher eine V PAY-Karte nutzen wollen, fragen Sie am besten bei Ihrem Kreditinstitut nach, wann der Austausch stattfindet.

    Gibt es einen Verfügungsrahmen und wie hoch ist dieser?

    Da das Geld beim Bezahlen über V PAY sofort von Ihrem Konto abgebucht wird, besteht der Verfügungsrahmen wie bei Ihrer bisherigen EC-Karte aus dem Guthaben Ihres Girokontos. Sollten Sie einen Dispositionskredit eingerichtet haben, steht dieser zur Verfügung.

    Wann wird das Geld abgebucht?

    Wenn Sie mit V PAY bezahlen, wird Ihr Konto sofort belastet. Dadurch haben Sie eine bessere Kostenkontrolle als mit einer Kreditkarte. Allerdings können Sie auch in den Dispo rutschen, wenn das Guthaben für die Abbuchung nicht ausreicht.

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